Kölns Radweg-Desaster: Rheinuferstraße wird zurückgebaut!
Köln revidiert den Radweg an der Rheinuferstraße: Rückbau ab 6. November 2025 aus finanziellen Gründen; dauerhafter Ersatz geplant.

Kölns Radweg-Desaster: Rheinuferstraße wird zurückgebaut!
In Köln gibt es wieder turbulente News aus dem Bereich Radverkehr: Die Stadt hat beschlossen, den provisorischen Radweg auf der Rheinuferstraße, bekannt als „Am Leystapel“, zurückzubauen. Am Donnerstag, dem 6. November 2025, starten die Arbeiten, um die Strecke in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen. Damit werden Autos, Busse und Lkw bald wieder die Spur nutzen können, die für den Radweg eingerichtete wurde.
Der Rückbau kommt nicht von ungefähr. Die Stadtverwaltung hat klar kommuniziert, dass die laufenden Kosten für den provisorischen Radweg bei der aktuell angespannten Haushaltslage nicht tragbar sind. Laut Kölner Stadt-Anzeiger belaufen sich diese monatlichen Kosten auf rund 3.775 Euro, was seit der Einrichtung des Provisoriums Gesamtausgaben von etwa 162.325 Euro ergibt.
Das Ende eines Provisoriums
Der Radweg zwischen dem Malakoffturm und dem Abzweig zum Heumarkt wurde im Jahr 2022 als temporäre Lösung während der Sanierung der Rheinpromenade geschaffen. Ursprünglich war er auf eine Dauer von elf Monaten angelegt, blieb jedoch über diesen Zeitraum hinaus bestehen. Geplant war eine dauerhafte Lösung, die jedoch in den letzten Ratssitzungen nicht besprochen wurde. Das Rechnungsprüfungsamt äußerte Bedenken zur Vorlage, was die Entscheidung hinauszögerte. Die Verwaltung macht deutlich, dass die Rückbaumaßnahme auf finanzielle Überlegungen zurückzuführen ist.
„Die provisorische Radverkehrsführung hat jedoch gezeigt, dass ein breiter Zweirichtungsradweg an dieser Stelle wichtig ist“, betont das Mobilitätsdezernat Köln. Der Plan für einen dauerhaften Radweg bleibt bestehen, und die Stadt Köln plant, insgesamt rund 1,6 Millionen Euro in die Infrastruktur zu investieren. Nach dem Rückbau sollen Baugrunduntersuchungen durchgeführt werden und ein neuer Bauzeitplan aufgestellt werden. Die Fertigstellung des geplanten Radwegs wird für 2026 erwartet, wobei die Bauzeit auf etwa drei Monate geschätzt wird.
Ein Schritt im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans
Die Entwicklungen in Köln stehen auch im Kontext der nationalen Strategie zur Förderung des Radverkehrs in Deutschland, dem Nationalen Radverkehrsplan 3.0. Dieses Programm zielt darauf ab, das Radfahren zu attraktiveren, sicherer und einfacher zu gestalten. Das BMV (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) hebt hervor, dass es eine aktive Rolle spielt, um qualitativ hochwertige Radwegeinfrastrukturen voranzutreiben und so die Lebensqualität in den Städten zu verbessern (BMV).
Die Rückkehr von Autos auf die Rheinuferstraße könnte die Radverkehrsplanung in Köln kurzfristig verzögern, aber der Wille bleibt, die Radwegeinfrastruktur langfristig zu stärken. So muss man sich fragen, wie die Stadt Köln die Herausforderungen der Radverkehrsplanung in Zukunft meistern und gleichzeitig den Wünschen der Radfahrer gerecht werden kann.