Drogenchaos in Köln: Junkies konsumieren sogar im Hausflur!

Drogenszene am Neumarkt in Köln eskaliert: Anwohner berichten von zunehmendem Konsum, Gewalt und Polizei-Tatenlosigkeit.
Drogenszene am Neumarkt in Köln eskaliert: Anwohner berichten von zunehmendem Konsum, Gewalt und Polizei-Tatenlosigkeit. (Symbolbild/MK)

Drogenchaos in Köln: Junkies konsumieren sogar im Hausflur!

Neumarkt, Köln, Deutschland - In Köln ist das Drogenproblem nach wie vor ein heißes Eisen, das aus verschiedenen Gründen immer brisanter wird. Der Neumarkt, einst ein beliebter zentraler Platz, hat sich zu einer Hochburg für Drogenkonsum entwickelt. Joachim L. aus der Lungengasse beobachtet dies hautnah: „Einen Sonntag lang hatten wir Abhängige, die in unserem Hausflur konsumiert haben“, erzählt er empört. Trotz eines Polizei-Einsatzes, der keinen nennenswerten Erfolg brachte, fühlt er sich mit seiner Sorge allein gelassen, denn dies ist nicht der erste Vorfall, der sich in den letzten Monaten wiederholt hat. Anwohner machen sich Sorgen um ihre Sicherheit und das allgemeine Wohngefühl, das sich in den Nebenstraßen zunehmend verschlechtert hat, wie Express berichtet.

Die Drogenproblematik am Neumarkt ist nicht neu, doch in den letzten Monaten hat sich die Lage dramatisch verschärft. „Die Drogenszene wächst, und neue Dealer sind aufgetaucht. Man sieht zunehmend ungenierten Drogenkonsum, sogar in Wohngebieten“, so eine Anwohnerstimme. Crack hat Heroin als dominierende Droge überholt, und der Markt wird von billigem Kokain infiziert, das oft als Crack geraucht wird. Dies führt dazu, dass sich die Situation verschärft hat und Abhängige verelenden sowie unberechenbar und aggressiv werden. Die Anwohner berichten von einem spürbaren Verlust des Sicherheitsgefühls und von Gewaltausbrüchen zwischen Drogenabhängigen. Auch die Geschäftswelt leidet: Umsatzrückgänge und Sicherheitsbedenken sind an der Tagesordnung, da viele Menschen die betroffenen Gebiete meiden, wie Zukunft Neumarkt berichtet.

Steigende Zahlen und dringend benötigte Maßnahmen

Die Zahlen aus Köln sind alarmierend: Im Jahr 2022 starben 97 Menschen an illegalen Drogen, was einen drastischen Anstieg von 28% im Vergleich zu 2021 darstellt. Diese Zahlen übersteigen den bundesweiten Durchschnitt deutlich. Ulrich Fischknecht, ein Experte für Sucht- und Persönlichkeitspsychologie, spricht von einem „enormen Anstieg“ und verweist auf die kollektive Trauer um die verlorenen Leben. Auch wenn die Stadt Köln ein umfangreiches Drogenhilfesystem hat und die Eröffnung weiterer Drogenkonsumräume plant, bleibt die Frage, ob die verfügbaren Mittel ausreichen, um das Problem an der Wurzel zu packen. Die Drogenszene wächst trotz dieser Bemühungen weiter, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.

Die Herausforderungen sind gewaltig. Experten fordern mehr Hilfsangebote und auch Maßnahmen gegen Obdachlosigkeit, da der Rückgang von Notschlafplätzen die Situation verschärft hat. Zudem denkt die Stadt über Drug-Checking-Projekte nach, um gefährliche Streckmittel zu testen, was eine Möglichkeit darstellen könnte, die Risikofaktoren für Konsumenten zu mindern. Aber der Druck auf die Stadtverwaltung wächst: Immer mehr Anwohner ziehen sich aus Angst zurück und beeinträchtigen damit die Lebensqualität in der Innenstadt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage am Neumarkt und in anderen Brennpunkten der Stadt weiterentwickeln wird. Die dringende Notwendigkeit für Maßnahmen zur Eindämmung des Drogenproblems wird von Experten und Anwohnern gleichermassen betont. Die Stille nach dem Sturm ist noch lange nicht in Sicht, und die Stadt Köln steht vor der Herausforderung, geeignete Lösungen zu finden, um der leidenschaftlich diskutierten Drogenproblematik Herr zu werden.

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OrtNeumarkt, Köln, Deutschland
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