Köln kämpft gegen Sprachdefizite: Kita-Pflicht im Fokus!

Innenstadt, Deutschland - In Köln gibt es seit geraumer Zeit einen besorgniserregenden Trend: die Zahl der Erstklässler, die das Schuljahr wiederholen, erreicht Rekordhöhen. Die Hauptursache dafür ist oft eine unzureichende Sprachkenntnis, besonders unter Kindern mit Migrationshintergrund. Während sich einige Kölner Oberbürgermeister-Kandidaten für eine Kita-Pflicht im letzten Jahr vor der Einschulung stark machen, sorgt die Problematik für hitzige Diskussionen in der Stadt.
Berivan Aymaz von den Grünen und Torsten Burmester von der SPD fordern, dass Kinder mit sprachlichem Förderbedarf einen Platz in der Kita erhalten müssen. Burmester sieht den Kita-Besuch als entscheidend für gerechte Startchancen. Er betont, dass die Gemeinde eine Verantwortung hat, vor allem jenen Eltern entgegenzukommen, die keinen Kitaplatz finden können. „Hier läuft etwas grundsätzlich schief“, sagt der CDU-Politiker Greitemann und spricht die ungerechte Verteilung von Kitaplätzen in Stadtteilen wie Chorweiler und Mülheim an. In Chorweiler haben nur 80 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen Zugang zur Kita, was über 10 Prozent des Erstklässler-Jahrgangs bedeutet, die nicht auf eine Kita besucht haben.
Sprachförderung als Schlüssel
Ein zentrales Element in der Diskussion ist die Sprachförderung. Laut pro-kita.com ist es entscheidend, Kindern mit nicht-deutscher Herkunftssprache bereits in der Kita Unterstützung zu bieten. Mehrsprachige Kinder können die Kita-Gruppe bereichern und fördern die interkulturelle Kompetenz. Doch das erfordert Geduld und alternative Kommunikationsmethoden von den Erziehern. Sie stehen oft vor der Herausforderung, dass Kinder Anweisungen nicht verstehen, was die Förderung zusätzlich erschwert.
Um der sprachlichen Barriere entgegenzuwirken, können etwa Geduld, Mimik und Gestik sowie ein spielerischer Zugang hilfreich sein. Praktische Übungen wie Memoryspiele oder ein mehrsprachiges Guten Morgen-Ritual tragen dazu bei, die Sprachkenntnisse der Kinder zu erweitern.
Ein Blick auf die Mehrsprachigkeit
Die Wichtigkeit von Mehrsprachigkeit wird von zahlreichen Experten betont. Wie herder.de ausführlich beschreibt, zeigt Mehrsprachigkeit keine Entwicklungsrisiken, sondern birgt viele Vorteile. Kinder, die mehrere Sprachen erlernen, haben häufig bessere kognitive Fähigkeiten. Zudem ermöglicht eine mehrsprachige Erziehung eine flexiblere Nutzung von Sprache, was sich positiv auf die soziale Interaktion auswirkt.
Die NRW-Schulministerin hat die Prüfungen zur verpflichtenden Sprachförderung bereits in Angriff genommen. Doch die Umsetzung bleibt eine Herausforderung, gerade in benachteiligten Stadtteilen, wo die reale Kitaplätze-Quote oft hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Gemeinsam mit offensiven Vorschlägen zur Neuordnung der Kita-Plätze und einer Ausweitung der Sprachförderung ist es an der Zeit, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Nur so können Kölner Kinder die gerechte Chance auf eine erfolgreiche Schullaufbahn erhalten.
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Ort | Innenstadt, Deutschland |
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