Kölner Polizei schlägt zurück: Jugendbande in Mülheim und Dellbrück im Visier!

Im Kölner Stadtteil Kalk gehen Polizei und Jugendämter gegen Jugendkriminalität vor, um Straftaten zu reduzieren und Perspektiven zu bieten.

Im Kölner Stadtteil Kalk gehen Polizei und Jugendämter gegen Jugendkriminalität vor, um Straftaten zu reduzieren und Perspektiven zu bieten.
Im Kölner Stadtteil Kalk gehen Polizei und Jugendämter gegen Jugendkriminalität vor, um Straftaten zu reduzieren und Perspektiven zu bieten.

Kölner Polizei schlägt zurück: Jugendbande in Mülheim und Dellbrück im Visier!

Im Kölner Osten sorgt eine Jugendbande für Ärger in den Stadtteilen Mülheim, Kalk, Höhenhaus und Dellbrück. Seit Ende des letzten Jahres häufen sich die Meldungen über Straftaten, die der Gruppe zugeschrieben werden. Zu diesen Delikten gehören unter anderem das Werfen von Steinen auf Stadtbahnen der KVB, das Zünden von Böllern und sogar Feuerlegungen auf Spiel- und Sportplätzen. Ein besorgniserregendes Zeichen: In Dellbrück wurden in den letzten Wochen über 50 Strafanzeigen registriert, die alle auf die Aktivitäten dieser Bande zurückgehen. Um dem entgegenzuwirken, hat die Polizei Köln die Ermittlungsgruppe „Lost“ ins Leben gerufen, die gezielt gegen die Jugendkriminalität vorgeht. Lucia Rolving, die Leiterin der Ermittlungsgruppe, berichtet von ersten Erfolgen und einem Rückgang der Vorfälle in Dellbrück.

In Zusammenarbeit mit anderen Institutionen setzt die Polizei Maßnahmen um, die nicht nur darauf abzielen, die Jugendlichen zur Verantwortung zu ziehen, sondern ihnen auch Perspektiven aufzuzeigen. Dabei sollen Aufklärung und Gespräche auf Augenhöhe eine zentrale Rolle spielen. In der vergangenen Woche wurden insgesamt 15 Kioske in den betroffenen Stadtteilen kontrolliert, da häufig gegen den Jugendschutz verstoßen wird und alkoholische sowie verbotene Produkte an Minderjährige verkauft werden. Diese präventiven Maßnahmen sind Teil des umfassenden Ansatzes zur Bekämpfung der Jugendkriminalität in Köln, wie ksta.de ausführlich beschreibt.

Der Weg von der Jugendkriminalität zur Unterstützung

Ein Blick auf die Schicksale von betroffenen Jugendlichen offenbart oft dramatische Hintergründe. Beispielsweise hat Marco, ein junger Mann aus Köln, nach einer schwierigen Kindheit mit Alkoholismus in der Familie und einem Vater im Gefängnis seinen eigenen Weg in die Kriminalität eingeschlagen. Mit 12 Jahren begann er, die Schule zu schwänzen, und war in verschiedene Straftaten wie Ladendiebstähle verwickelt. Trotz seines jungen Alters blieben gerichtliche Maßnahmen aus, und das Jugendamt war die einzige Anlaufstelle. Erst mit 14 Jahren, als Marco bereits Körperverletzungen beging, kam es zu einer Verurteilung nach Jugendstrafrecht und einer Verwarnung.

Marco wurde später in eine „Inobhutnahme-Stelle“ gebracht, wo er jedoch weiterhin in Schwierigkeiten geriet. Das Kölner Haus des Jugendrechts griff schließlich ein; es bietet spezielle Programme zur Unterbrechung von kriminellen Karrieren junger Mehrfachstraftäter. In ganz Nordrhein-Westfalen wurden 23.610 Jugendliche als Mehrfachtatverdächtige erfasst, hiervon 442 allein im Polizeipräsidium Köln. Aktuell sind 90 Jugendliche im Programm, wobei nur vier von ihnen Mädchen sind. Der Schwerpunkt liegt darauf, den jungen Menschen die Konsequenzen ihrer Taten klarzumachen und ihnen feste Ansprechpartner zur Seite zu stellen.

Der Kampf gegen die Jugendkriminalität geht weiter

Die Rückmeldungen aus dem Programm sind vielversprechend, denn die Erfolgsquote liegt bei etwa 50 %. Diese Zahl zeigt, dass es gelingen kann, einige Teilnehmer zu einem Leben ohne Straftaten zu bewegen oder sie zumindest in einem akzeptablen Rahmen zu halten. In einer Zeit, in der die Jugendkriminalität zunimmt, ist es wichtiger denn je, präventive Maßnahmen und Unterstützungssysteme zu schaffen, die Kindern und Jugendlichen helfen, den richtigen Weg zu finden. Die Polizeibehörden und das Jugendamt arbeiten dabei eng zusammen, um die Hintergründe der Straftaten zu verstehen und zielgerichtet gegen diese Herausforderung vorzugehen.