Wüst unter Beschuss: Rahmede-Brücke bleibt trotz Mängeln gesperrt!

Wüst unter Beschuss: Rahmede-Brücke bleibt trotz Mängeln gesperrt!
Brück, Deutschland - In einer Sache, die die Gemüter in der Region Köln erhitzt hat, neigt sich der Parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Rahmede-Talbrücke dem Ende zu. Nach 37 Sitzungen und nahezu 100 geladenen Zeugen wird das Ergebnis als ergebnislos eingeschätzt. Die Brücke, welche elf Monate nach der Übernahme durch die neue Autobahngesellschaft des Bundes als einsturzgefährdet eingestuft wurde, war bis Ende 2020 noch mit „befriedigend“ bewertet worden, was viele Fragen zur Qualität der Prüfungen aufwirft. Besonders brisant ist, dass bereits im Jahr 2014 festgestellt wurde, dass die Brücke nicht mehr sanierbar sei, dennoch wurde der Neubau immer wieder hinausgezögert. Wer letztlich die Verantwortung für diese Misere trägt, bleibt unklar, wie ksta.de berichtet.
Ein zentrales Augenmerk liegt auf den Aussagen des Ministerpräsidenten Hendrik Wüst. Dieser betonte, dass er sich stets auf die Urteile seiner Fachleute verlässt und nicht in deren Entscheidungen eingreift. Bei seiner Zeugenvernehmung gelang es dem SPD-Abgeordneten Gordan Dudas nicht, belastende Informationen zu erlangen. Wüst argumentierte, dass aufgrund stabiler Prüfergebnisse der Neubau der Brücke nicht als prioritär galt und die Rahmede-Brücke nicht problematisiert wurde. Trotz dieser Erklärungen bleibt ein brisantes Besprechungsprotokoll aus September 2021, das „enorme Defizite“ der Brücke dokumentiert und einen schnellen Ersatzneubau empfiehlt, im Raum stehen. Die Situation wurde durch interne Tabellen, die bereits im Mai 2021 zahlreiche Mängel an der Brücke aufzeigten, weiter kompliziert.
Verkehrschaos und volkswirtschaftlicher Schaden
Die Sperrung der Rahmedetal-Brücke im Dezember 2021 markierte einen Wendepunkt. Diese wurde aufgrund massiver Mängel geschlossen, die bei einer Sonderprüfung festgestellt wurden. Die Folgen waren für die Region verheerend: Tausende Fahrzeuge wurden durch enge Ortschaften umgeleitet, Anwohner litten unter Lärm und Abgasen, und Betriebe sowie Speditionen mussten mit erheblichen Staus und Zeitverlusten kämpfen. Der volkswirtschaftliche Schaden wird auf Milliarden geschätzt, wie zdf.de berichtet.
Laut einer Untersuchung von T&E sind über ein Drittel aller Brücken auf Autobahnen und Bundesstraßen marode und bedürfen entweder der Sanierung oder eines kompletten Ersatzes. Der Untersuchungsausschuss, der versucht, die Verzögerungen beim Neubau der Rahmede-Brücke zu klären, hat sich mittlerweile auf das Jahr 2025 bezogen – ursprünglich hätte der Neubau 2017 beginnen sollen. In diesem Kontext stellte die Opposition Fragen zur Verantwortung des Verkehrsministeriums und zur Rolle von Wüst.
Ausblick auf den Neubau
Die neue Rahmedetal-Brücke wird nun in Rekordzeit gebaut und soll im Frühjahr 2026 eröffnet werden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder versicherte, dass die ersten Teile der neuen Brücke bald verfügbar sind. Hoffen wir, dass die Lehren aus dieser Situation gezogen werden und eine solche Misere sich nicht wiederholt.
Details | |
---|---|
Ort | Brück, Deutschland |
Quellen |