Köln kämpft gegen Drogenflut: Zahl der Drogentoten steigt alarmierend!

Drogenproblematik in Köln: Anstieg der Drogentoten und Herausforderungen bei mobilen Konsumräumen im Fokus der Politik.
Drogenproblematik in Köln: Anstieg der Drogentoten und Herausforderungen bei mobilen Konsumräumen im Fokus der Politik. (Symbolbild/MK)

Köln kämpft gegen Drogenflut: Zahl der Drogentoten steigt alarmierend!

Kalk, Deutschland - Die Drogenpolitik in Köln steht vor erheblichen Herausforderungen. In der letzten Sitzung des Gesundheitsausschusses vor der Sommerpause wurde die Lage in der Stadt umfassend diskutiert. Ein alarmierender Trend zeigt sich: Die Zahl der Drogentoten in Köln steigt kontinuierlich an, in den letzten fünf Jahren um zwei Drittel auf nunmehr 83 Personen. Für viele ein besorgniserregendes Zeichen, dass Handlungsbedarf dringend notwendig ist. Rundschau Online berichtet, dass die Stadt 2019 zwei Busse für mobile Beratung und Konsum unter medizinischer Aufsicht einsetzte. Doch die Probleme waren bald offensichtlich: Einer der Busse brannte 2021 aus, der andere wurde 2022 wieder aktiviert, steht jetzt aber erneut still.

Die geplante Aufstellung eines zweiten Busses in Mülheim scheiterte an fehlenden Standorten und Sicherheitsbedenken. Der aktuelle Zustand ist zudem von hohen Kosten geprägt. Allein die Reparaturen für den Einsatzbus belaufen sich in diesem Jahr auf stolze 25.000 Euro, während die Sanierungskosten bei rund 80.000 Euro liegen würden. Die beiden verbleibenden stationären Drogenkonsumräume am Neumarkt und Hauptbahnhof sind noch in Betrieb, wobei der rauschende Konsum am Neumarkt zwischenzeitlich geschlossen war und nun lediglich vier statt der vorgesehenen sechs Plätze bietet. Rundschau Online

Ein wachsendes Problem

In Deutschland ist das Problem noch gravierender. Laut einem Bericht von Tagesschau starben 2023 insgesamt 2.227 Menschen aufgrund des Konsums illegaler Drogen, was einem Anstieg von 237 im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies stellt die höchste jemals registrierte Zahl an Drogentoten dar, während das Durchschnittsalter der Verstorbenen 41 Jahre betrug. Besorgniserregend ist auch, dass die Anzahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Kokain und Crack gestiegen ist, insbesondere durch Mischkonsum, der sich als wachsendes Problem herauskristallisiert.

Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert fordert daher dringend den Ausbau von Präventions-, Beratungs- und Hilfesystemen. Neben der Forderung nach mehr Drogenkonsumräumen wird auch der Ausbau des Drug-Checking gefordert. Diese ermöglicht es, gesundheitsschädliche Stoffe zu identifizieren und Konsumierende umfassend zu beraten. Tagesschau

Vorhaben in Köln

Köln reagiert auf diese Entwicklungen mit verschiedenen Maßnahmen. Geplant ist ein Modelprojekt zur Abgabe eines Ersatzstoffs für Crack, was jedoch noch rechtlich geklärt und finanziert werden muss. Gleichzeitig setzen Arbeitsgruppen von Polizei, Ordnungsamt und den Kölner Verkehrs-Betrieben Streifengänge in betroffenen Gebieten um und sprechen abhängigkeitsgefährdete Personen an. Rundschau Online

Auch der Sozialdienst Katholischer Männer engagiert sich und bietet Beratungen in mehreren Sprachen an. Ein Projekt zur „milieuspezifischen Sozialarbeit“ am Ebertplatz läuft bereits seit März, bleibt allerdings bis Ende des Jahres befristet. Die Fortführung im Jahr 2026 ist ungewiss, da derzeit keine Gelder im zuständigen Dezernat eingeplant sind. Eine Prüfung, ob in anderen Dezernaten gespart werden kann, um die Finanzierung zu sichern, steht noch aus. Rundschau Online

Diese Entwicklungen spiegeln die Herausforderungen wider, vor denen viele Städte in Deutschland derzeit stehen. Der REITOX-Jahresbericht 2024, veröffentlicht von DBDD, bietet eine umfassende Analyse der Drogenproblematik und der notwendigen Präventionsmaßnahmen in Deutschland. Er ist eine wichtige Informationsquelle für alle, die die Dringlichkeit der Situation erkennen und darauf reagieren wollen. DBDD

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OrtKalk, Deutschland
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