Neuer Bluttest aus Köln: Früherkennung von Nierenerkrankungen revolutioniert!

Neuer Bluttest aus Köln: Früherkennung von Nierenerkrankungen revolutioniert!
Köln, Deutschland - Die Uniklinik Köln hat einen bedeutenden Fortschritt in der Diagnostik von Nierenerkrankungen erreicht. Ein interdisziplinäres Forschungsteam hat einen innovativen Bluttest entwickelt, um die Prognose der autosomal dominanten polyzystischen Nierenerkrankung (ADPKD) zu verbessern. Diese spannende Studie wurde in dem renommierten Fachjournal Nature Communications veröffentlicht und trägt den Titel „Developing serum proteomics based prediction models of disease progression in ADPKD“.
Durch die Analyse von über 1.000 Blutproben aus einer der größten ADPKD-Kohorten weltweit konnten 29 Proteine identifiziert werden, die mit dem Fortschreiten der Erkrankung korrelieren. Diese Biomarker stehen in Verbindung mit wichtigen immunologischen Prozessen sowie dem Stoffwechsel. Univ.-Prof. Dr. Roman-Ulrich Müller und Dr. Philipp Antczak vom Zentrum für Molekulare Medizin Köln (CMMC) leiten das Projekt, das eine individualisierte Risikobewertung für ADPKD-Patient*innen ermöglicht und die Genauigkeit vorheriger Prognoseinstrumente übertrifft.
Vorrangige Studienzielsetzung
Ein Ziel der Studie ist es, den Einfluss bestehender Therapien auf die identifizierten Proteinmuster zu untersuchen. Die Weiterentwicklung dieser Methode zu einem klinisch einsetzbaren Testverfahren steht ganz oben auf der Agenda des Teams. Die finanzielle Unterstützung erfolgt unter anderem durch die Jörg Bernards-Stiftung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Exzellenzclusters für Alternsforschung (CECAD) der Universität zu Köln.
Ein zusätzlicher Aspekt der Studie betrifft die strengen Richtlinien, die bei der Forschung eingehalten wurden. Jeder Teilnehmer hat eine schriftliche informierte Zustimmung gegeben, und die Studie wurde von der Institutional Review Board der Universität zu Köln genehmigt. Die ADPKD-Kohorte setzt sich aus Patienten zusammen, die seit 2015 registriert sind, und umfasst umfassende klinische sowie laborchemische Daten.
ADPKD und ihre Herausforderungen
Die autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung ist eine der häufigsten genetischen Erkrankungen der Nieren. Bei den Betroffenen kommt es oft zu großen Nieren mit Symptomen, die von chronischen Schmerzen über Blut im Urin bis zu häufigeren Nierensteinen reichen. Nach Schätzungen entwickeln 60 bis 70 % der Patienten Hypertonie, während langfristige Folgen wie Niereninsuffizienz und schließlich Nierenversagen nicht selten sind, wie das Health Lexikon beschreibt.
Die Entwicklung dieses Bluttests bringt Hoffnung. Die Probenanalyse erfolgte mittels Massenspektrometrie, wobei im Screening-Proteom 398 Protein-Gruppen identifiziert wurden. Dies könnte die Lebensqualität der Patienten entscheidend verbessern, indem frühe Interventionen ermöglicht werden.
Mit dieser neuartigen Methode zeigt das Team der Uniklinik Köln ein gutes Händchen für die Herausforderungen der Nierenforschung und setzt neue Maßstäbe für die medizinische Versorgung von ADPKD-Patient*innen.
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Ort | Köln, Deutschland |
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