Antisemitische Übergriffe: Makkabi Köln schlägt Alarm nach Spiel gegen Nippes 78 II

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Nach antisemitischen Vorfällen beim Kreisliga-Spiel zwischen Makkabi Köln und Nippes 78 II am 17.09.2025 erhebt Makkabi Anzeige.

Nach antisemitischen Vorfällen beim Kreisliga-Spiel zwischen Makkabi Köln und Nippes 78 II am 17.09.2025 erhebt Makkabi Anzeige.
Nach antisemitischen Vorfällen beim Kreisliga-Spiel zwischen Makkabi Köln und Nippes 78 II am 17.09.2025 erhebt Makkabi Anzeige.

Antisemitische Übergriffe: Makkabi Köln schlägt Alarm nach Spiel gegen Nippes 78 II

Nach einem Kreisliga-Spiel, das für viele keinen guten Nachgeschmack hinterließ, sehen sich die Fußballmannschaft von TuS Makkabi Köln und der Verein Nippes 78 II mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Der Vorfall, der sich am vergangenen Sonntag ereignete, ist geprägt von antisemitischen Äußerungen und körperlichen Übergriffen, wie die Spieler von Makkabi berichten.

Im Rahmen des Spiels, das Makkabi mit 7:2 für sich entscheiden konnte, sollen gegnerische Spieler während und nach der Begegnung nicht nur beleidigende Parolen wie „dreckiges Judenpack“ und „Judenschweine“ gerufen haben, sondern auch körperliche Angriffe auf die Makkabi-Spieler verübt haben. Berichten zufolge wurden zwei Spieler mittels Spucken angegriffen, während nach dem Abpfiff weitere Übergriffe stattfanden, darunter Würgen und Schläge. Ein Zuschauer, der Nippes 78 II zugeordnet wird, soll ebenfalls gewalttätig geworden sein, indem er einen Makkabi-Spieler schlug, so die Berichterstattung von upday und Jüdische Allgemeine.

Reaktionen und Vorwürfe

Der Vorsitzende von Makkabi Köln, Witek Krymalowski, zeigte sich über die Vorfälle zutiefst erschüttert und beschämt. Er forderte entschiedenes Handeln, um jüdisches Leben zu schützen, und erstattete Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Köln. Die Berichterstattung hebt hervor, dass Makkabi Deutschland diesen Vorfall als alarmierendes Beispiel für den Anstieg antisemitischer Gewalt in Deutschland betrachtet – insbesondere seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.

Ebenfalls angesprochen wurde das Verhalten des Schiedsrichters, der laut Berichten nicht ausreichend eingegriffen habe. Der Druck auf die zuständigen Institutionen, insbesondere den Fußball-Verband Mittelrhein, wächst, um die Täter entsprechend zu sanktionieren und ein klares Zeichen gegen Antisemitismus im Sport zu setzen.

Weitreichende Konsequenzen

Makkabi Köln plant nicht nur, die Vorfälle umfassend zu dokumentieren, sondern auch, sie in das bundesweite Präventionsprojekt „Zusammen1“ einzubinden. Interviews mit weiteren Zeugen sind bereits in der Planung, was die Ernsthaftigkeit der Aufarbeitung unterstreicht. Cengiz Kirat, der Abteilungsleiter Fußball von Nippes 78 II, hat die Vorwürfe zurückgewiesen und behauptet, während des Spiels keine ungehörigen Äußerungen wahrgenommen zu haben. Gleichzeitig kritisierte er die Vorwürfe als unbegründet und fragte nach den Beweisen.

In einer Zeit, in der Konflikte in vielen Lebensbereichen zunehmen, steht die Frage im Raum: Wie wird der Fußball mit solchen Vorfällen umgehen? Der Fall Makkabi vs. Nippes wird mit Sicherheit nicht die letzten Auseinandersetzungen dieser Art gewesen sein, aber die Art und Weise, wie darauf reagiert wird, könnte einen wichtigen Unterschied machen für das, was wir von Sport und Ethik erwarten.