Kölner Künstlerin verwandelt Rinderknochen in faszinierende Kunstwerke!

Laura de Luca, die Kölner Elfenbeinschnitzerin, arbeitet mit Rinderknochen und bietet Kurse in ihrem neuen Atelier in Rodenkirchen an.
Laura de Luca, die Kölner Elfenbeinschnitzerin, arbeitet mit Rinderknochen und bietet Kurse in ihrem neuen Atelier in Rodenkirchen an. (Symbolbild/MK)

Kölner Künstlerin verwandelt Rinderknochen in faszinierende Kunstwerke!

Rodenkirchen, Deutschland - In Köln-Rodenkirchen hat die talentierte Laura de Luca eine Nische gefunden, die so einzigartig wie faszinierend ist. Die 30-jährige Meisterin in der Elfenbeinschnitzerei ist nicht nur eine Künstlerin, sondern auch eine leidenschaftliche Drechslerin und Holzspielzeugmacherin. Ihr Atelier und die Kunst, die sie dort schafft, sind Ausdruck einer traditionsreichen Handwerkskunst, die tief in unserer Kultur verwurzelt ist, während sie sich gleichzeitig an moderne Gegebenheiten anpassen muss. Wie der kölner Stadt-Anzeiger berichtet, hat das Verbot der Elfenbeinbearbeitung seit 1989 Laura dazu veranlasst, auf Rinderknochen aus Argentinien und von einem Biobauern in Österreich auszuweichen. Heimische Rinder sind oft zu porös für ihre feinen Arbeiten.

Mit einer Passion, die sich in der Vielzahl ihrer Aufträge widerspiegelt, spezialisiert sich de Luca auf Reproduktionen archäologischer Fundstücke, insbesondere aus der Römerzeit. Rund 70 Prozent ihrer Aufträge gelten Museen und Privatsammlern, die sich für diese wertvollen Nachbildungen interessieren. Dabei drechselt sie nicht nur Oberschenkel- und Mittelfußknochen, sondern arbeitet auch an bedeutenden Projekten wie einem 2000 Jahre alten Sonnenschirm für das römisch-germanische Museum.

Kunst trifft Wissenschaft

Die Herausforderung, die de Luca in ihrem Schaffen sieht, hält sie auf Trab. Die Einzelteile des Sonnenschirms werden auf Basis wissenschaftlicher Ausarbeitungen gefertigt, was eine akribische Methode und tiefgreifendes Wissen erfordert. Ein weiteres bemerkenswertes Projekt war die Rekonstruktion einer 19 cm langen Haarnadel für das British Museum. „Das hat Monate gedauert und erfordert, den perfekten Knochen zu finden“, erläutert sie. Bei der Verarbeitung einer Vielzahl von Knochen schneidet sie diese zunächst auf, bevor sie mit dem Feinschliff beginnt. Besonders filigrane Stücke können zwei Tage intensiver Arbeit in Anspruch nehmen.

Die Elfenbeinschnitzerei hat eine lange Tradition, die bis in die Altsteinzeit zurückreicht; damals wurden unter anderem die ältesten bekannten Schnitzereien aus Wollhaarmammut-Elfenbein gefertigt. Die Techniken sind dabei über Jahrtausende hinweg erstaunlich konstant geblieben, wobei schnitzen, schaben und ritzen zu den wichtigsten Methoden gehören, wie Wikipedia die Geschichte wiedergibt.

Kreative Angebote für Interessierte

Laura de Luca hat auch Pläne für die Zukunft. In ihrem neuen Atelier an der Weißer Straße, das im Herbst eröffnet werden soll, wird sie Tages- und Wochenendkurse anbieten, um ihr Wissen und ihre Fertigkeiten an Interessierte weiterzugeben. Ein Wochenendkurs kostet 140 Euro, wobei die Materialkosten für große Skulpturen etwa 80 Euro betragen. Die Werkzeuge und die gesamte Werkstatt stehen zur Verfügung, um nachzuarbeiten und den Teilnehmenden ein umfassendes Erlebnis zu ermöglichen.

Zusätzlich verkauft sie auch Schmuck aus Mammutstoßzahn auf verschiedenen Festivals, insbesondere zu Römer- und Germanentagen. Dabei nutzt de Luca eine 3000 Jahre alte Technik, um Edelsteinsplitter in den Knochen einzuarbeiten, was ihren Stücken eine ganz besondere Note verleiht und sie hoch im Kurs stehen lässt.

In einer Welt, in der Handwerk und Tradition zusehends verblassen, setzt Laura de Luca nicht nur auf die Bewahrung dieser Kunstform, sondern bringt sie auch neu zur Geltung. Ihr Engagement und ihr Talent machen sie zu einer herausragenden Künstlerin im Bereich der Elfenbeinschnitzerei – oder besser gesagt, der Knochenkunst.

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OrtRodenkirchen, Deutschland
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