Eingliederungshilfe: Wie Kürzungen Kinder mit Behinderung treffen!

Eingliederungshilfe: Wie Kürzungen Kinder mit Behinderung treffen!
Rodenkirchen, Deutschland - Eingliederungshilfen für Kinder mit Behinderung sind ein wichtiges Thema in Köln. Immer mehr Familien sind auf die Unterstützung angewiesen, um ihren Kindern ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Heute stellen wir bedeutende Fälle dar, die exemplarisch für die Herausforderungen und Bedürfnisse dieser Familien stehen. Anton, 16 Jahre alt, benötigt aufgrund seiner Autismusspektrumsstörung eine Schulbegleiterin, um an einer Müngersdorfer Schule seine Abiturziele zu erreichen. Der zwölfjährige Marla aus Porz hingegen setzt auf einen Freizeitassistenten, der ihr den Weg zum Jugendtreff und zum Rollstuhl-Basketballtraining ebnet. Ebenso ist der vierjährige Simon, der sowohl körperlich als auch geistig beeinträchtigt ist, auf eine heilpädagogische Kindertagesstätte in Rodenkirchen und eine Therapeutin angewiesen.
Doch was genau sind Eingliederungshilfen? Diese staatlichen Unterstützungsangebote ermöglichen jungen Menschen mit Behinderungen, eine individuelle Lebensführung und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Sie sind durch das Bundesteilhabegesetz (BTHG) geregelt und seit 2020 im Sozialgesetzbuch Neun verankert. Das Grundgesetz garantiert dabei jedem Menschen, auch jenen mit Behinderung, die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Im Jahr 2023 erhielten in Deutschland rund eine Million Menschen Eingliederungshilfen, davon entfielen 31,6 Prozent auf Kinder unter 18 Jahren.
Eingliederungshilfen im Regierungsbezirk Köln
Insbesondere im Regierungsbezirk Köln sind etwa 60.000 Menschen auf diese Hilfen angewiesen, ein Drittel davon ist unter 18 Jahre alt. Die Ausgaben für Eingliederungshilfen beliefen sich 2023 bundesweit auf rund 25,4 Milliarden Euro, was eine Steigerung um 9,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Diese Entwicklungen haben jedoch zu Verunsicherungen bei den Betroffenen geführt.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat geäußert, die steigenden Kosten seien „nicht länger akzeptabel“ und plant, die Eingliederungshilfen zu überprüfen. Kritiker, wie Ulla Schmidt von der Lebenshilfe, warnen davor, dass solche Äußerungen suggerieren, Menschen mit Behinderung würden Leistungen zu Unrecht beziehen. Dies hat auch in Köln zu einem großen Aufschrei geführt, denn Kölner Einrichtungen der Behindertenhilfe betonen, dass an den Schwächsten der Gesellschaft nicht gespart werden darf.
Einblicke von Fachleuten und Betroffenen
Silke Mertesacker und Matthias Toetz von der Lebenshilfe Köln fordern, die Betroffenen selbst in Diskussionen über Kosteneinsparungen einzubeziehen. Petra Gast von „wir für pänz e.V.“ bringt es auf den Punkt: Teilhabe ist ein Menschenrecht! Kürzungen in der Eingliederungshilfe gefährden den sozialen Frieden. Zudem weisen viele Familien auf die Schwierigkeiten bei der Beantragung von Unterstützungsmaßnahmen hin. Lange Wartezeiten und häufige Ablehnungen sind dabei triste Realität.
Das BTHG, das bis 2023 in vier Reformstufen umgesetzt wird, soll die Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen verbessern. Ein Großziel ist die Entlastung von Kommunen und Ländern, indem Grundsicherungs- und Eingliederungshilfe getrennt und teilweise vom Bund übernommen werden. Es ist auch vorgesehen, dass Menschen mit Behinderungen, die Eingliederungshilfe erhalten, mehr von ihrem Einkommen und Vermögen behalten können.
Die Eingliederungshilfe wurde nicht nur neu geregelt, sondern auch von der Sozialhilfe getrennt und in das SGB IX, Teil 2, überführt. Dies bringt auch den Vorteil mit sich, dass Eltern volljähriger Kinder mit Behinderung seit 2020 keinen Unterhaltsbeitrag mehr zahlen müssen. Auch die Einkommens- und Vermögensfreibeträge wurden erhöht, sodass mehr Schutz insbesondere für sozial schwächere Familien besteht.
Wenn Sie mehr über die Eingliederungshilfe und das Bundesteilhabegesetz erfahren möchten, können Sie die vollständigen Informationen auf den Websites von ksta.de, lebenshilfe.de und bmas.de nachlesen!
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Ort | Rodenkirchen, Deutschland |
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