Minni Maus: Aufruf gegen Qualzucht – Tierheim Köln setzt Zeichen!

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Im Tierheim Köln-Zollstock erholte sich Bulldoggenmix „Minni Maus“ nach einer lebensrettenden OP von Atemproblemen.

Im Tierheim Köln-Zollstock erholte sich Bulldoggenmix „Minni Maus“ nach einer lebensrettenden OP von Atemproblemen.
Im Tierheim Köln-Zollstock erholte sich Bulldoggenmix „Minni Maus“ nach einer lebensrettenden OP von Atemproblemen.

Minni Maus: Aufruf gegen Qualzucht – Tierheim Köln setzt Zeichen!

Im Kölner Tierheim in Zollstock sorgt ein Video der Bulldoggenmix-Dame „Minni Maus“ für Aufsehen und regt zum Nachdenken an. Die charmante Hündin litt seit ihrer Geburt unter Atemnot, ein Schicksal, das nicht selten bei ihrer Rasse vorkommt. Die typischen Deformationen von Bulldoggen, wie ein verlängertes Gaumensegel, enge Luftröhre und eine überdimensionierte Zunge, führen oft zu gesundheitlichen Problemen, die den Tieren erhebliches Leid zufügen. Das Tierheim stellt provokant die Frage: „Ist Leiden süß?“ und antwortet mit einem klaren „Nein. Qualzucht gehört verboten.“ Diese Aussage wird von den jüngsten Erfahrungen mit „Minni Maus“ untermauert, deren entzündete und verdickte Atemwege mithilfe einer kostspieligen Operation erfolgreich behandelt wurden. Die Kosten hierfür übernahm der Tierschutzverein. Glücklicherweise hat die Bulldoggenmix-Dame nun auf Probe ein neues Zuhause gefunden, wo sie hoffentlich ein Leben ohne Schmerzen führen kann.

Doch „Minni Maus“ ist nicht der einzige Hund, der von den erschreckenden Folgen der sogenannten Qualzucht betroffen ist. Laut dem Tierschutzbund leiden viele beliebte Haustier-Rassen, darunter auch die Französische Bulldogge, unter gravierenden gesundheitlichen Problemen. Diese Tiere haben nicht nur Atembeschwerden, sondern sind auch anfällig für Taubheit und andere Krankheiten. Die Zucht wird in erster Linie nach ästhetischen Merkmalen betrieben, was zu erheblichem Leid führt. Halter:innen entscheiden sich oft auf Basis von Trends oder prominenten Vorbildern für diese Rassen, was die Nachfrage weiter erhöht und Züchter:innen zu immer neuen, problematischen Zuchtpraktiken antreibt.

Die Folgen der Qualzucht

Wie die Aktion Tier berichtet, bieten viele Tierkrankenversicherungen für Qualzuchten keine adäquate Deckung an, was bedeutet, dass Halter:innen im Falle lebensnotwendiger Operationen oftmals selbst auf hohen Kosten sitzen bleiben. Eine umfassende Erweiterung der Atemwege, die für viele betroffene Hunde notwendig ist, kann schnell über 3.000 Euro kosten. Zudem ist nicht auszuschließen, dass nach einigen Jahren erneute Eingriffe nötig sind, beispielsweise aufgrund von Narbengewebe, das sich gebildet hat. Viele der körperlichen Beeinträchtigungen, wie deformierte Köpfe oder zu kurze Nasen, lassen sich durch Operationen nicht beheben. Dies führt nicht nur zu anhaltenden Atemproblemen, sondern kann auch chronische Entzündungen im Magen-Darm-Trakt verursachen, was möglicherweise zu Würgen und Durchfällen führt.

Halter von Französischen Bulldoggen müssen sich daher nicht nur auf die ständigen Gesundheitsprobleme einstellen, sondern auch auf damit verbundene Herausforderungen im Alltag, wie oft erforderliche Bodenreinigungen oder die Sorge um regelmäßige Pflege, beispielsweise der Hautfalten oder der Analregion, um Entzündungen zu vermeiden. Das Bild der rassebedingt so beliebten Hunde ist ein zweischneidiges Schwert. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit, bringen allerdings auch eine erhebliche Verantwortung für die Halter:innen mit sich.

Zusammenfassend ist es an der Zeit, dass die Gesellschaft ein größeres Bewusstsein für das Leid von Tieren schafft, die aufgrund von Schönheitsidealen und Markttrends in die Zucht gedrängt werden. Die traurige Realität, wie sie am Beispiel von „Minni Maus“ deutlich wird, sollte uns alle zum Umdenken anregen. Es liegt an uns, die Stimme für diese Tiere zu erheben und uns für ein Verbot von Qualzucht einzusetzen.