Schlechte Infrastruktur: 84 % der Firmen beklagen massive Risiken!
84 % der Kölner Unternehmen leiden unter schlechter Verkehrsinfrastruktur. Eine Umfrage zeigt dringenden Handlungsbedarf.

Schlechte Infrastruktur: 84 % der Firmen beklagen massive Risiken!
Die Geschäftswelt in Deutschland hat es nicht leicht: Eine aktuelle Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zeigt, dass immense 84 Prozent der befragten Unternehmen unter der schlechten Verkehrsinfrastruktur leiden. Wie Deutschlandfunk berichtet, wurden dabei fast 1.100 Betriebe befragt, und die Zahlen sind alarmierend. Immerhin gaben 92 Prozent der betroffenen Unternehmen an, dass insbesondere die Mängel der Straßeninfrastruktur ihren Geschäftsbetrieb erheblich beeinträchtigen.
Die Zeitspanne, in der sich die Situation verschärft hat, ist ebenso beunruhigend. Während im Jahr 2013 noch knapp 60 Prozent der Firmen vom infrastrukturellen Zustand beeinflusst waren, sind es mittlerweile 84 Prozent – ein Anstieg, der nicht ignoriert werden kann. Thomas Puls, Experte des IW, sieht die Infrastruktur mittlerweile als „Bremsklotz für die deutsche Wirtschaft“. Diese ständige Belastung zeigt, dass ohne planbare höhere Investitionen der Alltag vieler Unternehmen nicht besser wird.
Kritik an der politischen Agenda
Besonders die anhaltende Unterfinanzierung der öffentlichen Infrastruktur sorgt für reichlich Unmut. Gemäß der Analyse von Tagesschau und weiteren Fachleuten ist der Druck zur Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft real, jedoch stehen diese notwendigen Investitionen in Konkurrenz zu anderen staatlichen Ausgaben. Das führt zu ineffizienten Planungsprozessen und oftmals auch zu Kostenüberschreitungen.
Ein weiteres Problem ist die fehlende Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren. Der Vorschlag einer zentralen, funktionsübergreifenden Organisation auf Bundesebene, wie von PwC angeregt, könnte hier Abhilfe schaffen. Diese Einheit würde die erfolgreiche Abwicklung öffentlicher Infrastrukturprojekte in den Fokus rücken und eine weitreichende Professionalisierung fördern.
Ein Hoffnungsschimmer: Das Sondervermögen
Dennoch gibt es auch Lichtblicke: Das im März beschlossene Sondervermögen Infrastruktur, das mit einem Gesamtvolumen von 500 Milliarden Euro aufwartet, verspricht eine mögliche Verkehrswende. IW Köln hebt hervor, dass ohne diese Investitionen der Status quo nicht nachhaltig verbessert werden kann. Bedenken gibt es jedoch hinsichtlich der politischen Umsetzungen, denn viele Unternehmen stehen der Frage gegenüber, ob die Versprechen der neuen Regierung tatsächlich in nennenswerten Mehrinvestitionen resultieren.
Die aktuellen Investitionen im Verkehrsministerium sind mit über zehn Milliarden Euro aus dem Kernhaushalt in das Sondervermögen verschoben worden, doch das Vertrauen in die Wirksamkeit dieser Maßnahmen ist brüchig. Die Versprechen der Regierung werden von den Unternehmen als gebrochen empfunden, da der Zuwachs voraussichtlich hinter den Erwartungen zurückbleiben wird.
Ob und wie es gelingt, die Infrastruktur in Deutschland auf Vordermann zu bringen, bleibt also abzuwarten. Klar ist jedoch: Die Unternehmen wünschen sich von der Politik ein gutes Händchen, um die Verkehrsinfrastruktur endlich auf eine zukunftsfähige Basis zu stellen.