Datendiebstahl-Affäre: Schenker Storen unter Verdacht!

Nach einer Datendiebstahl-Affäre in Köln-Ossendorf ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ehemalige Weinor-Mitarbeiter.

Nach einer Datendiebstahl-Affäre in Köln-Ossendorf ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ehemalige Weinor-Mitarbeiter.
Nach einer Datendiebstahl-Affäre in Köln-Ossendorf ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ehemalige Weinor-Mitarbeiter.

Datendiebstahl-Affäre: Schenker Storen unter Verdacht!

Ein aufsehenerregender Fall von Datendiebstahl und unlauterem Wettbewerb sorgt derzeit in Köln für Aufregung. Die Solothurner Zeitung berichtet, dass die Griesser Gruppe der Schenker Storen AG vorwirft, rechtlich fragwürdige Methoden beim Abwerben von Mitarbeitenden einer Tochterfirma angewendet zu haben. Die Vorwürfe wurden vehement von Schenker Storen zurückgewiesen, die sich auf die eigenen rechtlichen Praktiken beruft.

Die Details der Affäre sind schockierend: Im Dezember 2024 begann in den Räumlichkeiten der Weinor GmbH, einem bedeutenden Anbieter von Sonnen- und Wetterschutzsystemen, eine Reihe von unautorisierten Datenkopien. Diese Aktivitäten wurden durch die Verwendung privater SDHC-Karten vorangetrieben, da USB-Speichermedien innerhalb des Unternehmens gesperrt waren. Die „Datenkopierer“ kommunizierten über Microsoft Teams und WhatsApp, häufig zu Zeiten, in denen das Büro wenig besetzt war.

Ermittlungen und Durchsuchungen

Der Vorfall eskalierte während des Kölner Karnevals am 28. Februar 2025, als die Systeme Alarm auslösten und zahlreiche Geräte gesperrt wurden. Daraufhin beauftragte Weinor ein externes Unternehmen mit der Durchführung eines IT-forensischen Berichts und erstattete Strafanzeige. Dies führte letztendlich zur Ermittlung der Staatsanwaltschaft Köln, die am 31. Juli 2025 Hausdurchsuchungen bei fünf Personen und an einer Geschäftsadresse in Köln durchführte. Dabei wurden Datenträger, Laptops, Mobiltelefone und umfassende Unterlagen sichergestellt.

Den beschuldigten ehemaligen Mitarbeitern, die zwischen 36 und 59 Jahre alt sind, wird vorgeworfen, mehr als 1,3 Millionen Dateien, hauptsächlich zu Produktentwicklungen, unbefugt kopiert zu haben. Der Geschäftsführer von Weinor, Tim Füldner, zeigte sich betroffen und äußerte, dass die Sicherheitsmechanismen des Unternehmens offenbar umgangen wurden. Weinor selbst blieb von den Hausdurchsuchungen unberührt, jedoch bleibt der Geschäftsbetrieb der Firma weiterhin stabil.

Abwerbung und der Aufbau eines Wettbewerbsunternehmens

Im Zentrum der Vorwürfe steht die Behauptung, dass Schenker Storen gezielt Mitarbeitende der Entwicklungsabteilung von Weinor abgeworben habe. Diese Abwerbungen geschahen anscheinend nicht ohne hinterhältige Absichten, denn es wird angenommen, dass die kopierten Daten für die Gründung eines Konkurrenzunternehmens, der Schenker Innovation GmbH, genutzt wurden, das im April 2025 in Köln seine Pforten öffnete.

Es ist bekannt, dass Schenker Storen sieben Mitarbeitende von Weinor angeheuert hat. Ein entscheidendes Treffen zwischen dem CEO von Schenker Storen und den abgeworbenen Mitarbeitenden fand am 17. Dezember 2024 statt, was die Vorwürfe einer gezielten Abwerbung weiter erhärtet. Laut der Pressemitteilung von Weinor ergaben sich aus dieser Abwerbung rechtlich fragwürdige Vorgehensweisen, die die Griesser Gruppe als unlauter ansieht.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln, die sich derzeit ausschließlich gegen die fünf genannten Personen richten und nicht gegen Schenker Storen, dauern an. Die Situation wirft Fragen auf, wie es um den Schutz interner Daten in Unternehmen bestellt ist und welche rechtlichen Grenzen bei solchen Abwerbeaktionen zu beachten sind. IT-Forensik könnte hier eine wesentliche Rolle spielen, um die richtigen Ansätze zur Aufklärung und zur rechtlichen Verfolgung der Tatverdächtigen zu finden.

Während das Geschehen weiterhin für Spekulationen und Diskussionen sorgt, bleibt die Frage im Raum, wie Unternehmen ihren Daten- und Wettbewerbsschutz in der Zukunft verbessern können. Die Aufklärung dieser Affäre könnte dabei entscheidende Erkenntnisse liefern.