Premiere in Köln: Viola Neumanns packendes Theaterstück Das Experiment

Viola Neumann inszeniert „Das Experiment“ am Freien Werkstatt Theater Köln, Premiere im Juli 2025. Themen: Psychologie und Moral.
Viola Neumann inszeniert „Das Experiment“ am Freien Werkstatt Theater Köln, Premiere im Juli 2025. Themen: Psychologie und Moral. (Symbolbild/MK)

Premiere in Köln: Viola Neumanns packendes Theaterstück Das Experiment

Köln, Deutschland - Etwas Aufregung herrscht in Köln, denn bald feiert das Freie Werkstatt Theater die Premiere von „Das Experiment“. Die Regisseurin und Schauspielerin Viola Neumann bringt das Stück im Juli 2025 auf die Bühne, und die Vorfreude ist groß. Die Inszenierung basiert auf dem gleichnamigen Roman von Mario Giordano und öffnet einen spannenden sowie kritischen Raum rund um die Themen Macht und Identität in extremen Situationen.

Im Zentrum der Handlung stehen Versuchspersonen, die an einer psychologischen Studie teilnehmen, in der sie in Gefangene und Wärter:innen aufgeteilt werden. Entscheidungen und Verhaltensweisen der Charaktere sind stark von ihrer jeweiligen Entwicklung geprägt, was zu impulsiven und oft heftigen Szenen führt. In diesen Momenten agieren die Figuren nicht mehr bewusst – ein eindringlicher Aspekt, der das Publikum fesseln wird.

Bezug zur psychologischen Forschung

Neumanns Werk ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern hat auch einen klaren Bezug zur berühmten Stanford-Studie von 1971. Dieses Experiment, durchgeführt unter der Leitung von Philip Zimbardo, stellte das menschliche Verhalten unter extremen Bedingungen auf die Probe. Die damaligen Teilnehmer waren in zwei Gruppen aufgeteilt: Wärter und Gefangene, und die Auswirkungen dieser Rollen machten das Experiment zum skandalösen Kapitel der Psychologie.

Das Stanford-Prison-Experiment, das letztlich nach sechs Tagen wegen massiver emotionaler Zusammenbrüche abgebrochen wurde, wirft bedeutende ethische Fragen auf, die auch in Neumanns Aufführung thematisiert werden. Figuren im Stück beziehen sich auf einige der moralischen Dilemmata, die im Zusammenhang mit Zimbardos Forschung stehen. Diese kritischen Themen sind besonders relevant, wenn man die Dynamiken von Macht und Missbrauch betrachtet, die im Stück aufgegriffen werden.

Kreative Elemente in der Inszenierung

Neumann setzt auch auf kreative Methoden, um die emotionalen und ethischen Aspekte des Themas zu beleuchten. Auf einer Pressekonferenz verwendete sie beispielsweise eine Keksdose mit Bildern von beschädigten Spielzeugen – ein eindrucksvolles Symbol für den Verlust von Unschuld und die Zerschlagung der Vergangenheit der Versuchspersonen im Stück. Darüber hinaus beschreibt Neumann in einem Interview die tiefere Bedeutung eines zerschundenen Kuscheltiers, das die verletzliche Seite des menschlichen Daseins illustriert.

Die Rollenverteilung wird nicht nur von den Charakteren beeinflusst, sondern auch von den persönlichen Momenten der Schauspieler:innen. Dabei wird spielerisch auf Gewaltfreiheit angespielt und es wird den Darstellern ermöglicht, eigene Monologe zu schreiben, was das Stück umso dynamischer und emotionaler gestaltet.

Mit Aufführungen, die vom 4. bis 11. Juli 2025 stattfinden, ist „Das Experiment“ für Zuschauer:innen ab 16 Jahren freigegeben. Die Inszenierung behandelt Formen von Gewalt und psychologischer Gewalt und vermittelt ein starkes Statement über den Menschen in Extremsituationen – ein Thema, das auch im Kontext anderer psychologischer Studien, wie beispielsweise dem Milgram-Experiment, hochaktuell bleibt.

Insgesamt hat Viola Neumann mit ihrem Ansatz ein gutes Händchen, ein Stück zu schaffen, das sowohl unterhaltsam ist als auch zum Nachdenken anregt. Lassen Sie sich diese einprägsame Inszenierung im Freien Werkstatt Theater nicht entgehen!

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OrtKöln, Deutschland
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