Köln prüft Düsseldorfer Badeverbot: Ist der Rhein zu gefährlich?

Köln prüft Düsseldorfer Badeverbot: Ist der Rhein zu gefährlich?
Die Kölner Stadtverwaltung steht dem Vorschlag eines allgemeinen Badeverbots im Rhein skeptisch gegenüber. Der Nachbarstadt Düsseldorf ist es gelungen, ein solches Verbot zu planen, und nun prüft Köln, ob ähnliche Maßnahmen auch hier möglich sind. Während im Kölner Stadtgebiet Baden in allen öffentlichen Gewässern, mit Ausnahme ausgewiesener Badeeinrichtungen, verboten ist, sorgt die Diskussion über ein generelles Badeverbot für hohe mediale Aufmerksamkeit und Kontroversen, die nicht nur bei den Behörden, sondern auch unter der Bevölkerung ankommen.
Am Montag kam es in Rodenkirchen zu einem weiteren Badeunfall, was die Sorgen um die Sicherheit beim Baden im Rhein erneut entfacht hat. Jedes Jahr ereignen sich entlang des Rheins zahlreiche Badeunfälle, viele davon mit tragischen Ertrinkungsfällen. Informationen von Radio Köln zeigen, dass die Stadt kontinuierlich daran arbeitet, die Risiken beim Baden zu minimieren. Besonders von Interesse ist, dass im ersten Teil des Rheins von der Altstadt bis zur Höhe Niehl ein Badeverbot bereits offiziell besteht. Aktuell prüft die Stadt, ob und inwiefern das Düsseldorfer Modell auf Köln übertragbar ist.
Die Gefahren des Rheins
Die Gefahren, die von den Strömungen und der Sogwirkung des Rheins ausgehen, sind nicht zu unterschätzen. Laut dem DLRG könnte ein generelles Badeverbot nicht nur das Baden, sondern auch das Waten und Spielen im Wasser umfassen. Die Stadt betont, dass es bei Verstößen gegen ein solches Verbot mit Bußgeldern von bis zu 1000 Euro ernst werden könnte. Diese könnten sogar höher ausfallen, doch die Stadt bleibt skeptisch, ob das Verbot tatsächlich die gewünschten Sicherheitswirkungen hat. Stadtdirektorin Andrea Blome unterstreicht, dass die Eigenverantwortlichkeit der Menschen ein entscheidender Aspekt bleibt.
Besonders alarmierend ist, dass nicht nur die Strömungen, sondern auch vorbeifahrende Schiffe und plötzliche Wasserstandsschwankungen zur Gefahr werden können. Die DLRG warnt eindringlich vor dem Versuch, in den Rhein zu springen, um andere zu retten, und empfiehlt stattdessen, sofort den Notruf 112 zu wählen. In solchen Situationen ist es wichtig, die genaue Ortsbeschreibung und das Geschehen klar zu kommunizieren, damit die Einsatzkräfte schnell eingreifen können.
Sicherheitsmaßnahmen und öffentliche Sensibilisierung
Die Kölner Ordnungsbehörde hat auf eine Anfrage der SPD-Fraktion reagiert und somit die Diskussion um das mögliche Badeverbot vorangetrieben. Auch wenn die Stadt Düsseldorf bereits ein generelles Badeverbot beschlossen hat, bleibt unklar, welche Behörde in Köln für ein ähnliches Verbot zuständig wäre. Das NRW-Innenministerium hat klargestellt, dass die Entscheidung in der Hand der Kommunen liegt.
Die DLRG Köln unterstützt zwar die Idee eines Badeverbots, sieht aber auch die Notwendigkeit, die Menschen über die Gefahren des Badens im Rhein aufzuklären. Informationen dazu, wie sich im Notfall verhalten werden kann, sind entscheidend. Dies schließt ein, dass Schwimmhilfen wie Rettungsringe oder Seile eine wichtige Rolle spielen können, um in Not geratenen Menschen zu helfen – ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Die mediale Aufbereitung dieser Themen könnte einerseits dazu führen, dass vor dem Rhein gewarnt wird, andererseits aber auch ein Gefühl der Sicherheit erzeugen, das trügerisch ist. In Köln sind die Stadtverwaltung und die DLRG also gefordert, ein gutes Händchen bei der Informationsverbreitung zu haben und die Öffentlichkeit für die realen Gefahren zu sensibilisieren.
Die Debatte um ein generelles Badeverbot bleibt also spannend und wird noch einige Zeit in den Kölner Bürger:innen für Gesprächsstoff sorgen. Klar ist: Sicherheit geht vor, und das Leben jedes Einzelnen ist mehr wert als ein kurzer Sprung ins kühle Nass.