Schüler in Köln wehren sich: Wald bleibt! Basta! gegen Rodungen!

Schüler in Köln-Ehrenfeld protestieren gegen Rodungen für Neubauprojekte, fordern den Erhalt ihres Schulwaldes.
Schüler in Köln-Ehrenfeld protestieren gegen Rodungen für Neubauprojekte, fordern den Erhalt ihres Schulwaldes. (Symbolbild/MK)

Schüler in Köln wehren sich: Wald bleibt! Basta! gegen Rodungen!

Ehrenfeld, Deutschland - In Köln-Bocklemünd regt sich Widerstand gegen die geplanten Neubauprojekte der Stadt. Schüler der Max-Ernst-Gesamtschule (MEG) haben kürzlich einen Flashmob im kleinen Schulwäldchen organisiert, um auf ihre Bedenken aufmerksam zu machen. Mit Plakaten wie „Der Wald bleibt. Basta!“ zeigten sie, dass ihnen der Erhalt ihres grünen Rückzugsortes wichtig ist. Besonders betroffen sind sie von den Plänen zum Abriss der alten Mensa und dem Bau einer neuen bis zum Sommer 2029. Bei diesem Vorhaben stellt sich jedoch die Frage, ob nicht auch auf der Fläche der alten Mensa gebaut werden könnte, ohne dass Bäume gefällt werden müssen, wie Rundschau Online berichtet.

Das Schulwäldchen ist für die Schüler nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein wichtiger Schutzraum vor Lärm und Hitze. Helmut Röscheisen vom BUND übt scharfe Kritik an den Rodungen und fordert Alternativen. Mehrere Demonstrationen, die am 16. und 23. Juni stattfanden und jeweils etwa 250 Teilnehmer hatten, verdeutlichen das Engagement der Schüler und Lehrer, die sich für den Erhalt des Waldes einsetzen.

Wald und Bildung – eine untrennbare Verbindung

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat sich ebenfalls intensiv mit dem Thema Schulwäldchen beschäftigt. Sie fordern verbindliche Mindeststandards für naturnahe Schulhöfe und legen in mehreren Städten kleine Wäldchen an, die nicht nur als Rückzugsorte dienen, sondern auch zur Stressreduktion und zur Steigerung der Bewegungsfreude beitragen sollen. In Deutschland sind viele Schulgelände stark versiegelt, was die Kinder der Hitze, dem Lärm und dem Staub aussetzt. Die DUH steht an der Spitze einer Bewegung, die Schulen dazu anregt, ihr Umfeld umzugestalten, wie Deutsche Umwelthilfe hervorhebt.

Diese Entwicklungen sind besonders relevant im Hinblick auf die aktuellen Klimaherausforderungen, die jede Ebene der Gesellschaft betreffen. Bildungseinrichtungen können eine entscheidende Rolle dabei spielen, Kindern ein Bewusstsein für Klima- und Umweltthemen zu vermitteln. Durch Projekte wie das Pflanzen von Bäumen oder das Erlernen über den eigenen CO2-Fußabdruck werden Schüler dazu angeregt, sich aktiv mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen, wie Mein Unterricht betont.

Die Zukunft der MEG und der Stadtentwicklung

Die geplanten Bauvorhaben an der MEG sind nicht nur aus Sicht der Schüler umstritten. Ute Reckers, Mutter eines Schülers, äußert ebenfalls Bedenken hinsichtlich der sozialen Situation im Stadtteil. Die aktuellen Schülerzahlen entwickeln sich anders als ursprünglich prognostiziert, und mit einer neuen Gesamtschule, die kürzlich in Ossendorf eröffnet wurde, könnte der Bedarf an Schulplätzen bereits gedeckt sein. Dennoch verweist die Stadtverwaltung auf die zukünftigen Wohnbauentwicklungen in Ehrenfeld, die noch mehr Schulbedarf erzeugen könnten.

MEG-Schulleiter Ralf Emmermann sieht allerdings eine Möglichkeit für unabhängige Bauarbeiten und eine Neuplanung der Mensa, ohne dass der Wald geopfert werden muss. Diese Situation könnte der Stadt und den verantwortlichen Parteien als Chance dienen, Bildung und Naturschutz in Einklang zu bringen. Wie es scheint, steht uns hier ein spannendes Kapitel in der Entwicklung der Schullandschaft in Köln bevor.

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OrtEhrenfeld, Deutschland
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