Neuer frischer Wind in Köln: Suyin Scheid-Henning zur Prädikantin ordiniert!
Suyin Scheid-Henning wurde am 24.10.2025 zur Prädikantin ordiniert. Ihr Weg zum Glauben und zur Gemeinde zeigt eine inspirierende Reise.

Neuer frischer Wind in Köln: Suyin Scheid-Henning zur Prädikantin ordiniert!
Ein frischer Wind weht durch die evangelische Johanneskirche in Köln-Porz, wo Suyin Scheid-Henning am 24. Oktober 2025 zur Prädikantin ordiniert wurde. In einem feierlichen Gottesdienst gesellte sich die Superintendentin Kerstin Herrenbrück an die Seite von Scheid-Henning und sprach den biblischen Zuspruch aus Jesaja 43,1: „Du fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!“ Das Ereignis machte nicht nur deutlich, dass Scheid-Henning ihre Gaben nun im Dienst an Gott und Gemeinde weitergeben wird, sondern auch, dass ihr eigener Weg dorthin von großer persönlicher Bedeutung geprägt war.
Suyin Scheid-Henning, Künstlerin und Dozentin, hatte eine zweijährige Ausbildung durchlaufen, bevor sie diesen wichtigen Schritt wagte. Ihre Kindheitserinnerungen sind lebhaft, geprägt von einem engagierten Religionsunterricht und dem Sprechen des Vaterunsers. Obwohl ihre Eltern sie nicht getauft hatten, um ihr die Freiheit zu lassen, ihren eigenen Glaubensweg zu finden, spürte sie schon als Schülerin eine tiefe Verbundenheit zu den religiösen Themen. Ein prägender Spaziergang zum Klosterhof in Dünnwald mit ihrem Vater und die gemeinsame Freude an Adventsliedern schufen in ihr eine wichtige Basis.
Ein Weg voller persönlicher Erkenntnisse
Mit 37 Jahren ließ sich Scheid-Henning taufen und fand mithin eine geistliche Heimat. Ihre Mentorin, Ingrid Kibilka, verglich diesen Glaubensweg mit einem Haus, in das man sich langsam einrichtet. Zwei Schlüsselerlebnisse waren besonders ausschlaggebend für ihre Entscheidung, Prädikantin zu werden: die Gestaltung von Fastenandachten während der Corona-Zeit und die selbstübernommene Trauerfeier für ihre Mutter im Jahr 2021. Mit den Worten „Steh auf und geh!“ hörte sie die Aufforderung Jesu, die sie während ihrer Zweifel begleitete. „Unerwartete Unterstützung von oben“ half ihr, diesen Weg zu gehen.
In der Gemeinde wurde sie herzlich aufgenommen, und das engagierte Team um sie herum ermöglichte ein neues Kapitel in ihrem Leben. Trotz der noch nicht ganz fertigen Räume in ihrem neuen „Glaubenshaus“ strömt die Begeisterung und das Engagement durch die Wände. Ihre Ordination wird von der Evangelischen Kirche im Rheinland als vielversprechendes Zeichen gewertet, das auch den Grundsätzen der Barmer Theologischen Erklärung nahe steht, die seit 1934 die zentrale theologische Ausrichtung der Bekennenden Kirche darstellt. Diese Erklärung kämpfte gegen die Vereinnahmung der evangelischen Kirche durch das nationalsozialistische Regime und fordert bis heute einen kritischen Blick auf staatliche Einflüsse in religiösen Angelegenheiten.
Ein Blick in die Geschichte
Die Barmer Theologische Erklärung, verabschiedet von der Bekenntnissynode, ist nicht nur ein historisches Dokument, sondern auch ein lebendiger Teil der evangelischen Identität. Die meisten Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beziehen sich auf diesen Leitfaden in ihren Grundordnungen. Unter anderem ist es üblich, dass Pfarrerinnen und Pfarrer bei ihrer Ordination auf die Barmer Erklärung verpflichtet werden, was die Relevanz dieser Grundsätze in der heutigen Zeit unterstreicht. Die Erklärung wehrt sich aktiv gegen Beeinflussungen von außen und bekräftigt den Glauben als individuelles und selbstständiges Bekenntnis.
Gerade hier zeigt sich auch die Bedeutung von Suyin Scheid-Hennings Prozess: Er steht in der Tradition des Widerstands und der Eigenverantwortung, die die Bekennende Kirche im Angesicht des Nationalsozialismus entwickelte. Während einige ihrer Vorfahren innerhalb der Kirche eher ambivalent auf diese Herausforderungen reagierten, steht sie für eine neue Generation, die sich mit klaren Überzeugungen für die Gemeinschaft und den Glauben einsetzt.
Am Tag ihrer Ordination wurde die Erntedank-Dekoration der Kirche humorvoll in Kürbissuppe verwandelt, die beim Empfang gemeinsam gegessen wurde. So verbindet sich das Persönliche mit dem Gemeinsamen – ein gutes Vorzeichen für ihre Tätigkeit als Prädikantin, in der sie mit Herz und Engagement ihre Gaben einbringen kann.
Mit ihrem Talar, als ihr „liturgisches Ich“ bezeichnet, wird Suyin Scheid-Henning ein sichtbares Zeichen für ihr Engagement und ihren Glauben in der Gemeinde setzen. Der frische Wind in Köln-Porz verspricht eine erfüllende Reise für alle Beteiligten.
Für weitere Informationen über die Hintergründe der Barmer Theologischen Erklärung und deren Bedeutung in der heutigen Kirche, lesen Sie mehr auf der Seite der EKD sowie zur Gründung der Bekennenden Kirche auf Zeitklicks.
Bleiben Sie dran, während wir weiter über die Entwicklungen in unserer Gemeinde berichten und die Geschehnisse rund um Suyin Scheid-Henning und ihre Arbeit verfolgen.