Ruth Weiss: Lebenslange Kämpferin gegen Rassismus im Alter von 101 Jahren gestorben
Ruth Weiss, Journalistin und Menschenrechtlerin, starb am 5. September 2025 mit 101 Jahren. Ihr Lebenswerk gegen Rassismus und Diskriminierung bleibt unvergessen.

Ruth Weiss: Lebenslange Kämpferin gegen Rassismus im Alter von 101 Jahren gestorben
Am 5. September 2025 hat die Welt eine bemerkenswerte Persönlichkeit verloren: Ruth Weiss ist im Alter von 101 Jahren verstorben. Die Tochter einer jüdischen Familie, geboren am 26. Juli 1924 in Fürth, Mittelfranken, musste bereits im Kindesalter erfahren, was es bedeutet, verfolgt zu werden. 1936 floh ihre Familie vor dem Naziregime nach Südafrika, ein Schritt, der den Grundstein für ihr Engagement gegen Rassismus und Unterdrückung legen sollte. Laut Deutschlandfunk erlebte sie die Diskriminierung in Südafrika hautnah und setzte sich konsequent für die Rechte der unterdrückten Bevölkerung ein.
Die Überwindung von Apartheid war ein zentrales Thema in Ihrem Leben. Ruth Weiss engagierte sich aktiv gegen das rassistische System, das 1948 gesetzlich etabliert wurde, und begann, als Journalistin über diese realen Ungerechtigkeiten zu berichten. Die international agierende Journalistin arbeitete für mehrere Zeitungen und verfasste zahlreiche Bücher, die ihre Erfahrungen und ihr Wissen über Rassismus und Diskriminierung kritisch reflektieren. Deutsche Welle hebt hervor, dass Weiss zu denjenigen gehörte, die während ihrer journalistischen Karriere keinen Rückschritt vor der Wahrheitsfindung machten und sich unerschrocken für die unterdrückten Stimmen einsetzten.
Ein Leben voller Engagement
Von 1975 bis 1978 war Weiss die Leiterin des Afrika-Redaktionsbüros von Deutsche Welle in Köln. Dies zeigte nicht nur ihre Verbundenheit zu Deutschland, sondern auch ihr Engagement in der internationalen Berichterstattung. Ihre Stimme war nicht nur eine, die aus einer Zeit und einem Raum sprach, sie wurde international gehört. Interviewanfragen von Persönlichkeiten wie Nelson Mandela, den sie wenige Monate vor seiner Verhaftung traf, zeugen von ihrer Bedeutung und ihrem Einfluss in der Welt der Medien.
Die Rückkehr nach Südafrika in den frühen 1990er Jahren markierte einen weiteren bedeutenden Abschnitt in ihrem Leben. Diese Rückkehr fiel mit dem Ende der Apartheid zusammen und gab ihr die Möglichkeit, die Entwicklung in ihrem Heimatland direkt zu verfolgen. 2002 zog sie dann wieder nach Deutschland – ein wahrlich bewegtes Leben, das sie noch lange mit Worten und Taten begleitete.
Ein Vermächtnis im Gedenken
Ruth Weiss war nicht nur eine bedeutende Journalistin, sondern auch eine unermüdliche Kämpferin für Menschenrechte. Ihre letzten öffentlichen Auftritte, wie ihre Ansprache zum Holocaust-Gedenktag im Jahr 2023, zeugen davon, dass sie sich unablässig für die Thematisierung von Rassismus und Antisemitismus einsetzte. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte, betont angesichts solcher Persönlichkeiten die Verantwortung der Gesellschaft, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten und auch in der heutigen Zeit aktiv gegen Antisemitismus und Rassismus vorzugehen. Dieser Rückblick auf das Erbe von Ruth Weiss zeigt, dass die Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert war, leider weiterhin bestehen.
Ruth Weiss wird als ein Symbol des Widerstandes und der Hoffnung in Erinnerung bleiben. Durch ihre Bücher und ihre Stimme in den Medien inspirierte sie Generationen, sich für Gerechtigkeit und Gleichheit stark zu machen. Ihr Tod ist ein Verlust, aber ihr Vermächtnis wird weiterleben und uns erinnern, dass der Kampf gegen Diskriminierung und Rassismus niemals enden darf.