Waldbröl: Bürgerbus jetzt nur noch auf Bestellung – Flexibilität für alle!
Erfahren Sie, wie der Bürgerbus in Waldbröl ab 2025 auf Abruf fährt, um Flexibilität und mehr Fahrgäste zu gewinnen.

Waldbröl: Bürgerbus jetzt nur noch auf Bestellung – Flexibilität für alle!
In Waldbröl hat sich der Bürgerbus grundlegend gewandelt: Ab sofort verkehrt der Dienst nur noch auf Bestellung. Dies wurde durch den Bürgerbusverein im Bürgerdorf am Alsberg vorgestellt. Der Vorsitzende Michael Jaeger erläuterte, dass die Entscheidung aufgrund abnehmender Stammkunden und einer geringen Zahl neuer Fahrgäste nach der Corona-Pandemie getroffen wurde. Zuvor kam es häufig zu Leerfahrten, was zu einem Umdenken führte. Neu ist ein App-gestütztes System, das den klassischen Linienfahrplan ersetzt und somit eine flexiblere Nutzung des Bürgerbus ermöglicht. Dies berichtet Rundschau Online.
Der Bürgerbus fährt nun nur noch die Hälfte der bisherigen Linienkilometer, hat aber gleichzeitig die Anzahl an Fahrgästen vervierfacht. Auffallend ist der hohe Anteil jüngerer Nutzer, die den Service nutzen können, indem sie eine Fahrt telefonisch unter 0175/1 16 66 04 buchen oder die neue Internet-App verwenden. Leo Wehling vom „On Demand“-Team erklärte, wie die App funktioniert: Nutzer geben ihren Start- und Zielort ein, und das System prüft die Verfügbarkeit einer Fahrt zwischen den virtuellen Haltestellen im Stadtgebiet.
Flexibilität und Lebensqualität
Die Stadt hat durch die Umstellung auf das neue System die Flexibilität und Lebensqualität für ihre Bürger deutlich erhöht, erklärte Bürgermeisterin Larissa Weber. Fahrgäste müssen nun nicht mehr als 350 Meter zu einer Haltestelle laufen und können innerhalb von nur 30 Minuten nach Buchung ihre Fahrt antreten. Thomas Rothe von der Bezirksregierung Köln bezeichnete das System als wegweisend und den ersten App-gestützten Bürgerbus im Regierungsbezirk. Diese Initiative hängt auch mit den neuen Entwicklungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zusammen, die immer mehr flexible Bedienungsformen wie Anruf-Sammeltaxen und Taxibusse einführen, insbesondere in ländlichen Regionen und städtischen Vororten, wie das Portal mobil.nrw festhält.
Ein weiterer Aspekt ist die Unterstützung des Projekts durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV). Das Projekt „Bürgerlabor Mobiles Münsterland“ (BüLaMo) in Olfen und Lüdinghausen erprobt vergleichbare Abrufsysteme für Bürgerbusse. In diesem Zusammenhang gibt es zahlreiche Nachfragen von anderen Bürgerbusvereinen und Verkehrsunternehmen in NRW, die an den gesammelten Erfahrungen interessiert sind. Das Bürgerbusangebot wird somit auch als Bindeglied zwischen klassischen Taxi-Diensten und dem Linienverkehr betrachtet, wie Corinna Güllner von der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft betont. Diese Entwicklung ist Teil einer größeren Initiative, die den Ausbau von On-Demand-Verkehren in Nordrhein-Westfalen vorantreiben möchte, was auch in einem Bericht von Münsterland.com hervorgehoben wird.
Die Zukunft der Mobilität
Das neue Bürgerbus-System in Waldbröl ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die Anpassung an moderne Mobilitätsbedürfnisse. Die digitale Buchung über die App bietet nicht nur eine flexible Lösung, sondern auch die Möglichkeit, Fahrten effizient zu planen. In Nordrhein-Westfalen sind rund 30 On-Demand-Verkehre gestartet, die durch Algorithmen für die Fahrtenplanung und digitale Buchungsmöglichkeiten charakterisiert sind. Das Land NRW investiert bis 2031 insgesamt 120 Millionen Euro in den Ausbau dieser innovativen Mobilitätsformen. Die Digitalisierung hat hier klare Vorteile: Sie ermöglicht schnelle Dispositionszeiten und ein effektives Ride-Pooling, wodurch Fahrgäste besonders profitieren können.
Waldbröl positioniert sich somit als Vorreiter im Bereich der Bürgerbusse und zeigt, wie mit einem guten Händchen in der Mobilitätsplanung auch neue Wege beschritten werden können. Die kommenden Monate werden zeigen, wie gut sich das neue System im Alltag bewährt, doch der erste Schritt in die Zukunft wurde bereits gemacht.