Alt St. Alban: Zugang zum historischen Mahnmal soll erweitert werden!

Alt St. Alban: Zugang zum historischen Mahnmal soll erweitert werden!
Köln, Deutschland - Die Debatte um die Zugänglichkeit der Gedenkstätte Alt St. Alban in Köln nimmt an Fahrt auf. Bernhard Seiger, der Stadtsuperintendent des evangelischen Kirchenverbands Köln und Region, möchte den Ort für Trauer und Erinnerung zugänglicher machen. Immerhin ist Alt St. Alban, die Ruine einer ehemaligen Pfarrkirche, nicht nur Geschichtsträchtigkeit, sondern auch ein wichtiger Gedenkort.
Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die Kirche Alt St. Alban, die 1959 von Bundespräsident Theodor Heuss als Gedenkort für die Opfer von Krieg, Terror und Gewaltherrschaft geweiht wurde, seit ihrer Profanierung ein bedeutendes Mahnmal für die Toten der Weltkriege darstellt. Doch derzeit ist der Zugang zur Gedenkstätte stark eingeschränkt. Sie ist lediglich am Volkstrauertag für zwei bis vier Stunden geöffnet. Seiger sieht hier Handlungsbedarf und schlägt vor, Alt St. Alban im kommenden Jahr wöchentlich und an spezifischen Gedenktagen, wie dem 8. Mai und dem Tag des offenen Denkmals, durchgehend zu öffnen. Damit würde ein Ort für Trauer und Mitgefühl geschaffen werden, der auch für Menschen ohne spezifischen religiösen Glauben zugänglich ist, wie auf ksta.de berichtet wird.
Ein Ort der Erinnerungen
Die Ruine Alt St. Alban, die zwischen dem Wallraf-Richartz-Museum und dem Gürzenich liegt, stammt aus dem 12. Jahrhundert und hat im Laufe der Jahrhunderte einige sanfte, aber prägnante Umgestaltungen erfahren. Besonders der Turm aus dem Jahr 1494 und die Fassade aus dem Jahr 1896 sind erwähnenswert. Auch die Sankt-Bruder-Konrad-Kapelle, die 1960 fertiggestellt und 1964 geweiht wurde, trägt zur emotionalen Tiefe des Ortes bei. Hier steht unter anderem eine Kopie der Skulptur „Trauerndes Elternpaar“ von Käthe Kollwitz, während das Original in Belgien aufgestellt ist.
Leider ist die Gedenkstätte zurzeit nicht öffentlich zugänglich. Die Mahnmale sind hinter Gittern verborgen, sodass die Menschen nur einen eingeschränkten Blick erhaschen können. Dies könnte sich ändern, wenn die Unterstützung von Oberbürgermeisterin Henriette Reker und dem Kulturdezernenten weiter voranschreitet. Bedenken hinsichtlich des Denkmalschutzes und der Würde des Ortes müssen jedoch ernst genommen werden. Ein Vorschlag sieht vor, dass zu bestimmten Zeiten bis zu 100 Personen das Gelände betreten dürfen, um die Balance zwischen Zugänglichkeit und Respekt für die Erinnerungen der Opfer zu wahren.
Die Rolle von Gedenkstätten
Das Anliegen, solche Gedenkstätten zugänglicher zu gestalten, ist in Deutschland von großer Bedeutung. In einer Zeit, in der das Geschichtsbewusstsein immer mehr auf die Probe gestellt wird, helfen Gedenkstätten, das Verständnis für die Vergangenheit wachzuhalten. Diese Orte erinnern uns an die Gräueltaten des Nationalsozialismus und an die hunderten von Tausenden Menschen, die während dieser dunklen Zeit gelitten haben. Gedenkstätten sind entscheidend, um die Menschlichkeit zu wahren und zukünftige Generationen zu sensibilisieren. bpb.de hebt hervor, dass solche Erinnerungsorte uns auch vor der Wiederholung der Fehler der Geschichte warnen.
Die Pläne für eine bessere Zugänglichkeit von Alt St. Alban zeigen, dass der Wunsch nach Erinnerung und Trauer ein tief verankertes Bedürfnis in der Gesellschaft ist. Mit der angestrebten Öffnung könnte dieser Gedenkort zu einem lebendigen Platz für Trauer, Mitgefühl und gemeinsames Gedenken werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Gespräche mit den Stadtverantwortlichen sich entwickeln und ob letztlich der Zugang zum Gedenkort deutlich verbessert werden kann.
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Ort | Köln, Deutschland |
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