Drama um historische Platane: Brandanschlag am Bahnhof Belvedere!

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Streit um das Fällen einer Platane am Bahnhof Belvedere in Köln eskaliert; Eilbeschluss stoppt die Fällung vorerst.

Streit um das Fällen einer Platane am Bahnhof Belvedere in Köln eskaliert; Eilbeschluss stoppt die Fällung vorerst.
Streit um das Fällen einer Platane am Bahnhof Belvedere in Köln eskaliert; Eilbeschluss stoppt die Fällung vorerst.

Drama um historische Platane: Brandanschlag am Bahnhof Belvedere!

Der Streit um die Fällung einer umstrittenen Platane am historischen Bahnhof Belvedere in Müngersdorf hat in den letzten Tagen für starkes Medieninteresse gesorgt. Am Freitag der vorigen Woche kam es zu einem Brandanschlag auf den Baum, der am Montag bekannt wurde. Ein aufmerksamer Zeuge bemerkte das Feuer und alarmierte kurz darauf Feuerwehr und Polizei. Dank schnellem Eingreifen konnte das Feuer rasch gelöscht werden, jedoch war die Rinde des Baumes bis zur Höhe des Bahnhofsobergeschosses stark verbrannt, und eine holzene Stütze um den Baum wurde durch die Flammen zerstört.

Die Polizei hat die Ermittlungen wegen „Sachbeschädigung durch Feuer“ aufgenommen, jedoch gibt es noch keine Hinweise auf mögliche Tatverdächtige. Holger Sticht, Vorsitzender des BUND NRW, verurteilte den Anschlag und drückte seine Hoffnungen aus, dass die Täter bald gefasst werden. Die Lage um die Platane ist angespannt, da sie in unmittelbarer Nähe zum ältesten erhaltenen Bahnhofsgebäude Deutschlands, das seit 1839 denkmalgeschützt ist, steht.

Kritik und Forderungen

Die Wurzeln der Platane, die tief ins Erdreich dringen, unterwandern das denkmalgeschützte Gebäude und könnten dessen Bestand gefährden. Seit über zehn Jahren fordern der Förderverein und Denkmalschützer die Fällung des Baums, während Umweltschützer vehementen Widerstand leisten. Elisabeth Maria Spiegel, Vertreterin des Förderkreises, äußerte, dass jeder, der über die Stadtverwaltung wütend sei, theoretisch als Täter in Betracht kommen könnte.

Die Stadt Köln hatte eine Befreiung von dem grundsätzlich bestehenden Fällverbot, das im Landschaftsplan verankert ist, erteilt. Dies basierte auf der Annahme eines öffentlichen Interesses an der Fällung der „Platane 1“, da von ihr möglicherweise eine Gefahr für das Bahnhofsgebäude ausgeht. Es wurde argumentiert, dass herabfallendes Holz sowie die Unterwurzelung des Gebäudes ein Risiko darstellen. Doch das Verwaltungsgericht Köln hat jüngst im Eilverfahren zugunsten des BUND entschieden und die Fällung vorerst untersagt. Dies geschah am 4. August 2025 und wurde mit dem Verbot der Fällung gemäß Landschaftsplan und der Gleichrangigkeit von Natur- und Denkmalschutz begründet.

Gerichtsurteil und Ausblick

Das Gericht stellte zudem fest, dass nicht ausreichend belegt sei, dass die Platane das denkmalgeschützte Gebäude tatsächlich gefährde. Darüber hinaus könne eine Fällung auch weitere Schäden an der benachbarten Platane Nr. 2 verursachen. Das Verwaltungsgericht sah das öffentliche Interesse am Erhalt des ehemaligen Bahnhofsgebäudes trotz der gegenwärtigen Unsicherheiten als vorrangig an.

„Die Entscheidung stellt einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung dar“, so Sticht aus dem BUND. Den nächsten Schritt wird nun das Oberverwaltungsgericht in Münster unternehmen, falls gegen den Beschluss Beschwerde eingelegt wird. Damit bleibt die Situation um die Platane und deren Fällung weiterhin angespannt. Die Frage, wie Natur- und Denkmalschutz in Zukunft harmonisch koexistieren können, steht auch im Kontext der gesetzlichen Regelungen, die die Erhaltung von Kulturdenkmalen sichern sollen, im Raum. Denn die Denkmalschutzgesetze der Länder fordern eine umfassende Pflege und Erhaltung der kulturellen Werte, die die Allgemeinheit betrifft.

Die nächsten Wochen werden Aufschluss darüber geben, wie es mit der umstrittenen Platane weitergeht und ob ein Kompromiss zwischen den betroffenen Parteien gefunden werden kann. Eines steht fest: Da geht’s noch um mehr als nur um einen Baum.