Köln steht still: Größte Evakuierung seit dem Krieg wegen Bombenfund!

Am 6. Juni 2025 wurde die Kölner Innenstadt evakuiert, um drei Weltkriegsbomben sicher zu entschärfen.
Am 6. Juni 2025 wurde die Kölner Innenstadt evakuiert, um drei Weltkriegsbomben sicher zu entschärfen. (Symbolbild/MK)

Köln, Deutschland - In Köln kam es am 6. Juni 2025 zu einer mammutartigen Evakuierung, die die Stadt an den Rand ihrer Kapazitäten brachte. Über 20.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen, nachdem drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Bereich der Deutzer Werft entdeckt worden waren. Laut ksta.de war dies die größte Evakuierung seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Um 19:19 Uhr waren die Bomben erfolgreich entschärft, nach mehr als elf Stunden, in denen Einsatzkräfte und Helfer unermüdlich arbeiteten. Zunächst war um 8 Uhr der erste Klingelrundgang zur Evakuierung erfolgt. Das Ordnungsamt hatte daraufhin ein Sicherheitsgebiet mit einem Radius von 1.000 Metern um die Funde eingerichtet. Dies betraf nicht nur die Anwohner, sondern auch zahlreiche feste Institutionen, etwa das Eduardus-Krankenhaus, zwei Altenheime sowie 58 Hotels in der Stadt.

Organisatorische Herausforderungen

Die Leiche eines mysteriösen Widerstands gegen die Evakuierung trat auf, als eine Person sich weigerte, die Altstadt zu verlassen. Die Freigabe zur Entschärfung wurde erst um 18:18 Uhr erteilt, nachdem die Person gefunden und aus dem Gefahrenbereich verbracht werden konnte. Bei der gesamten Evakuierung waren beeindruckende 240 Kräfte des Kölner Ordnungsamtes und 24 Helfer aus Bonn im Einsatz, unterstützt von 400 Polizisten und 451 Feuerwehrleuten, darunter auch Freiwillige von Hilfsorganisationen.

Die Stadtverwaltung rief Bürgertelefonnummern ins Leben, um den Anwohnern zur Seite zu stehen. tagesschau.de dokumentierte, dass während der Evakuierung 282 Menschen, die nicht selbstständig mobil waren, mit Krankentransportfahrzeugen aus dem betroffenen Gebiet gebracht wurden. Mediziner und Helfer standen bereit, um die gesundheitlichen Bedürfnisse der Evakuierten zu koordinieren.

Weiterführende Maßnahmen

Die Evakuierung hat auch weitreichende Auswirkungen auf den Kölner Verkehr. Die Verkehrsbetriebe meldeten erhebliche Einschränkungen im gesamten Stadtgebiet, und mehrere Straßen und Straßenbahnen wurden gesperrt. Vor allem die Hohenzollern-, Deutzer- und Severinsbrücke waren betroffen, was de facto zu einem Verkehrschaos in der Stadt führte. Die n-tv.de berichtete von massiven Beeinträchtigungen im Bahnverkehr und Umleitungen, die den Pendelverkehr erheblich erschwerten.

Die Organisatoren waren jedoch bestens vorbereitet: In speziellen Anlaufstellen wie der Messehalle 10.1 und dem Berufskolleg Humboldtstraße wurden Evakuierte versorgt und bekamen medizinische Betreuung angeboten. Glücklicherweise war die Evakuierung insgesamt gut organisiert, was nicht zuletzt dem Engagement der Einsatzkräfte zu verdanken ist. Kölner Stadtdirektorin Andrea Blome bedankte sich öffentlich für die Unterstützung der Bürger und die hervorragende Leistung aller Beteiligten während dieser großen Herausforderung.

Die Herausforderung ist damit jedoch noch lange nicht gemeistert. Kai Kulschewski, der Leiter des Evakuierungsteams, wies darauf hin, dass in der Stadt noch viele Blindgänger zu beseitigen seien. Köln wurde im Zweiten Weltkrieg über 260 Mal bombardiert, und viele dieser unentdeckten Munitionen stellen bis in die heutige Zeit eine Gefahr dar. Kulschewski kündigte an, dass die Kampfmittelbeseitigung in Köln noch lange andauern wird, da die Entschärfung von Weltkriegsbomben eine wiederkehrende Problematik in der Region ist.

Die Rückverlagerung der betroffenen Bürger in ihre Wohnungen begann um 20 Uhr und war in vielen Fällen um kurz nach 23 Uhr abgeschlossen, um einige Patienten zurück ins Krankenhaus zu bringen – eine Aktion, die bis kurz vor Mitternacht andauerte. Nun müssen die Kölner geduldig warten, bis die letzten Altlasten aus der Kriegszeit beseitigt sind und die Stadt wieder in den Normalbetrieb zurückkehren kann.

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Ort Köln, Deutschland
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