Soziale Medien und der Druck auf Jugendliche: Ein gefährliches Spiel
Erfahren Sie, wie soziale Medien das Körperbild junger Menschen beeinflussen und welche Rolle sie in der Bundestagswahl spielen.

Soziale Medien und der Druck auf Jugendliche: Ein gefährliches Spiel
Am 1. November 2025 wird der Wahlkreis Köln II zum Schauplatz aufregender politischer Auseinandersetzungen, insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen. Dabei stehen nicht nur die traditionellen Wahlkampfstrategien im Vordergrund; auch die sozialen Medien sind ein entscheidender Einflussfaktor in der politischen Kommunikation. In der heutigen Zeit ist es für die Wähler:innen unabdingbar, sich auch in der digitalen Welt zurechtzufinden und die oftmals verzerrten Informationen zu hinterfragen.
Wie der Spiegel berichtet, nutzen immer mehr Wähler:innen soziale Netzwerke, um sich über Kandidat:innen und deren Positionen zu informieren. Diese Medien sind jedoch auch ein Pflaster für radikale Ideologien. Der Einfluss von Plattformen wie TikTok und Instagram ist nicht zu unterschätzen, besonders wenn es um politische Ansichten geht. Hier zeigt sich, dass die AfD und ihre Jugendorganisation, die Junge Alternative, die sozialen Kanäle aktiv in ihre Kampagnen integrieren. Aber Experten warnen, dass soziale Medien als ernsthafte Gefahr für die Objektivität der Meinungsbildung gesehen werden sollten.
Das Zusammenspiel von Social Media und Wahlen
Die Nutzung sozialer Medien während des Wahlkampfes hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Während der Corona-Pandemie stieg die Nutzung unter Jugendlichen sprunghaft an, wie Deutschlandfunk Kultur hervorhebt. 95% der 10- bis 18-Jährigen sind täglich auf sozialen Plattformen anzutreffen und verbringen durchschnittlich 30 Minuten pro Tag damit. Doch was den Jugendlichen Freude bereitet, hat auch seine Schattenseiten: 30% sorgen sich um ihr Aussehen, und 20% zeigen Symptome von Essstörungen, die durch die unrealistischen Schönheitsideale verstärkt werden, die oft auf diesen Plattformen propagiert werden.
Die Experten sind sich einig, dass der Einfluss sozialer Medien auf die Wahlentscheidungen eher gering einzustufen ist. Judith Möller, Professorin für empirische Kommunikationsforschung, betont, dass zahlreiche Faktoren die Wahlentscheidungen prägen und die Diskussionen in sozialen Medien oft einseitig sind. Andreas Jungherr, Professor für digitale Transformation, erklärt, dass kurzfristige Social-Media-Kampagnen wenig Einfluss auf die finale Entscheidung der Wähler:innen haben. Die Meinungsbildung erfolgt langfristig und oft kumulativ.
Gesellschaftliche Verantwortung und mediale Aufklärung
Im Hinblick auf die gesellschaftlichen Herausforderungen, die durch den Einfluss sozialer Medien forciert werden, sind medienpädagogische Projekte von entscheidender Bedeutung. Diese Projekte können Jugendlichen helfen, ein gesundes Verhältnis zu den Inhalten in sozialen Medien zu entwickeln. Jantje Almstedt ermutigt zur kritischen Auseinandersetzung mit Körperbildern und den verbundenen gesellschaftlichen Druck, während der Bundesfachverband Essstörungen e.V. wichtige Hilfsangebote bereitstellt, um Betroffenen zu helfen, die mit den Folgen der sozialen Medien zu kämpfen haben.
Im Wahlkampf in Köln II und darüber hinaus ist es also essenziell, den Einfluss der sozialen Medien zu verstehen. Die Politik ist gefordert, die positiven Potentiale der Nutzung dieser Plattformen auszuschöpfen und gleichzeitig die Herausforderungen anzugehen. Die Balance zwischen digitaler Präsenz und realitätsnähe ist der Schlüssel zu einer gesunden Diskussionskultur und einem stabilen demokratischen Prozess.