NRW setzt auf nachhaltige Gebäudewende: Sommerfest der AKNW begeistert!

Im Fokus des AKNW-Sommerfests in Köln-Niehl: Nachhaltigkeit im Bauwesen und Schutz des Bestands für Nordrhein-Westfalen.
Im Fokus des AKNW-Sommerfests in Köln-Niehl: Nachhaltigkeit im Bauwesen und Schutz des Bestands für Nordrhein-Westfalen. (Symbolbild/MK)

NRW setzt auf nachhaltige Gebäudewende: Sommerfest der AKNW begeistert!

Köln-Niehl, Deutschland - In Köln brummte es am 3. Juli beim AKNW-Sommerfest, wo sich rund 650 Kammermitglieder und Gäste aus Politik, Wirtschaft sowie Verbänden in der ehemaligen Kantine eines großen Stoffherstellers zusammenfanden. Hier wurde sowohl gefeiert als auch ernsthaft diskutiert: Wie sieht die Zukunft der gebauten Umwelt in Nordrhein-Westfalen aus? Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen (AKNW), stellte unmissverständlich klar, dass die klimagerechte und funktionale Gestaltung unserer Wohn- und Arbeitsräume an oberster Stelle stehen muss. Die Bedeutung des vorhandenen Gebäudebestands wird dabei immer mehr in den Fokus gerückt, wie AKNW berichtet, dass Uhing eindrucksvoll darlegte.

Mit einem Gebäudebestand von rund 9,3 Millionen Einheiten ist NRW ein wahres Schwergewicht. Uhing hat dabei die dringende „Oldtimer-Regelung“ ins Spiel gebracht, die es ermöglichen würde, bestehende Gebäude nachhaltig zu bewahren und sinnvoll weiterzuentwickeln. „Bei Umbauten sollen die technischen Anforderungen des Baujahres gelten, nicht die heutigen Idealstandards“, warb er dafür, alte Strukturen zu schützen, anstatt sie zugunsten neuer Idealvorstellungen einfach abzureißen.

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz

Das Thema Nachhaltigkeit war auch ein zentrales Gesprächsanliegen beim Sommerfest. Gabriele Willems, Geschäftsführerin des Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW (BLB NRW), hob hervor, dass steigende Anforderungen an den Umweltschutz nicht nur Herausforderungen, sondern auch Chancen für die Sanierung des Bestands darstellen. Mit einem jährlichen Bauvolumen von über einer Milliarde Euro und 4.100 Gebäuden im Portfolio zeigt der BLB NRW, dass ernsthafte Anstrengungen in Richtung nachhaltiger Gebäude unternommen werden.

Nicht zu vergessen ist die Rolle der Energieeffizienz, die im Hinblick auf den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes enorm wichtig ist. Energy4Climate macht deutlich, dass nachhaltiges Bauen darauf abzielt, den Energie- und Ressourcenverbrauch zu minimieren, um die Umweltbelastung nur zu reduzieren. Graue Energie, die für die Herstellung, den Transport sowie die Entsorgung eines Gebäudes aufgewendet wird, macht bereits über 50% der Emissionen eines energieeffizienten Neubaus aus.

Die Rolle der Zertifizierung

Ein weiterer Baustein in der Diskussion um Nachhaltigkeit war das Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Dieses Zertifizierungssystem erlaubt die vergleichbare Bewertung von Nachhaltigkeitsmerkmalen solcher baulicher Anlagen. Es berücksichtigt zahlreiche Nutzungen, darunter Wohn- und Geschäftshäuser, Hotels sowie Mischungen unterschiedliche Nutzungselemente. Die Bewertung erfolgt in verschiedenen Qualitätsstufen von Platin über Gold und Silber bis Bronze.

Mit einem Investitionspaket des Bundes, das zusätzliche Aufgaben mit sich bringt, haben die Verantwortlichen in NRW das Bewusstsein für die Entwicklung des Bestands geschärft. Staatssekretär Daniel Sieveke betonte, dass es wichtig sei, dieses Bewusstsein auch bei der Bevölkerung und in der Bauwirtschaft zu verankern. In einem sich ständig verändernden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld heißt es, sich flexibel und zukunftsorientiert aufzustellen.

Die spannenden Gespräche beim AKNW-Sommerfest haben gezeigt, dass der Bau- und Immobiliensektor in NRW auf einem guten Weg ist. Bei einem perfekten Zusammenspiel aus alten und neuen Gebäudestrukturen wird sich die Region auch in Zukunft als Modellregion für nachhaltiges Bauen und Wohnen positionieren.

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OrtKöln-Niehl, Deutschland
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