Junge Kölner Azubis verwandeln Porz: Bunte Fassaden gegen Nachwuchsmangel!

Junge Kölner Azubis verwandeln Porz: Bunte Fassaden gegen Nachwuchsmangel!
Celsiusstraße, 51145 Köln, Deutschland - In Köln-Porz erstrahlen zwei Häuser in der Celsiusstraße nun in bunten Farben – dank der kreativen Köpfe von Auszubildenden des Malerhandwerks. Die Kölner Epe Malerwerkstätten GmbH und der Malerbetrieb Guido Mertens haben in Zusammenarbeit mit talentierten Künstlerinnen und Künstlern der Berliner Agentur GRACO ein beeindruckendes Fassadenkunstwerk realisiert. Dieses Projekt wurde im Rahmen der Initiative „Deine Zukunft ist bunt“ von Brillux gefördert, die das Malerhandwerk neu in Szene setzen möchte und insbesondere junge Menschen ansprechen will.
Die positive Resonanz aus der Nachbarschaft ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Idee aufgeht. „Die bunten Fassaden sollen Gespräche anregen und vom grauen Alltag ablenken“, erklärt die Sprecherin der Wohnungsbaugenossenschaft GEWOG Porz, die die Fassaden zur Verfügung stellte. Bei einer Begehung äußerten sich viele Passanten lobend über das Kunstwerk, was den beiden 20-jährigen Azubis Jada und Kledino, die aktiv an der Gestaltung mitgewirkt haben, ein breites Lächeln ins Gesicht zauberte.
Nachwuchs im Malerhandwerk
Doch dieses kreative Projekt steht im Kontext eines größeren Problems: dem gravierenden Fachkräftemangel im Handwerk. Laut den aktuellen Daten gibt es in Deutschland mehr als 150.000 unbesetzte Stellen im Handwerk, wobei ganz besonders das Maler- und Lackiererhandwerk betroffen ist. Im Jahr 2023 waren nur 15.031 Auszubildende in diesem Bereich aktiv, was einen Rückgang von 35 % seit 2010 bedeutet, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
Um dem entgegenzuwirken, setzt die Kampagne „Deine Zukunft ist bunt“ gezielte Akzente, um das Image des Malerhandwerks zu verbessern. Das Handwerk, eines der größten Erwerbsfelder in Deutschland, zeigt seit den 1990er Jahren eine spürbare Schwankung der Ausbildungszahlen mit einem klaren Abwärtstrend. Der Zuspruch wächst zwar, aber die Ausbildungskapazitäten müssen erhöht werden, um der Nachfrage gerecht zu werden. Der Rückgang ist so markant, dass von 342.000 Lehrlingen im Jahr 2023 nur ein Drittel in handwerklichen Berufen erlernt wird.
Ein Aufruf zur Veränderung
Das Beispiel in Köln hebt hervor, dass kreative Ansätze und positive Erlebnisse im Handwerk dazu beitragen können, junge Menschen zu motivieren, ihren Weg im Handwerk zu finden. Oftmals gibt es Informationsdefizite über die Vielfalt und die Chancen der 130 Ausbildungsberufe im Handwerk. Neben einem breiten Spektrum an Tätigkeitsfeldern locken auch die zahlreichen unbesetzten Ausbildungsplätze, wie unter anderem in den Berufen im Bauhandwerk, das zentrale Anliegen der Energiewende.
Ein Veranstaltungsformat wie die „DZib School Tour“, die am 8. Juli an der Gemeinschaftshauptschule Hürth-Kendenich stattfand, dient dazu, Schüler für das Malerhandwerk zu begeistern und praktische Einblicke zu gewähren, um die Hemmschwelle zu senken. Mit einem guten Angebot an Ausbildungsplätzen in gefragten Berufen könnte Köln als Standort für Ausbildung und gewerbliche Karrieren attraktiver werden.
Bleiben wir also optimistisch. Mit Engagement und kreativen Projekten lässt sich der leere Platz im Handwerk vielleicht bald wieder mit geschäftigen Händen füllen.
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Ort | Celsiusstraße, 51145 Köln, Deutschland |
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