Emotionale Schließung: Feinkost Seemann sagt nach 20 Jahren Adieu!

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Nach 20 Jahren schließt der Feinkostladen „Feinkost Seemann“ in Köln-Bayenthal am 8. November aus gesundheitlichen Gründen.

Nach 20 Jahren schließt der Feinkostladen „Feinkost Seemann“ in Köln-Bayenthal am 8. November aus gesundheitlichen Gründen.
Nach 20 Jahren schließt der Feinkostladen „Feinkost Seemann“ in Köln-Bayenthal am 8. November aus gesundheitlichen Gründen.

Emotionale Schließung: Feinkost Seemann sagt nach 20 Jahren Adieu!

Es ist ein emotionaler Abschied in Köln-Bayenthal: Nach 20 erfolgreichen Jahren schließt der beliebte Feinkostladen „Feinkost Seemann“ seine Pforten. Sabine und Ernst Seemann, die das Geschäft gemeinsam führen, müssen diesen Schritt aus gesundheitlichen Gründen und aufgrund des Mangels an Nachfolge gehen. Sabine, 56, hat gesundheitliche Probleme, darunter Bluthochdruck und eine Lungenentzündung, die die Entscheidung zur Schließung beeinflusst haben. „Es tut uns unendlich leid, aber wir haben nicht die Kraft, den Laden weiterzuführen“, erklärt sie betroffen. Ernst, 59, stammt ursprünglich aus der Nähe von Salzburg und hat sich mit seiner Frau in Köln-Bayenthal ein kleines Stück Österreich erschaffen.

Der Feinkostladen, der in der Goltsteinstraße 87a zu finden ist, hat sich einen treuen Kundenstamm aufgebaut und ist bekannt für seine österreichischen Spezialitäten. Ob Topfkuchen, Julius-Meinl-Kaffee, Kaiserschmarrn oder die beliebten Spinatknödel – die Seemanns haben ein umfangreiches Menü geboten, das immer mehr zur beliebten Anlaufstelle für Genießer wurde. Täglich wurden nicht nur Köstlichkeiten verkauft, sondern auch Mittagstische mit typischen österreichischen Gerichten angeboten, was viele zum Verweilen und Plaudern einlud.

Der letzte Öffnungstag

Am Samstag, dem 8. November, von 10 bis 13 Uhr, wird der Laden ein letztes Mal seine Türen öffnen. „Wir möchten uns von unseren Kunden verabschieden und bedanken uns für die vielen Jahre voller Freundschaften und schöner Erinnerungen“, betont Sabine. Insbesondere die persönliche Bindung zu den Stammkunden wird den Inhabern fehlen. „Es fühlt sich an wie ein Stück Heimat, das wir zurücklassen“, so Ernst mit Blick auf die beschlossenen Veränderungen.

Die Schließung erfolgt nicht nur aufgrund gesundheitlicher Herausforderungen, sondern auch, weil der Laden dringend Renovierungsbedarf hat. Die Geräte und das Interieur sind über 20 Jahre alt und würden hohe Investitionen erfordern, die ohne geeignetes Personal, das sich mit den österreichischen Spezialitäten auskennt, nicht gewährleistet werden können. „Wir hätten das Geschäft gerne fortgeführt, aber die Umstände haben uns dazu gezwungen, einen neuen Weg einzuschlagen“, sagt Ernst.

Ein neuer Lebensabschnitt

Der Mietvertrag für den Laden läuft Ende November aus, und nach intensiven Gesprächen haben sich die Seemanns entschieden, nach Österreich zurückzukehren, um die Eltern von Ernst zu unterstützen. „Wir suchen nach einer neuen Beschäftigung, diesmal mit einer Fünf-Tage-Woche“, berichten sie optimistisch über ihre Pläne für die Zukunft. Während der Ausräumungsarbeiten im November geht ein Kapitel zu Ende, das nicht nur von kulinarischen Köstlichkeiten geprägt war, sondern auch von vielen Begegnungen und Freundschaften.

Feinkostläden wie der von den Seemanns sind in Deutschland eine wertvolle Institution und gelten als erste Anlaufstelle für Feinschmecker. In Städten wie München, Düsseldorf oder Hamburg blühen ähnliche Geschäfte, die das kulinarische Erbe pflegen. Sie sind mehr als nur Verkaufsstellen; sie sind soziale Treffpunkte, die den Austausch von Kultur und Genuss fördern, wie auch die Schnitter feststellt.

Wie dieser besondere Ort der Begegnung in Köln-Bayenthal zeigt, geht mit der Schließung von „Feinkost Seemann“ nicht nur ein Geschäft verloren, sondern auch ein bisschen Kultur und eine Gemeinschaft, die über die Jahre gewachsen ist. Die letzten Tage im Laden können ein herzlicher Abschied werden, und viele werden sicher noch einmal vorbeischauen, um Danke zu sagen und die letzten Leckereien zu genießen.

Für langjährige Stammkunden wird es ein schwerer Abschied, aber die Seemanns blicken mit Hoffnung auf neue Abenteuer zurück nach Österreich. Ein letztes Mal die Tür zu öffnen, wird für alle Beteiligten ein emotionales Ereignis sein.