Parkticket gezogen, doch 65 Euro Strafe: Kölner Abzocke entlarvt!

Nach einem Parkticket am Kölner Breslauer Platz erhielt Leonie Fischer 65 Euro Strafe. Unklare Parkbedingungen sorgen für Streit.
Nach einem Parkticket am Kölner Breslauer Platz erhielt Leonie Fischer 65 Euro Strafe. Unklare Parkbedingungen sorgen für Streit. (Symbolbild/MK)

Parkticket gezogen, doch 65 Euro Strafe: Kölner Abzocke entlarvt!

Felix-Rexhausen-Platz, 50668 Köln, Deutschland - Leonie Fischer, 25 Jahre alt und aus Leverkusen, machte kürzlich eine unerwartete Erfahrung, die vielen Autofahrern in der Kölner Innenstadt bekannt vorkommen dürfte. Am Felix-Rexhausen-Platz, ganz in der Nähe des Breslauer Platzes, parkte sie ihr Auto und zog ein Ticket für eine Stunde. Bei ihrer Rückkehr musste sie jedoch feststellen, dass sie einen Strafzettel über 65 Euro wegen „fremdem Parkschein“ erhalten hatte. Der Parkplatz wird von Contipark, einem Dienstleister der Deutschen Bahn, bewirtschaftet, während sich gegenüber öffentliche Parkplätze der Stadt Köln befinden. So hätte es für Fischer nicht anders kommen können, als dass die Gebühren und Betreiber klares Unverständnis hervorrufen.

Wie auch ähnliche Nutzer auf Google Maps berichten, scheint das zu einer Art „Abzocke“ zu werden. Die Beschwerde hat bereits die Stadt Köln erreicht. Ein Sprecher bestätigte, dass die Problematik der mangelnden Kennzeichnung seit zwei Jahren bekannt sei und verweist auf einen kleinen Aufkleber am städtischen Automaten, der häufig übersehen wird oder entfernt ist. Mit einer Hinweisplatte über dem Parkautomaten scheint Contipark hingegen keine weiteren Maßnahmen für erforderlich zu halten. Kunden sind frustriert: Die Missverständnisse bezüglich der Betreiberbedingungen sind offenbar ein nicht zu unterschätzendes Problem.

Sichtbarkeit der Parkbedingungen

Leonie hat dem Strafzettel bereits widersprochen und will die 65 Euro nicht zahlen. Ihr Erfolg hängt nun von der Sichtbarkeit der Parkbedingungen ab. Denn Parkanbieter sind dazu verpflichtet, die Regeln transparent und klar darzustellen. Und das ist in diesem Fall wohl nicht gegeben. Die Stadt Köln prüft zwar Möglichkeiten, die Parkplatzsituation zu verbessern, allerdings hat es seit zwei Jahren noch keine wirklichen Fortschritte gegeben.

Contipark ist in Deutschland in vielen großen Städten aktiv und betreibt fast 120 Parkhäuser in der Nähe von Bahnhöfen sowie anderen stark frequentierten Orten. Jüngste Meldungen zeigen, dass die Verbraucherzentralen bereits rechtliche Schritte gegen das Unternehmen unternommen haben, wegen der überhöhten Forderungen, die auf den Parkplatz in Köln ausgestellt werden. Darüber hinaus bestätigte ein Urteil des Landgerichts Berlin, dass die Drohung von Strafen, wie beispielsweise Parkkrallen oder Abschleppmaßnahmen, als unverhältnismäßig gilt. Contipark darf somit solche Geldforderungen nicht länger einfordern und muss die entsprechenden Klauseln streichen, wie Test.de berichtet.

Rechtslage und Verbraucherrechte

Weitere Einblicke in die Rechtslage bei überhöhten Parkgebühren gibt es in einem Interview mit Rechtsanwalt Reime, der anmerkt, dass Autofahrer rechtlich gegen solche Gebühren vorgehen können. Darüber hinaus klagen viele Kunden über unzulässige Vertragsstrafen, wenn sie nur einige Minuten über die gebuchte Parkzeit hinausgeparkt haben. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg beobachtet hier ähnliche Phänomene und nimmt das Thema ernst. Verschiedene rechtliche Möglichkeiten stehen den Verbrauchern zur Verfügung, um gegen unzulässige Gebühren vorzugehen, wie im Verbraucherschutzforum beschrieben.

Das Thema Parkgebühren beschäftigt die Kölner Bürger also nicht nur in Bezug auf Leonie Fischers Fall, sondern ruft auch einen breiteren Diskurs über Transparenz und Fairness im Umgang mit Parkplätzen hervor. Während die Stadt Köln und Contipark nach Lösungen suchen, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für die Autofahrer weiter entwickeln wird.

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OrtFelix-Rexhausen-Platz, 50668 Köln, Deutschland
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