Verhandlungen in Istanbul: Keine Einigung zwischen Russland und Ukraine!

Istanbul, Türkei - In der erneuten Verhandlungsrunde zwischen Russland und der Ukraine über eine mögliche Waffenruhe, die heute in Istanbul stattfand, gab es, wie erwartet, keinen Durchbruch. Trotz der angespannten Atmosphäre und des großen Interesses hinterließen vor allem die Mienen der russischen Delegation in der Ukraine eher einen amüsierten Eindruck. Diese Gespräche, die nur etwa eine Stunde dauerten, brachten keinen Fortschritt, was die sehnlichst erwartete Feuerpause betrifft. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gab an, dass er auf einen vollständigen Bericht von Verteidigungsminister Rustem Umjerow warte, während wichtige Dokumente ausgetauscht wurden, inklusive einer Liste von Kriegsgefangenen, die nun zurückgeführt werden sollen. Diese Liste umfasst unter anderem Kriegsgefangene mit schlechtem Gesundheitszustand und Häftlinge unter 25 Jahren, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.
Um eine Fortsetzung der Gespräche gibt es jedoch wenig Hoffnung, denn Russland stellte im Vorfeld klare Bedingungen, die als äußerst schwierig zu erfüllen erscheinen. Laut Berichten von Tagesschau knüpfte Moskau die Möglichkeit einer Feuerpause an die Forderungen, dass westliche Länder ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen und die Mobilmachung in Kiew beendet wird. Dies sorgt in der ukrainischen Regierung für viel Stirnrunzeln und Entsetzen, denn Selenskyj fordert seit März eine bedingungslose 30-tägige Waffenruhe als ersten Schritt zur Beendigung des Konflikts. Doch die Russen zeigen sich unnachgiebig, was die Verhandlungen zusätzlich erschwert.
Politische Spannungen und internationale Dimensionen
Die politische Lage wird zusätzlich durch die Aktivitäten außerhalb der Verhandlungen beeinflusst. So kündigte Donald Trump an, dass Gespräche über eine Waffenruhe ebenfalls in Saudi-Arabien beginnen sollen. Dabei scheint Ross über die Notwendigkeit eines Dialogs auch mit Russland zu betonen. Trump selbst bezeichnete die Gespräche als „sehr gut und produktiv“ und möchte eine mögliche Lösung finden, wobei er auch die Kontrolle über ukrainische Kraftwerke thematisiert, wie der FR berichtet.
Mitten in all dem wird auch die Situation der ukrainischen Minderjährigen, die von Russland verschleppt wurden, immer dringlicher. Andrij Jermak, Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, berichtete, dass mehr als 19.500 Minderjährige von Russland „zwangsverschleppt“ wurden, von denen über 1.000 dank internationaler Vermittlung zurückkehren konnten. Dies ist ein unhaltbarer Zustand, der auch das Augenmerk der internationalen Gemeinschaft auf sich zieht und nicht unbeachtet bleiben kann.
Während die Gespräche in Istanbul mit Spannung erwartet wurden, ist der aktuelle Stand eher enttäuschend. Experten sind skeptisch, ob beiden Seiten der Durchbruch gelingen kann, dass der Dauerstreit um die Feuerpause auch in Zukunft weiter anhalten wird. Mit einer klaren Linie von Moskau und wenig Bereitschaft zur Kompromissfindung könnte eine Einigung ein weiter entferntes Ziel bleiben.
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Ort | Istanbul, Türkei |
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