KVB-Qualitätsbericht: Pünktlichkeit der Stadtbahn im Sinkflug!

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KVB-Qualitätsbericht 2024: Pünktlichkeit der Kölner Stadtbahnen sinkt, Herausforderungen bei Personalmangel und Fahrzeugmangel.

KVB-Qualitätsbericht 2024: Pünktlichkeit der Kölner Stadtbahnen sinkt, Herausforderungen bei Personalmangel und Fahrzeugmangel.
KVB-Qualitätsbericht 2024: Pünktlichkeit der Kölner Stadtbahnen sinkt, Herausforderungen bei Personalmangel und Fahrzeugmangel.

KVB-Qualitätsbericht: Pünktlichkeit der Stadtbahn im Sinkflug!

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) stehen unter Druck. Ein neu veröffentlichter Qualitätsbericht für das Jahr 2024 zeigt, dass im vergangenen Jahr nahezu jede fünfte Stadtbahn und jeder vierte Bus nicht pünktlich war. Dieser Bericht, der am Dienstag vorgestellt wurde, dient als Spiegelbild der betrieblichen Realität und hat das Qualitätsniveau der KVB in den Fokus gerückt. Kölnische Rundschau berichtet, dass die KVB in diesem Jahr unter dem angestrebten Pünktlichkeitsniveau liege. Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks äußerte sich selbstkritisch und bot Einblicke in die Herausforderungen, denen sich das Unternehmen gegenübersieht.

Im Detail zeigt der Bericht, dass die Stadtbahnen 2023 zu einer Pünktlichkeit von 79,6 Prozent kamen. Besonders auffällig ist die Linie 4, die als am unzuverlässigsten gilt – ein Umstand, der auf die Sperrung der Mülheimer Brücke zurückzuführen ist. Die Verbindung durch diese wichtige Verkehrsader beeinträchtigte nicht nur die Pünktlichkeit, sondern auch das gesamte Mobilitätsangebot der Stadt. Dagegen konnte Linie 17, die acht Haltestellen verbindet, mit der besten Pünktlichkeit auftrumpfen.

Potenzial zur Verbesserung

Die KVB hat nicht nur mit Pünktlichkeit zu kämpfen. Der Bericht beschreibt auch, dass nur 92,3 Prozent der Stadtbahnfahrten, die laut Vereinbarung mit der Stadt Köln angeboten werden sollten, tatsächlich durchgeführt wurden. Im Vorjahr lag diese Zahl noch bei 95,3 Prozent. Der Hauptgrund für die vielen Ausfälle ist der Mangel an Personal, was durch das nicht ausreichende Recruiting von Fahrern bedingt ist. Trotz intensiver Bemühungen konnte die KVB nicht genügend Personal gewinnen, sodass im November 2024 ein vorübergehender Fahrplanreduzierung nötig wurde, um die Situation zu stabilisieren.

Die Haaks betonte jedoch, dass sich die Lage 2024 allmählich verbessert hat, und es wird erwartet, dass im Herbst alle Stellen für die Bahnfahrer besetzt sein werden. Ab dem 25. August 2024 soll im Busbereich das vollständige Angebot wieder zur Verfügung stehen. Dennoch bleibt der Fahrplan durch ausstehende Bestellungen und fehlende Ersatzteile angespannt.

Sicherheitslage und Herausforderungen

Ein weiteres Thema von ernsthafter Relevanz ist die Sicherheit an den Haltestellen. Sicherheitsprobleme, insbesondere in der Innenstadt, werden als ernsthafte Herausforderung erachtet. Die KVB hat rund um die Uhr Streifen mit Polizei und städtischem Ordnungsdienst im Einsatz, die positive Effekte zeigen, jedoch auch einen Verdrängungseffekt erzeugen können. Haaks fordert mehr finanzielle Unterstützung von der Politik, um langfristig eine adäquate Sicherheit und Mobilität zu gewährleisten.

Ähnlich sieht es im gesamten öffentlichen Nahverkehr aus. Wie eine Untersuchung des ADAC zeigt, führen Personalmangel und andere externe Faktoren auch in anderen Städten zu Problemen. In Köln beispielsweise fiel jede sechste S-Bahn aus, und rund die Hälfte der Züge kam mindestens drei Minuten zu spät. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen, dass es in der Mobilität nicht nur um Pünktlichkeit, sondern auch um die allgemeine Zufriedenheit der Fahrgäste geht. Die KVB steht somit vor der Herausforderung, diesen Missmut in der Bevölkerung anzugehen und gleichzeitig die betriebliche Leistungsfähigkeit zu verbessern. ADAC ermutigt Betreiber, niedrigere Schwellenwerte für Pünktlichkeit zu berücksichtigen und Ausfälle in ihre Statistiken einzubeziehen.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die KVB vor einem gewaltigen Kraftakt steht, um ihre Dienstleistungen auf das gewünschte Niveau zu heben. Die Rückmeldungen der Fahrgäste und die Zahlen im Qualitätsbericht sind ein klarer Fingerzeig, dass mehr Geld, Personal und politische Unterstützung vonnöten sind, um ein verlässliches und sicheres Verkehrsangebot in Köln zu garantieren. Stadtwerke Köln hat den öffentlichen Dienstleistungsauftrag im Blick und bearbeitet kontinuierlich diese Herausforderungen.