Gedenken an Orna Porat: Kölner Schauspielerin mit Herz und Geschichte

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Gedenken an Orna Porat: Ehrungen in Köln zum 60-jährigen Botschafteraustausch und ihrer Lebensgeschichte in Porz.

Gedenken an Orna Porat: Ehrungen in Köln zum 60-jährigen Botschafteraustausch und ihrer Lebensgeschichte in Porz.
Gedenken an Orna Porat: Ehrungen in Köln zum 60-jährigen Botschafteraustausch und ihrer Lebensgeschichte in Porz.

Gedenken an Orna Porat: Kölner Schauspielerin mit Herz und Geschichte

In Köln wird in Kürze der israelischen Schauspielerin Orna Porat, die unter dem Geburtsnamen Irene Klein zur Welt kam, gedacht. Sie wurde 1924 in Köln geboren und ist in Porz aufgewachsen. 2015 verstarb Porat im Alter von 91 Jahren in Ramat Gan, Israel. Ihr Leben spiegelt nicht nur die Erfolge einer außergewöhnlichen Künstlerin wider, sondern auch die Herausforderungen und Wandlungen ihres Schicksals. Aufgrund ihrer intensiven Verbindung zu Köln und ihrer beeindruckenden Biografie plant die Stadt, ihr im Kölner Stadtgedächtnis einen ehrenvollen Platz zu geben. Die Initiatoren dieser Gedenkfeier sind Monika Möller, Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Köln/Tel Aviv-Yaffa, sowie Pfarrer Rolf Theobold, die sich unermüdlich für die Anerkennung Porats und ihres Schaffens einsetzen.

Am Sonntag, den 26. Oktober, sind alle Interessierten eingeladen, an den Feierlichkeiten anlässlich des 60-jährigen Jubiläums des Botschafteraustausches zwischen Deutschland und Israel sowie dem 30. Geburtstag des Städtepartnerschaftsvereins teilzunehmen. Diese finden in der Kölner Synagoge statt. Es wird ein spannendes Event erwartet, bei dem auch Porats Tochter Lital aus Israel anreisen wird, um über das Lebenswerk ihrer Mutter zu berichten. Der NRW-Europaminister Nathanael Liminski wird die Schirmherrschaft übernehmen und die Veranstaltung begleiten.

Das Leben und Wirken von Orna Porat

Orna Porat begann ihre Schauspielkarriere nach dem Besuch der Schauspielschule in Köln, gefolgt von Engagements am Staatstheater Schleswig. Ihr künstlerisches Schaffen fand während ihrer Zeit in Israel ein neues Zuhause, nachdem sie 1947 mit ihrem jüdischen Ehemann Joseph Proter ins Mandatsgebiet Palästina emigrierte. Trotz anfänglicher sprachlicher Hürden baute sie sich eine beeindruckende Karriere im Theater auf. Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement im Kinder- und Jugendtheater: 1970 gründete sie das Israelische Kindertheater, welches sie bis 1989 leitete und für das sie zahlreiche Auszeichnungen erhielt, darunter den Israel-Preis für ihr Lebenswerk im Theater 1979.

Porats Facettenreichtum zeigt sich nicht nur in ihrer Schauspielkunst, sondern auch in ihrem sozialen Engagement. Sie war tief in der antifaschistischen Bewegung verwurzelt und hat sich zeitlebens für Versöhnung und kulturellen Austausch eingesetzt. 1970 wurde sie Ehrebürgerin Tel Avivs, ein Titel, den nur wenige, wie beispielsweise Albert Einstein, tragen. Ebenso war sie die einzige Person, die von Golda Meir in ihrem Testament erwähnt wurde – ihr wurde die Ehre zuteil, bei Meirs Trauerfeier in der Knesset aus deren Tagebüchern vorzulesen.

Veranstaltungen und Diskussionen zur Erinnerung

Im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten sind verschiedene Veranstaltungen geplant. Am Montag, den 27. Oktober, findet um 18 Uhr ein kostenloser Abend im Haus der evangelischen Kirche in der Kartäusergasse statt. Hier wird Publizist Arnd Henze durch den Abend führen, während Lital Porat über die Lebensgeschichte ihrer Mutter spricht. Am Dienstag, den 28. Oktober, um 18 Uhr gibt es im Haus des Landschaftsverbandes einen Vortrags- und Gesprächsabend mit dem Titel „nie wieder auf deutschen Bühnen“. Dabei wird eine Diskussion über die Theaterschaffenden aus dem Rheinland zwischen Heimat und Exil zwischen 1945 und 1965 angestoßen, wobei auch Porats Abkehr vom deutschen Kulturbetrieb zur Sprache kommt. Die Veranstaltungen erfolgen in Kooperation mit dem Tel Aviv Verein, und Anmeldungen sind online willkommen.

Porats Erbe, ihr unermüdlicher Einsatz für die Kunst und die Versöhnung, wird auch weiterhin einen Platz in unseren Herzen und in der Stadt Köln finden. Die Erinnerungen an ihr Wirken werden durch diese Veranstaltungen lebendig gehalten und ein bedeutendes Kapitel der deutsch-israelischen Geschichte lebendig zelebriert. Mehr Informationen sind in den Artikeln von Kölner Stadt-Anzeiger, Wikipedia Deutschland und Wikipedia Englisch nachzulesen.