Köln im Ausnahmezustand: 7.500 Bewohner wegen Weltkriegsbombe evakuiert!

In Köln wurde eine Weltkriegsbombe entschärft, 7.500 Anwohner mussten evakuiert werden. Maßnahmen und Folgen im Überblick.
In Köln wurde eine Weltkriegsbombe entschärft, 7.500 Anwohner mussten evakuiert werden. Maßnahmen und Folgen im Überblick. (Symbolbild/MK)

Köln im Ausnahmezustand: 7.500 Bewohner wegen Weltkriegsbombe evakuiert!

Köln, Deutschland - In Köln ist es wieder soweit: Am heutigen Tag wird eine Weltkriegsbombe in der Nähe der Uniklinik entschärft. Rund 7.500 Anwohner aus dem Stadtteil Lindenthal müssen ihre Wohnungen verlassen, um die Sicherheit während der Entschärfungsarbeiten zu gewährleisten. Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass das Ordnungsamt bereits mit einem ersten „Klingelrundgang“ begonnen hat, um die betroffenen Bürger zu informieren. Auch in Teilen der Uniklinik müssen einige Bereiche geräumt werden, da auch dort ein Aufnahmestopp verhängt wurde und ambulante Behandlungen abgesagt werden mussten.

Die amerikanische Fünf-Zentner-Bombe war am Samstag während Bauarbeiten entdeckt worden, was die aktuelle Entschärfung erforderlich macht. Diese ist für den heutigen Tag eingeplant. Doch Kölner kennen das Spiel: Regelmäßig werden in der Stadt Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, die oft Evakuierungen und umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen nach sich ziehen. So mussten erst Anfang Juni über 20.000 Menschen aufgrund der Entschärfung dreier Fliegerbomben in Deutz und der Innenstadt in Sicherheit gebracht werden. Dies war die größte Evakuierung seit 1945, die es in Köln gegeben hat.

Vorbereitungen für die Anwohner

Die Stadt Köln hat um Unterstützung der Anwohner gebeten, damit sie Evakuierungspläne erstellen. Wichtige Dinge, die es mitzunehmen gilt, sind Ausweise, Medikamente und Babynahrung. Auch an die Verpflegung der Haustiere sollten Anwohner denken. Die Halteverbote im Evakuierungsbereich sind bereits ab Dienstag in Kraft und in weiteren Bereichen mit Containeraufstellungen gilt dies schon seit Montag. Eine Anlaufstelle wurde in der Theodor-Heuss-Realschule in Köln-Sülz eingerichtet für diejenigen, die keine Unterbringungsmöglichkeiten haben, wie WDR berichtet.

Die Entschärfung der Bombe bringt nicht nur für die Anwohner, sondern auch für die gesamte Stadt Einschränkungen mit sich. Zugang zur Rheinpromenade wurde gesperrt, um die Sicherheit der Passanten zu gewährleisten. Dies geschieht im Kontext einer Vielzahl an Entdeckungen von Blindgängern in den letzten Monaten, die die Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft versetzen. Im vergangenen Jahr wurden in Nordrhein-Westfalen zwischen 1.500 und 2.000 Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden, darunter auch etwa 200 große Kaliber, wie der ZDF aufdeckt.

Veränderungen im Stadtbetrieb

Die Auswirkungen der heutigen Maßnahmen sind auch auf Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten spürbar. So wurden diverse Events, wie ein Auftritt des Komikers Tedros „Teddy“ Teclebrhan sowie ein Konzert des WDR-Sinfonieorchesters, abgesagt oder an andere Orte verlegt. Paare, die im Historischen Rathaus heiraten wollten, mussten auf Köln-Porz ausweichen. Die Sperrung eines Großteils des Zentrums, in einer Stadt mit 1,1 Millionen Einwohnern, hat auch Auswirkungen auf das Umland, da viele Bewohner bei Verwandten oder Freunden Zuflucht suchen.

Köln hat erneut bewiesen, wie wichtig es ist, für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen. Die Kampfmittelräumer sind heute gefordert, und die Stadt steht bereit, um ihr Bestes zu geben, dass alles reibungslos verläuft. Angesichts der Erfahrungen aus der jüngeren Vergangenheit, wo Entschärfungen oft mit großem Aufwand verbunden waren, hoffen die Kölner auf einen schnellen und erfolgreichen Abschluss dieser Maßnahmen.

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OrtKöln, Deutschland
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