Kölns Radfahrer fassen Mut: Kleine Verbesserungen bei der Zufriedenheit

Ehrenfeld verbessert sich im ADFC-Fahrradklimatest 2024. Kölner Radfahrer sind trotz Herausforderungen etwas zufriedener.
Ehrenfeld verbessert sich im ADFC-Fahrradklimatest 2024. Kölner Radfahrer sind trotz Herausforderungen etwas zufriedener. (Symbolbild/MK)

Kölns Radfahrer fassen Mut: Kleine Verbesserungen bei der Zufriedenheit

Ehrenfeld, Deutschland - In Köln wird das Fahrradfahren zunehmend zum Thema, aber die Stimmung unter den Radfahrenden ist gemischt. Trotz einer leichten Zunahme an Zufriedenheit, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, bleibt das Radfahrklima im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten schwach. Eine aktuelle Umfrage, die zwischen September und November 2024 stattfand, verdeutlicht, dass viele Kölner Radfahrer nach wie vor Unzufriedenheit über blockierte Radwege und zu enge Spuren äußern. Glasscherben auf den Strecken sorgen zusätzlich für Verdruss.

Im Rahmen des ADFC-Fahrradklimatests, der diese Probleme aufgreift, belegt Köln Platz 11 unter 15 Metropolen mit mehr als 500.000 Einwohnern. Damit hat sich die Stadt im Ranking leicht von Platz 12 im Jahr 2022 verbessert, bleibt jedoch hinter Düsseldorf zurück. Schlaglichter der Umfrage zeigen, dass vor allem die Erreichbarkeit des Stadtzentrums und die Möglichkeit, Einbahnstraßen in Gegenrichtung zu befahren, positiv bewertet werden. Dennoch bemängeln Radler fehlende Kontrollen bei Falschparkern, ungünstige Ampelschaltungen sowie schmale Radwege.

Ein Blick auf die Erfolge und Herausforderungen

Besonders positiv hervorzuheben sind das Projekt „Ringfrei“ in der Innenstadt und die Venloer Straße in Ehrenfeld, die zur Verbesserung der Bewertungen beigetragen haben. Dennoch müssen viele Stadtbezirke in Köln weiterhin ohne ein tragfähiges Radverkehrskonzept auskommen, was die Zufriedenheit drückt. Besonders der Stadtteil Kalk erhält hier eine rote Karte.

Ein weiteres Thema ist der seit längerem geplante Fahrradschnellweg zwischen Frechen und Köln. Dieses Projekt wurde aufgrund finanzieller Schwierigkeiten auf Eis gelegt, was Christoph Schmidt vom ADFC als „Blamage“ bezeichnet. Die Stadt hat sich jedoch zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden, was einen dramatischen Rückgang des Autoverkehrs um zwei Drittel erforden würde.

Ein flächendeckendes Engagement fehlt

Leider ist der mangelnde Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur ein heißes Eisen. NRW-Kommunen fordern mehr staatliche Unterstützung für den Ausbau ihrer Radwege. Der ADFC-Fahrradklimatest zeigt, dass die Situation vielerorts unbefriedigend ist. Besonders in Städten wie Dortmund, Essen und Duisburg sind Radfahrer unzufriedener denn je.

Die aktuelle Umfrage stellt klar, dass der Bedarf an Verbesserungen groß ist. Während 80% der Befragten die Radwege als zu schmal empfinden, sind 70% mit der eigenen Sicherheit beim Radfahren unzufrieden. Grund genug für Verkehrsplaner, die Stimme der Radfahrer ernst zu nehmen.

Insgesamt zeigt sich, dass in der Radverkehrsförderung viel Potenzial schlummert. In einigen Städten wie Aachen, Münster und Freiburg wird das Fahrradfahren bereits viel besser gefördert, während Köln und ähnliche Metropolen noch kräftig zulegen müssen. Wenn es uns also ernst ist mit einer fahrradfreundlicheren Stadt, ist ein gutes Händchen gefragt – sowohl bei den Verantwortlichen als auch bei den radfahrenden Bürgern.

Details
OrtEhrenfeld, Deutschland
Quellen