Kölns OB-Kandidatin Feuser: Luxemburger Straße ist eine Todesfalle!
Inga Feuser kritisiert Verkehrsprobleme in Köln und fordert mehr Klima-Maßnahmen bei einer Podiumsdiskussion in Nippes.

Kölns OB-Kandidatin Feuser: Luxemburger Straße ist eine Todesfalle!
In der Kölner Verkehrspolitik brodelt es. Bei einer jüngsten Podiumsdiskussion im Deutzer Bürgerhaus hat Inga Feuser, die Kandidatin für das Amt der Oberbürgermeisterin von Köln für die Gruppierung Gut & Klimafreunde, klare Worte gefunden. Diese Diskussion wurde von 24 Kölner Klima- und Umweltgruppen organisiert, und sie thematisierte vor allem das drängende Problem des Klimaschutzes, das im aktuellen Wahlkampf ihrer Meinung nach viel zu kurz kommt. „Das Thema Klima muss endlich im Zentrum stehen“, fordert Feuser und legt den Finger auf die Wunde der Verkehrspolitik in Köln.
Besonders die Luxemburger Straße bezeichnete sie als „Todeszone für Radfahrer“. Diese drastische Einschätzung basiert nicht nur auf ihrer persönlichen Wahrnehmung: Trotz der Einführung von Tempo 30 bleibe die Sicherheit auf den Radwegen eine Illusion. Auch auf dem Gürtel sieht Feuser Handlungsbedarf und drängt auf die Reduzierung von Fahrspuren, um die Mobilität sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten.
Die Verkehrswende: Ein Muss für Köln
Für die Kölner Politik bedeutet diese Verkehrswende auch eine Rückbesinnung auf die Bedürfnisse der Stadtbewohner. Im vergangenen Jahr erwies sich der Verkehrssektor als einer der größten CO2-Emittenten in Deutschland und stieß im Jahr 2019 rund 165 Millionen Tonnen CO2 aus – ein Umstand, der sich aus der hohen Nutzung von Autos speist. Eine Verkehrswende ist notwendig, um die Klimaziele zu erreichen und die Gesundheit der Bürger sowie die soziale Teilhabe zu fördern. Feuser kritisierte zudem die U-Bahn-Pläne von CDU und SPD als finanziell belastend und hinderlich für eine wirksame Verkehrswende.
„Kein Bauprojekt in Köln wurde ohne Kostenüberschreitung abgeschlossen“, warnt Feuser. Sie spricht sich für eine Überarbeitung der Mobilitätsinfrastruktur aus und fordert nicht nur eine effizientere Planung, sondern auch eine bessere Unterstützung der Bürger in diesen Prozessen. „Wir brauchen mehr Beratungsstellen, um die Menschen aktiv einzubinden“, so ihre Forderung.
Nachhaltige Energiewende als Ziel
Ein weiteres zentrales Thema bei Feusers Vision für Köln ist die Wärmewende und die Umstellung der Stadt auf 100 Prozent erneuerbare Energien. Der Druck, insbesondere durch ein Bürgerbegehren, hat bereits dazu geführt, dass der Stadtrat einen Fahrplan verabschiedet hat, um sowohl Strom als auch Wärme bis 2035 auf erneuerbare Energien umzustellen. Dieser Schritt ist entscheidend, da die Kölner Bürger*innen ein klimaneutrales Versorgungssystem fordern, um das 1,5°C-Ziel zu erreichen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Nahwärmeversorgung in Feusers Stadtteil Nippes, wo sie mehr Unterstützung für die Wärmewende einfordert. Zudem kritisierte sie, dass Köln im Regionalplan als windradfreie Zone gilt. „Wir benötigen Windkraft zur Erreichung der Klimaneutralität“, äußerte sie ihren Unmut über die Argumentation der CDU, die Vogelschutz gegen Windkraft ins Feld führt.
Die aktuelle Situation erfordert schnelles Handeln und die Rückbesinnung auf praktische Maßnahmen. Während Feuser auf den Veränderungsbedarf hinweist, bleibt es spannend zu beobachten, wie sich die Kölner Wähler*innen entscheiden werden und ob der Klimaschutz das Herzstück der kommenden politischen Diskussionen bilden kann.