Jekob kämpft für Arbeitsplätze: Familien verzweifelt gesucht!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Eine Initiative in Köln fordert Arbeitsplätze für mehrfachbehinderte Jugendliche. Betroffene Familien kämpfen um Teilhabe.

Eine Initiative in Köln fordert Arbeitsplätze für mehrfachbehinderte Jugendliche. Betroffene Familien kämpfen um Teilhabe.
Eine Initiative in Köln fordert Arbeitsplätze für mehrfachbehinderte Jugendliche. Betroffene Familien kämpfen um Teilhabe.

Jekob kämpft für Arbeitsplätze: Familien verzweifelt gesucht!

In Köln gerät die Teilhabe von Menschen mit Mehrfachbehinderungen zunehmend in den Fokus. Die Initiative „Jekob“, gegründet von engagierten Eltern, fordert Arbeitsplätze für Menschen wie Martin Fuchß, einen 18-jährigen Jugendlichen mit komplexen Unterstützungsbedarfen. Martins Geschichte ist problematisch, denn seit seiner Geburt leidet er an einer schweren Mehrfachbehinderung und benötigt umfassende Betreuung. Trotz seiner fünf Berufspraktika wurde er von insgesamt elf Werkstätten abgelehnt, weil dort angeblich kein „Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Leistung“ zu erwarten ist. Seine Mutter, Rebecca Fuchß, ist mit der Situation unzufrieden und möchte eine breitere Diskussion über Teilhabe und Integration anstoßen. Rundschau Online berichtet, dass die Initiative anstrebt, die Wahrnehmung für die Bedürfnisse ihrer Kinder zu erhöhen.

Die rechtlichen Grundlagen, die eine Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen sollen, sind im Sozialgesetzbuch (SGB IX) verankert. Dies könnte jedoch nur eine theoretische Bestimmung bleiben, solange Werkstätten die Aufnahme von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf scheuen. In Nordrhein-Westfalen gibt es einen Mangel an alternativen Angeboten, was oft zu sozialer Isolation führt. Ein Ausweg könnte die Schaffung von Außenarbeitsplätzen sein, wo Menschen mit Behinderung die Möglichkeit erhalten, Berufserfahrung zu sammeln und in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert zu werden. Diese Außenarbeitsplätze werden von Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) organisiert und bieten viele Beschäftigungsfelder, darunter Gastronomie, Garten- und Landschaftspflege sowie Lagertätigkeiten. DRK hebt die Wichtigkeit dieser Maßnahmen hervor.

Die Herausforderungen der Integration

Die Realität sieht jedoch oft anders aus. Jährlich lehnen Werkstätten in Köln schätzungsweise 60 bis 70 junge Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf ab, was für Familien wie die von Martin und Barbara Ostendorf zu großen Problemen führt. Ostendorf hat letztendlich für ihren Sohn Jan, der das Down-Syndrom hat, alternative Versorgungsmöglichkeiten organisiert, da die Werkstatt seinen Bedürfnissen nicht gerecht werden konnte. Dies ist ein Beispiel für die große Notwendigkeit, innovative Lösungen zu finden. Die Initiative „Jekob“ plant, als Verein aktiv zu werden, um auf Missstände aufmerksam zu machen und um klarere Verantwortlichkeiten zu schaffen.

Zusätzlich zu den Herausforderungen in den Werkstätten bieten WfbM verschiedene Angebote. In Köln gibt es beispielsweise Inhalte wie Eingangs- und Berufsbildungsbereiche sowie Fördergruppen für Menschen, die nicht im Arbeitsbereich eingesetzt werden können. Laut Barmherzige Behindertenhilfe ermöglicht diese Struktur den betroffenen Menschen, ihre sozialen Fähigkeiten und beruflichen Fertigkeiten weiterzuentwickeln.

Ein Blick in die Zukunft

Die Initiative Jekob setzt sich also dafür ein, dass die Stimmen von Menschen mit Behinderungen gehört werden und die notwendigen Schritte zur Verbesserung der Situation unternommen werden. Ein Ausweg könnte sein, die öffentliche Wahrnehmung zu ändern und den Dialog über Teilhabe und Unterstützung für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf zu intensivieren. Martins Bezug zu einer Werkstatt in Bergheim zeigt, dass es auch Lösungen geben kann, wenn die richtigen Schritte unternommen werden.

Die Mitglieder von Jekob treffen sich mittlerweile alle zwei Monate und freuen sich immer über neue Gesichter, die ihre Sache unterstützen möchten. In Köln ist also noch viel zu tun, um die Barrieren auf dem Weg zur Teilhabe am Arbeitsleben abzubauen.