Streit um Ehrengarde: Kreuzberg tritt zurück – Chaos vor Wahl!
Streit um den Präsidentschaftsposten der Ehrengarde: Rücktritt von Michael Kreuzberg sorgt für Unruhe vor der Senatswahl am 27. August.

Streit um Ehrengarde: Kreuzberg tritt zurück – Chaos vor Wahl!
Der Kölner Karneval steht aktuell weniger im Zeichen feierlicher Vorbereitungen, sondern mehr im Mittelpunkt eines internen Streits bei der Ehrengarde. Der Rücktritt von Michael Kreuzberg als Senatspräsident führt zu Unruhen und spitzen Auseinandersetzungen um die zukünftige Leitung des Senats. Kreuzberg, der seit 15 Jahren das Amt innehatte und viele Jahre auch politisch aktiv war, gab am 7. August 2025 seinen Rückzug bekannt. In einem schriftlichen Brief informierte er seine Senatskameraden über seine Entscheidung, die aus einem immer explosiver werdenden Konflikt rund um die Jahreshauptversammlung und die Wahlen am 27. August resultiert. Diese sollen zwischen ihm und seinem Herausforderer, Thomas Bischof, stattfinden, was die Spannungen weiter angeheizt hat, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.
Die Geschicke des Senats sind wichtig, denn er bildet eine zentrale Institution innerhalb der Ehrengarde, die 1950 gegründet wurde und mittlerweile rund 150 Mitglieder zählt. Mitglieder aus allen Bereichen des Kölner Lebens sind hier vereint, um den Karneval nicht nur zu feiern, sondern auch aktiv mitzugestalten. Der geschäftsführende Vorstand der Ehrengarde zeigt sich betroffen von Kreuzbergs Rücktritt, betont jedoch gleichzeitig, dass es uneinheitliche Sichtweisen bezüglich der zukünftigen Führung gebe. Nach seiner Meinung war ein Kompromiss wünschenswert, bei dem die Teams beider Kandidaten zusammengeführt werden hätten können.
Ein Rücktritt mit Folgen
Doch es sind nicht nur die Wahlen, die die Gemüter erhitzen. Der geschäftsführende Vorstand sprach bereits von „inakzeptablen“ Praktiken, nachdem interne Informationen unautorisiert nach außen gelangten. Kreuzberg wiederum wies die Vorwürfe zurück, ihm sei unterstellt worden, Unwahrheiten über Gespräche vor den Wahlen verbreitet zu haben. Der Konflikt um die Führung wird voraussichtlich noch für Aufregung sorgen, und der Vorstand gab in einem neuen Schreiben bekannt, dass man die Entwicklungen „nicht einfach hinnehmen“ wolle. Ob es zu einer Einigung kommt oder die Fronten weiter verhärten, bleibt abzuwarten.
Kreuzberg bedankt sich in seinem Rücktrittsbrief für die Unterstützung seiner Senatskameraden und bekräftigt, dass er trotz seiner Rücktrittsabsicht weiterhin Mitglied des Traditionskorps bleiben möchte. Ein Mann mit einer bewegten Karriere: Neben seiner Rolle in der Ehrengarde war Kreuzberg auch von 1999 bis 2013 Bürgermeister von Brühl und hat zwischen 2013 und 2020 die Geschicke des Rhein-Erft-Kreises gelenkt. Der Vorstand, angeführt von Hans-Georg Haumann, drückt sein Bedauern über den Rücktritt aus und hofft, dass die Gemeinschaft weiterhin positiv gestaltet werden kann.
Ein Blick auf den Kölner Karneval
Inmitten dieser Unruhen ist es wichtig, den Hintergrund des Kölner Karnevals zu betrachten. Er ist nicht nur eine gigantische Party, sondern eine tief verwurzelte Tradition mit klaren Strukturen. Rund 60 ordentliche Karnevalsgesellschaften sind im Festkomitee Kölner Karneval organisiert, welches die oberste Instanz darstellt. Die ordentlichen Gesellschaften bringen sich aktiv in die Gestaltung des Karnevals ein, richten Veranstaltungen aus und führen wohltätige Projekte durch. Diese Gesellschaften sind ein Rückgrat der Stadtgesellschaft und repräsentieren verschiedene Facetten des Karnevals, von traditionellen bis zu modernen Ansätzen, wie die Kölner Karneval dokumentiert.
Die Krise innerhalb der Ehrengarde zeigt, dass auch eine so stark etablierte Institution wie der Kölner Karneval nicht vor internen Konflikten gefeit ist. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein und es bleibt abzuwarten, welche Richtung der Senat mit seiner neuen Führung einschlagen wird. Was sich aktuell hinter den Kulissen abspielt, könnte die weitere Entwicklung der Karnevalstradition in Köln nachhaltig beeinflussen.