Deutz AG: Erfolgreiche Strategie trotz Herausforderungen im Motorenmarkt!
Deutz AG aus Köln veröffentlicht positive Geschäftszahlen, plant Kostensenkungen und investiert in alternative Antriebstechnologien.

Deutz AG: Erfolgreiche Strategie trotz Herausforderungen im Motorenmarkt!
Die Deutz AG aus Köln hat in den vergangenen Wochen mit durchwegs positiven Aufstellungen ihre Geschäftszahlen präsentiert, die an der Börse gut ankommen. Konzernchef Sebastian C. Schulte äußerte sich begeistert über die Entwicklung und sprach von einem „deutlich positiven Ergebnis“. Die Wachstumsanteile bei Auftragseingang und Umsatz konnten durchaus als erfreulich wahrgenommen werden, obwohl das klassische Motorengeschäft diesbezüglich Schwächen aufweist. So wurden im zweiten Quartal 35.517 Triebwerke verkauft, was sich ähnlich zum Vorjahresquartal verhält. Im ersten Halbjahr liegt der Absatz bei 66.147 Motoren, zehn Prozent unter dem Vorjahreswert.
Steigende Umsätze jedoch konnten im Motorensegment verzeichnet werden, vor allem durch den Verkauf größerer und teurerer Motoren. Auch das Servicegeschäft floriert und weist kräftige Zuwächse auf. Insgesamt stieg der Gesamtumsatz von Deutz im ersten Halbjahr um 15 Prozent auf rund eine Milliarde Euro. Dennoch ist das operative Ergebnis (Ebit) auf 18,3 Millionen Euro im Vergleich zu 39,2 Millionen Euro im Vorjahr gesunken, während das Konzernergebnis sogar auf 7,8 Millionen Euro fiel (Vorjahr: 25,6 Millionen Euro) – eine Dämpfung, die insbesondere auf ein Sparprogramm zurückzuführen ist.
Strategische Neuausrichtung
Um den Herausforderungen zu begegnen, hat Deutz die „Dual+“-Strategie ins Leben gerufen, die ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm beinhaltet, um den Rückgang der Nachfrage abzufedern. Zentrale Aspekte dieser Strategie sind die Diversifizierung des Produktportfolios sowie die Anpassung an die steigende Nachfrage im Bereich alternativer Antriebstechnologien. Dazu gehört die Neuausrichtung auf nachhaltige Produktangebote, die Gründung eines neuen Segments „Solutions” für alternative Antriebe sowie ein Fokus auf Elektroantriebe und Wasserstoffmotoren. Der Bereich „New Technologies“ soll perspektivisch auf über 300 Millionen Euro anwachsen und zielt darauf ab, die Unternehmensführung im Sektor nachhaltiger Energielösungen zu stärken.
Dank der Zukäufe von Blue Star Power Systems und HJS Emission Technology ist Deutz gut positioniert, um von batterieelektrischen Antrieben im Off-Highway-Bereich zu profitieren. Das Unternehmen peilt ein Umsatzvolumen von mehr als 500 Millionen Euro im Segment „Energy“ bis zum Jahr 2030 an und strebt an, die Gesamtumsätze bis 2030 auf etwa 4,0 Milliarden Euro zu steigern. Der Servicebereich wird dabei einen bedeutenden Anteil von rund 25 Prozent am Umsatz ausmachen.
Personalabbau und Einsparungen
Die Einsparungen werden durch einen Stellenabbau in der Forschung und Entwicklung sowie in der Verwaltung um 300 Mitarbeiter, überwiegend in Köln, ermöglicht. Über 25 Millionen Euro Einsparungen wurden in diesem Jahr bereits erzielt, fünf Millionen mehr als ursprünglich geplant. Darüber hinaus umfasst das Kostensenkungsprogramm kurzfristige Maßnahmen, die eine Einsparung von 10 bis 15 Millionen Euro im vierten Quartal bringen sollen.
Trotz alledem sehen die Prognosen für das Unternehmen optimistisch aus. Deutz erwartet, dass die Geschäfte im zweiten Halbjahr wieder an Fahrt aufnehmen. Die Integration von Daimler-Truck-Motoren, sowie bereits eingeleitete Übernahmen, stärken das Unternehmen zusätzlich.
In Deutschland beschäftigt Deutz mittlerweile 3.528 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.310), davon 2.642 in Köln. Die Zahl der Vollzeitmitarbeiter weltweit ist auf 5.571 gestiegen (Vorjahr: 5.043), was zeigt, dass das Unternehmen sich auch quer durch Abteilungen und Standorte hinweg gut weiterentwickelt. So bleibt abzuwarten, wie sich die Maßnahmen und Strategien im Gesamtbild der Deutz AG in den kommenden Jahren auswirken werden. Die Marktkonsolidierung im Bereich der klassischen Verbrennungsmotoren ist in vollem Gange und auch die Flexibilisierung der Produktion durch Auslagerungspartner, wie etwa dem TAFE-Konzern, wird eine große Rolle spielen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Deutz AG, laut Rundschau Online, fest entschlossen ist, gestärkt aus der derzeitigen Phase hervorzugehen und dabei sowohl die Herausforderungen der Branche als auch die steigenden Anforderungen an nachhaltige Technologien zu meistern. Nationale wie internationale Investoren blicken gespannt auf die Entwicklungen des Unternehmens.