Parkplatznot in Lindenthal: Wohnmobile nehmen Anwohnern die Plätze weg
Lindenthal kämpft mit Parkplatznot: Wohnmobile blockieren Parkplätze, Anwohner fordern Maßnahmen gegen Dauerparken.

Parkplatznot in Lindenthal: Wohnmobile nehmen Anwohnern die Plätze weg
In den Kölner Stadtteilen Lindenthal und Sülz spitzt sich die Parkplatzsituation einmal mehr zu, besonders mit der Rückkehr der Camper nach dem Sommerurlaub. Hier werden Wohnmobile und Wohnwagen auf öffentlichen Parkplätzen abgestellt, was den Parkdruck in der ohnehin schon angespannteren Situation weiter verstärkt. Beliebte Abstellorte sind unter anderem die Gleueler Straße, Friedrich-Engels-Allee und die Berrenrather Straße, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
Anwohner wie Bernd Skowronek sind über die Situation ziemlich unzufrieden. Er weist darauf hin, dass die Wohnwagen teils wochenlang geparkt und regelmäßig um wenige Meter verschoben werden, um die gesetzlichen Vorgaben des Dauerparkens zu umgehen. Nach der deutschen Straßenverkehrsordnung darf ein Wohnwagen maximal 14 Tage auf einem Parkplatz verweilen, sofern kein Anwohnerparken eingerichtet ist. Skowronek hat eine Eingabe an den Ausschuss für Bürgerbeteiligung erstellt, damit die Standorte der Wohnwagen dokumentiert werden können.
Parkplatzfrage – Ein leidiges Thema
Was bedeutet das alles für die Anwohner? Der Parkdruck ist hoch, und mit dem Abstellen der Wohnwagen an Stellen, wo Parkplätze rar sind, wird das Parken für die Anwohner zunehmend zum Glücksspiel. Der Ausschuss teilt die kritische Sicht von Skowronek und sieht Handlungsbedarf. Er hat die Stadtverwaltung beauftragt, Möglichkeiten für ein Verbot des Abstellens von Wohnmobilen und Anhängern zu erkunden.
Doch die Stadtverwaltung selbst zeigt sich zögerlich und lehnt ein generelles Verbot ab, um eine Verdrängung in andere Wohngebiete zu vermeiden. Dies führt dazu, dass die Beschwerden über abgemeldete oder über Wochen abgestellte Fahrzeuge beim Ordnungsamt stetig zunehmen. Dass die Ahndung von verbotswidrigem Dauerparken aufwendig und wenig erfolgreich ist, macht die Situation nicht einfacher, da mehrere Kontrollen notwendig sind, um Verstöße zu verfolgen.
Bußgelder und gesetzliche Regelungen
Was sind die finanziellen Konsequenzen für Falschparker? Bußgelder für das Dauerparken sind, gelinde gesagt, niedrig. Nach den aktuellen Regelungen müssen Falschparker mit einem Verwarnungsgeld von nur 20 Euro rechnen. Das gibt kaum Anreiz zur Entfernung der Fahrzeuge, wie die Detailuntersuchungen auf bussgeldkatalog.org zeigen.
Die Straßenverkehrsordnung selbst enthält keine spezifische Definition für das Dauerparken, was die Umsetzung zusätzlich verkompliziert. Es gibt zwar keine generelle zeitliche Begrenzung für das Parken von PKW auf öffentlichen Straßen, solange das Fahrzeug verkehrssicher ist, dennoch führen Abstellprobleme immer wieder zu Konflikten in den Wohngebieten.
Folglich wird deutlich: Die Parkplatznot in Lindenthal und Sülz ist ein vielschichtiges Problem, das neben rechtlichen auch gesellschaftliche Aspekte mit sich bringt. Eine schnelle Lösung scheint derzeit nicht in Sicht, und die Anwohner müssen wohl weiterhin um ihre Parkplätze kämpfen.