Kritik an Fahrradstraße: Bürgerproteste erschüttern Goethestraße!
Bezirksvertreter Torsten Ilg kritisiert die Umwandlung der Goethestraße zur Fahrradstraße in Rodenkirchen – Bürgerproteste und Lösungsansätze im Fokus.

Kritik an Fahrradstraße: Bürgerproteste erschüttern Goethestraße!
In Köln bleibt die Diskussion um die Verkehrswende nicht nur ein Thema unter Politikern, sondern beschäftigt auch die Anwohner. So äußerte sich Torsten Ilg, der neu gewählte Bezirksvertreter der Kölner StadtGesellschaft (KSG) in der Bezirksvertretung Rodenkirchen, kritisch zur Umwandlung der Goethestraße in Marienburg zur Fahrradstraße. Anhaltende Bürgerproteste und eine kürzlich durchgeführte Informationsveranstaltung der Stadt, bei der viele Anwohner ihren Unmut über die Maßnahme kundtaten, stehen im Mittelpunkt dieser Debatte. Ilg bezeichnete die Umwandlung als unnötig und bevorzugt stattdessen die Einrichtung eines markierten Radstreifens, um den Bedürfnissen der Radfahrer gerecht zu werden, ohne das Stadtbild übermäßig zu belasten.
Besonders heikel ist die Situation, da einige Häuser in der Goethestraße unter Denkmalschutz stehen. Ilg warnte, dass die Umgestaltung durch Schilder und Markierungen die ästhetische Wirkung der Straße gefährden könnte. Dies wird von vielen Anwohnern ähnlich gesehen. Der Politiker fordert daher eine echte Bürgerbeteiligung und beklagt, dass die Sorgen der Marienburger ernst genommen werden müssen. Sein Lösungsansatz beinhaltet die Berücksichtigung von Verkehrssicherheit und einer attraktiven optischen Gestaltung der Straße.
Umwandlung zur Fahrradstraße
Die Entscheidung, die Goethestraße im Rahmen des Kölner Radnetzes zur Fahrradstraße zu erklären, wurde nicht ohne Widerstandsäußerungen getroffen. Nach massiver Kritik aus der Nachbarschaft hat die Stadtverwaltung bereits angekündigt, einige der geplanten Markierungen zu entfernen oder erst gar nicht aufzubringen – geplante Schilder sollen entfallen. Hier zeigt sich eine gewisse Flexibilität seitens der Stadt, die offenbar die Zeichen der Zeit erkannt hat.
Ilg hat bereits 2019 bei einer Abstimmung in der Bezirksvertretung aus ähnlichen Gründen mit Enthaltung gestimmt. Viele Anwohner scheinen sich in ihren Bedenken bestätigt zu fühlen, was die Notwendigkeit einer transparenten und integrativen Planungskultur unterstreicht.
Radverkehr in Köln im Fokus
Ähnliche Themen werden auch an anderen Orten in Köln besprochen. Im Kernbereich des Eigelsteins bleibt die Beschlusslage als Fahrradstraße unverändert. Hier wurden bereits Maßnahmen zur Verbesserung des Radverkehrs in die Wege geleitet, darunter eine geplante Fahrradstraße im Gereonswall sowie die Umsetzung von „RingFrei“ am Ebertplatz. Diese Maßnahmen sollen dazu dienen, den Radpendlerverkehr zu entlasten und Konflikte zwischen Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zu minimieren.
Verkehrsbeobachtungen zeigen, dass Fußgänger*innen häufig die Fahrbahn nutzen, was angesichts der baulichen Gestaltung der Straße zu Konflikten führt. Aber die Verwaltung ist bereit, durch Kennzeichnungen und Anpassungen wie breitere Gehwegbereiche die Situation zu verbessern. Im Zuge dieser Überlegungen fand ein Fachgespräch statt, bei dem die verkehrliche Gestaltung des Eigelsteins intensiv diskutiert wurde.
Nationale Entwicklungen
Die Förderung des Radverkehrs hat nicht nur in Köln, sondern deutschlandweit an Bedeutung gewonnen. Kommunalverwaltungen setzen vermehrt auf Radverkehrsbeauftragte und investieren in moderne Radinfrastrukturen. Bürger*innen fordern eine stärkere Unterstützung durch die Kommunalpolitik, um die eigene Mobilität und den Klimaschutz voranzutreiben. Die Bundesregierung hat nun ein Sonderprogramm zur Finanzierung von Radinfrastruktur aufgelegt, das den Kommunen helfen soll, sichere, direkte und lückenlose Radverkehrsnetze zu schaffen. Dies könnte auch Köln zugutekommen, wenn die Förderung gut genutzt wird.
Die aktuelle Diskussion um die Goethestraße zeigt deutlich, wie wichtig die Einbeziehung der Anwohner in solche Prozesse ist. Nur durch eine kontinuierliche Kommunikation zwischen Stadtentwicklung und Bürgeranliegen kann eine stimmige Lösung für alle Beteiligten gefunden werden.
Für alle Interessierten sind weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen im Kölner Radverkehr über die Links zu finden: lokalkompass.de, stadt-koeln.de, mobilitaetsforum.bund.de.