Kult-Jeansmarke Closed meldet Insolvenz: Was bedeutet das für Köln?

Kult-Jeansmarke Closed meldet Insolvenz: Was bedeutet das für Köln?
Die Hamburger Modemarke Closed steht vor einer schwierigen Zeit. Mit einer hohen Verschuldung hat das Unternehmen am 5. August 2025 beim Amtsgericht in Hamburg Insolvenzantrag gestellt. Trotz dieser ernsten Situation betont die Marke, die bekannt ist für ihre Kult-Jeans, dass sie grundsätzlich profitabel arbeitet. Das Geschäfte bleiben vorerst offen, und erste Gespräche mit potenziellen Investoren sind bereits gestartet. Vorläufiger Insolvenzverwalter wird Stefan Denkhaus sein, der nun die Geschäfte leitet und nach Lösungen sucht, um die Marke über Wasser zu halten. Closed ist in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Belgien und Spanien mit insgesamt 27 Filialen vertreten, darunter zwei Standorte in Köln: eine in der Apostelnstraße und eine in Rodenkirchen auf der Hauptstraße. Diese Filialen sind von dem Insolvenzantrag nicht betroffen, auch nicht die Geschäfte im Ausland.
Warum hat es soweit kommen müssen? Die Gründe für die Insolvenz sind vielschichtig und liegen vor allem in den hohen Kosten und der damit verbundenen Verschuldung. Closed hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von ungefähr 120 Millionen Euro erzielt. Die Umsatzverteilung zeigt zudem, dass 40% des Umsatzes durch den Verkauf an Händler, 35% durch stationäre Läden und 25% durch das Onlinegeschäft erzielt wurden. Trotz dieser Rücklagen bleibt die Zukunft von Closed unsicher.
Anstieg der Insolvenzen in der Modebranche
Die Insolvenz von Closed ist nicht nur ein Einzelfall. In Deutschland hat sich die Anzahl der Insolvenzen in der Modebranche in jüngster Zeit stark erhöht. Laut einer Analyse von Falkensteg hat sich die Zahl der Pleiten auf 160 Fälle erhöht, was einem Anstieg von 57 % seit 2020 entspricht. In der Textilbranche liegt der Anstieg sogar bei 60 %. Diese düstere Prognose wurde von Sebastian Wilde, einem Partner von Falkensteg, und TW-Redakteur Bert Rösch erstellt. Sie erwarten, dass die Anzahl der Mode-Großinsolvenzen 2024 von 33 auf über 40 steigen könnte.
Die Aussichten für die Modebranche sind verhalten pessimistisch. Gründe dafür sind unter anderem die anhaltenden hohen Finanzierungskosten und die schleppende Rückkehr der Kauflaune der Verbraucher. Viele Menschen sparen bei nicht notwendigen Ausgaben, und das führt zu einem Rückgang der Verkaufszahlen im Einzelhandel. Die Konsumenten neigen aktuell dazu, weniger Kleidung zu kaufen und Investitionen zu verschieben.
In der heutigen Zeit ist es entscheidend für Modemarken, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen. Closed steht nun vor der Herausforderung, Wege zu finden, um diese Krise zu überwinden. Während die Geschäfte geöffnet bleiben und die Gespräche mit Investoren fortgesetzt werden, bleibt abzuwarten, wie erfolgreich die Bemühungen sein werden, um die traditionsreiche Marke zu retten.
Für die Kölner Filialen könnte dies ein entscheidender Punkt sein. Denn Mode und Einzelhandel sind nicht nur Wirtschaftsfaktoren, sondern auch Teil der Lebensqualität und des urbanen Lebensstils in unserer Stadt.