Ausnahmezustand in Köln: 20.000 Menschen wegen Bombenentschärfung evakuiert!

In Köln kommt es am 4. Juni 2025 zu einer Großevakuierung wegen der Entschärfung von drei Weltkriegsbomben. 20.000 Menschen betroffen.
In Köln kommt es am 4. Juni 2025 zu einer Großevakuierung wegen der Entschärfung von drei Weltkriegsbomben. 20.000 Menschen betroffen. (Symbolbild/MK)

Köln, Deutschland - In Köln ist es heute zu einem außergewöhnlichen Ausnahmezustand gekommen. Im Stadtteil Deutz wurden drei amerikanische Weltkriegsbomben entdeckt, was die größte Evakuierungsaktion in der Stadt seit 1945 auslöste. Rund 20.000 Menschen müssen aus ihren Wohnungen in der Innenstadt ausziehen, während die Stadt mit Sperrungen und Sicherheitsmaßnahmen reagiert. Die Evakuierungen begannen heute Morgen um 8 Uhr, und es wird erwartet, dass sie viele Stunden in Anspruch nehmen werden, bevor die Bomben entschärft sind. Die Gefahrenzone erstreckt sich über einen Radius von 1000 Metern um die Fundstelle, was weite Teile der Kölner Innenstadt betrifft, sowohl rechts als auch links des Rheins. Besonders betroffen sind zahlreiche Institutionen, darunter Bildungseinrichtungen, Altenheime sowie große Teile der beliebten Einkaufsstraßen. Besonders Regionen wie die Altstadt, wo sich zahlreiche Museen und Restaurants befinden, haben mit den Herausforderungen der Sperrungen zu kämpfen.

Gerüchte über das plötzliche Aus für Veranstaltungen machten schnell die Runde. Ein Konzert des WDR-Sinfonieorchesters in der Philharmonie wurde abgesagt, und auch der Auftritt des Komikers Tedros „Teddy“ Teclebrhan in der Lanxess-Arena musste auf Sonntag verschoben werden. Nicht weniger als 15 Hochzeiten im Historischen Rathaus wurden nach Porz verlegt. Viele paare standen plötzlich vor der Herausforderung, ihre Pläne kurzfristig umzustellen. Das RTL-Team hat seine Live-Sendungen nach Berlin verlagert und arbeitet nun im Mobile Office, während die Öffentlichkeit über ein Bürgertelefon unter 0221/221-0 oder 115 mit Informationen versorgt wird.

Sperrungen und Sicherheitsvorkehrungen

Die Deutsche Bahn hat für den heutigen Tag mit erheblichen Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr zu kämpfen. Der Halt in Köln Deutz/Tief fällt aus, und Züge müssen umgeleitet werden. Die Hohenzollernbrücke bleibt während der Entschärfung geöffnet, was jedoch die Erreichbarkeit des Kölner Hauptbahnhofs beeinträchtigen wird. Verkehrsbetriebe wie die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben Maßnahmen ergriffen, die Auswirkungen auf die Stadtbahnlinien und zahlreiche Buslinien nach sich ziehen. Die Empfehlung der Behörden, die Innenstadt zu meiden, sollte dringend beachtet werden, sowohl für die Sicherheit der Bürger als auch für die Aufrechterhaltung der dringend benötigten Ordnung.

Der Fund selbst beinhaltete zwei amerikanische 20-Zentner-Bomben sowie eine 10-Zentner-Bombe, alle mit Aufschlagzündern. Solche Blindgänger sind ein bekanntes Problem in Nordrhein-Westfalen, wo jährlich zwischen 1500 bis 2000 Bomben gefunden werden. Davon sind etwa 200 von großer Sprengkraft. Eine Entschärfung dieser Art in einer dicht besiedelten Innenstadt ist jedoch ein nicht alltägliches Ereignis, weswegen die Sicherheit der Bevölkerung oberste Priorität hat. Die Entschärfung kann erst erfolgen, wenn der gesamte Bereich menschenleer ist, was bei einer so großen Evakuierung eine komplexe Herausforderung darstellt.

Vorbereitung auf die Evakuierung

Die Stadt Köln hat zwei zentrale Anlaufstellen eingerichtet, um den Evakuierten eine gewisse Erleichterung zu bieten. Diese befinden sich in der Messehalle 10.1 auf der rechten Rheinseite und im Berufskolleg an der Humboldtstraße auf der linken Rheinseite. In diesen Einrichtungen stehen Sitzmöglichkeiten, Getränke und sanitäre Anlagen zur Verfügung. Sanitäter und psychosoziale Betreuung sind ebenfalls vor Ort, um den Menschen in dieser angespannten Situation zur Seite zu stehen.

Die Entschärfung einer solchen Bombe ist immer ein heikles Unterfangen, und die Stadtverwaltung hat versichert, dass sie die Bürger laufend über ihre Website und soziale Medien über den Fortschritt der Maßnahmen informiert. Diese Informationen sind besonders wichtig, da die Ungewissheit über den Zeitpunkt der Entschärfung und die anschließende Aufhebung der Sperrungen nicht nur die Planungen von Einsatzkräften, sondern auch der verbliebenen Anwohner und Geschäftsinhaber beeinträchtigt.

In Köln bleibt also das Geschehen spannend, und alle Augen sind auf die Stellen gerichtet, die für die Sicherheit der Menschen zuständig sind. Während dieser Verkehrsausfälle und Sperrungen erweist sich der alte Spruch „In der Ruhe liegt die Kraft“ als ratsam. Seit 1945 musste Kölner:innen mit solchen extremen Situationen umgehen, und heute zeigt sich einmal mehr, wie wichtig eine gute Vorbereitung und der Zusammenhalt in der Gemeinschaft sind. Informationen zum Stand der Dinge sind fortlaufend auf der Webseite der DW, der Tagesschau und 24rhein zu finden.

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Ort Köln, Deutschland
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