Kölner Gastronomie in Not: Ein weiteres Jahr der Verluste droht!
Die Gastronomie in Deutschland steht 2025 vor einer tiefen Krise mit steigenden Kosten und Umsatzrückgängen.

Kölner Gastronomie in Not: Ein weiteres Jahr der Verluste droht!
Die Lage im Kölner Gastgewerbe ist angespannt. Die wirtschaftlichen Herausforderungen sind immens, wie auch der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet. Eine Umfrage unter 4000 Betrieben zeigt: Der Umsatz ist im Juli 2025 um mehr als neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Das regnerische Wetter und immens steigende Kosten für Strom und Waren treiben viele Gastronomen in die Verzweiflung. Immer mehr Betriebe fürchten, bald rote Zahlen zu schreiben.
Heiko Hörnecke, Wirt des beliebten Brauhauses „Quetsch“, äußert seine Besorgnis über die fehlenden Einnahmen. Trotz eines gewissen Zulaufs ist die Unsicherheit groß. Matthias Johnen vom Dehoga Nordrhein bestätigt, dass nur 20% der Gastronomen von einem stabilen Umsatz berichten. Laut aktuellem Stand steht der Branche das sechste Verlustjahr in Folge bevor.
Preiserhöhung und Kundenverhalten
Während die Preise in Gastronomiebetrieben seit Januar 2022 um über 26 Prozent gestiegen sind, gehen die Gäste seltener aus. Dennis Lieske von „Gaffel am Dom“ spricht von steigenden Einkaufspreisen, besonders bei Fleisch und anderen Grundnahrungsmitteln. Obwohl Hörnecke die Preise um zwölf bis fünfzehn Prozent erhöhen musste, sieht er an einem gewissen Punkt Grenzen des Kundeninteresses.
Die Analyse von Tagesschau macht deutlich, dass die deutliche Kostensteigerung bei Lebensmittel und Energie dazu führt, dass Kunden vermehrt zu günstigeren Gerichten greifen oder sogar auf Extras verzichten. Dies hat zur Folge, dass der Umsatz der Gastronomie im ersten Halbjahr 2025 real um 4,1 Prozent gesunken ist, während Hotels mit einem Rückgang von 2,6 Prozent noch relativ glimpflich davonkamen.
Die Zukunft des Gastgewerbes
Nach den Worten von Dehoga-Präsident Guido Zöllick ist die Situation vor allem für kleine und mittlere Familienbetriebe besorgniserregend. Insgesamt 32,9% der Betriebe befürchten, in die Verlustzone zu geraten. Ein Hoffnungsschimmer könnte die Rückkehr zur ermäßigten Mehrwertsteuer auf Speisen sein, die während der Pandemie auf 7 Prozent gesenkt wurde. Ab Januar 2024 gilt jedoch wieder der reguläre Satz von 19 Prozent. 76,2% der befragten Betriebe sind der Meinung, dass die dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer auf 7 Prozent zu einer Stabilisierung beitragen könnte – eine Forderung, die immer lauter wird.
Noch mehr alarmierend ist, dass laut dem aktuellen Bericht von Dehoga 72,1% der Unternehmer notwendige Investitionen nicht tätigen konnten. Zudem wird der Mindestlohn im Januar 2026 um 8,4 Prozent angehoben, was die Kosten weiter belasten wird.
Die Gastronomie ist nicht nur ein zentraler Auftraggeber für lokale Produzenten, sie beschäftigt auch mehr als 2,2 Millionen Menschen in Deutschland. Die Herausforderungen sind gewaltig, und die Branche braucht dringend Unterstützung, damit das Kölner Gastgewerbe nicht endgültig in eine Krise stürzt.