Achtung Radfahrer! Dooring-Unfälle in Köln drohen Ernsthaftes Risiko!

Köln, Deutschland - In Köln ist ein Thema wieder hoch im Kurs, das nicht nur Radfahrer, sondern auch Autofahrer betrifft: Dooring-Unfälle. Der Radkurierfahrer Thomas Wallraff berichtet von seinen eigenen Erfahrungen und macht auf die Gefahren aufmerksam, die beim unachtsamen Öffnen von Autotüren entstehen können. Seine Freundin erlitt eine Gehirnerschütterung, nachdem ein Taxi plötzlich die Tür aufschlug. Solche Vorfälle sind kein Einzelfall. In den letzten drei Jahren wurden in Köln fast 400 Dooring-Unfälle registriert, wobei 27 Radfahrer so schwer verletzt wurden, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten, wie WDR feststellt.
Die Stadt Köln und die Polizei haben daher eine Kampagne ins Leben gerufen, die über Plakate und soziale Medien auf die Achtsamkeit beim Öffnen von Autotüren hinweisen soll. Michael Lindlar, Leiter der Verkehrsunfalldirektion der Polizei Köln, warnt eindringlich vor den potenziell schweren Verletzungen, die durch solche Unfälle verursacht werden können. Das Hauptaugenmerk der Kampagne liegt auf dem sogenannten „holländischen Griff“, einer Technik, die Autofahrer anregen soll, beim Öffnen der Tür einen Blick über die Schulter zu werfen.
Der holländische Griff – eine einfache Lösung?
Der „holländische Griff“ wird dabei als einfache, aber effektive Maßnahme hochgelobt. Autofahrer sollten die Tür mit der rechten Hand öffnen, um automatisch ihren Oberkörper nach links zu drehen und einen Blick über die linke Schulter zu wagen. Auf diese Weise können sie Radfahrer und E-Scooterfahrende besser wahrnehmen, bevor sie aus dem Auto steigen. Diese Methode wird nicht nur von der Kölner Polizei propagiert, sondern auch vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat, wie die Plattform Hundert Prozent erklärt: „Zu oft wird beim Aussteigen nicht über die Schulter geschaut, was gravierende Folgen haben kann.“
Zusammen mit dem ADAC, dem Taxiruf und verschiedenen Fahrschulen wird die Kampagne von der Stadt vorangetrieben. Eine enge Zusammenarbeit, die nicht nur auf Sensibilisierung abzielt, sondern auch Radfahrer ermutigt, einen Sicherheitsabstand von mindestens einer Türlänge zu parkenden Autos einzuhalten. Dies empfiehlt auch Jochen Sperber, Geschäftsführer des Radkurierdienstes Rapido, der ebenfalls einen Vorfall schildert, bei dem eine Radfahrerin mit einer Lieferantür kollidierte.
Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer
Dooring-Unfälle sind ein landesweites Phänomen. In Berlin registriert die Polizei täglich beinahe zwei solcher Zwischenfälle. Dabei tragen in den meisten Fällen die Autofahrer oder deren Insassen die Verantwortung. Die Verkehrsexperten gleichen sich darin einig, dass eine sichere Infrastruktur unerlässlich ist, um diese Unfälle zu vermindern. In Berlin fordert der ADFC, dass Radfahrende einen Sicherheitsabstand von mindestens 1 Meter zu parkenden Fahrzeugen einhalten sollten, besser wären sogar 1,50 Meter, um sich in Sicherheit zu bringen.
Für die langfristige Vermeidung solcher Unfälle müssen zudem Maßnahmen ergriffen werden: Die Politik sollte den Bau sicherer Radwege und geschützter Infrastruktur vorantreiben. Automobilhersteller sind gefordert, Fahrzeuge mit automatischen Stopp-Systemen für Autotüren auszustatten. Auf diese Weise könnte die Sicherheit im Straßenverkehr für alle Beteiligten signifikant erhöht werden, wie ADFC Berlin berichtet.
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Ort | Köln, Deutschland |
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