NRW-Bildungsministerin fordert spätere Sommerferien: Ist das gerecht?

Bildungsministerin Feller schlägt vor, die Sommerferien in NRW zu verschieben. Ziel: Günstigere Reisemöglichkeiten im September.
Bildungsministerin Feller schlägt vor, die Sommerferien in NRW zu verschieben. Ziel: Günstigere Reisemöglichkeiten im September. (Symbolbild/MK)

NRW-Bildungsministerin fordert spätere Sommerferien: Ist das gerecht?

Nippes, Deutschland - In Nordrhein-Westfalen könnte sich bald etwas in der Urlaubsplanung für Familien tun. Bildungsministerin Dorothee Feller hat einen Vorschlag zur Verschiebung der Sommerferien eingereicht, der viel Raum für Diskussionen lässt. Ziel ist es, den Familien die Möglichkeit zu geben, im September Reisen zu planen, wenn die Preise oft spürbar günstiger sind. Antenne NRW berichtet, dass die derzeitigen Sommerferien im Bundesland einem festgelegten Rhythmus folgen, koordiniert durch die Kultusministerkonferenz, und es gibt bereits unterschiedliche Startzeiten für die Ferien in den Bundesländern.

Die Besonderheit dabei: Bayern und Baden-Württemberg haben einen anderen Ferienzyklus und beginnen traditionell später im Jahr. Ein weiteres Hindernis ist die klare Absage von Bayern an einen Tausch der Ferienzeiten. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat unmissverständlich klargestellt, dass das bayerische Ferienmodell fest verankert ist. Die Kultusministerin des Freistaates, Anna Stolz, bekräftigt, dass der späteste Termin für die Sommerferien unumgänglich sei, um den Schüler:innen die Durchführung von Prüfungen nach den Pfingstferien zu ermöglichen.

Die Wünsche nach Veränderungen

Die Zahl der Bundesländer, die ihre Sommerferien rotieren, liegt bei 14 von 16, während die Ausnahmen Bayern und Baden-Württemberg für ein Ungleichgewicht sorgen. Feller argumentiert, dass die Definition der Sommerferienregelung aus vor mehr als 50 Jahren stammt, ursprünglich geschaffen, um den Kindern in landwirtschaftlich geprägten Regionen zu helfen. Sie sieht hier Handlungsbedarf und fordert eine gerechtere Lösung für alle Bundesländer, was die Sommerferientermine angeht Ruhr24.

Aktuell sind die Sommerferien in NRW verbindlich bis 2030 festgelegt. Sie beginnen im Schuljahr 2025/26 am 14. Juli und enden am 26. August, und bieten damit keine Spielräume für eine frühzeitige Urlaubsplanung. Stand der Dinge ist, dass die Bundesländer ein neues Abstimmungsverfahren für die Ferienzeiten ab 2031 anstoßen müssen. Dabei spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle, unter anderem klimatische, wirtschaftliche und verkehrspolitische Aspekte sowie die Urlaubsgewohnheiten der Bürger*innen.

Ein Blick auf die Bildungspolitik

Das Thema Bildung in Deutschland ist bekanntlich von hoher Bedeutung und geprägt von ständigen Veränderungen. Seit der Einführung der Schulpflicht in Preußen im Jahr 1763, die entscheidend für die nationale Identität war, hat sich das Bildungssystem ständig weiterentwickelt. Es ist zu einem hochgradig stratifizierten System geworden, das auch die Ferienregelungen stark beeinflusst. Bildungsexpansion ist notwendig, damit alle Schichten Zugang zu gleichen Bildungsmöglichkeiten erhalten, was letztlich auch das Thema der Sommerferien mit einschließt bpb.de.

In einer Gesellschaft, in der Bildung und Chancengleichheit zentrale Themen darstellen, wird es interessant sein zu beobachten, wie Fellers Vorschlag von den anderen Bundesländern aufgenommen wird. Insbesondere die Gespräche über die Neuausrichtung der Sommerferientermine könnten auf großes Interesse stoßen, vor allem für Familien, die auf kostengünstige Reisemöglichkeiten angewiesen sind. Der Ausgang von Fellers Vorschlag bleibt also abzuwarten, doch das Gespräch und die Überlegungen dazu sind bereits in vollem Gange.

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OrtNippes, Deutschland
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