Kölns Zimmerer feiern den Sprung ins Gesellenleben – Ein neuer Anfang!

Am 15.07.2025 wurden in Dünnwald neue Gesellen der Zimmerer-Innung feierlich in den Gesellenstand aufgenommen.
Am 15.07.2025 wurden in Dünnwald neue Gesellen der Zimmerer-Innung feierlich in den Gesellenstand aufgenommen. (Symbolbild/MK)

Kölns Zimmerer feiern den Sprung ins Gesellenleben – Ein neuer Anfang!

Köln-Dünnwald, Deutschland - Am 15. Juli 2025 war es soweit: In Köln wurden die diesjährigen Zimmerergesellinnen und -gesellen feierlich in den Gesellenstand aufgenommen. Die Zeremonie fand bei der Zimmerei Marco Greis in Dünnwald statt, und die Stimmung war ausgelassen. Zimmerermeister Marco Greis, Günter Glöde und Sascha Nitsche gratulierten den frischgebackenen Handwerkern herzlich.

Sascha Nitsche, der Lehrlingswart, ermutigte die neuen Gesellen, ihre berufliche Zukunft aktiv zu gestalten und Möglichkeiten im Handwerk, Studium oder auf Wanderschaft zu erkunden. Die Aufnahme in die Gemeinschaft der Zimmerleute war durch einen symbolischen Sprung über einen Balken, einen Handschlag und einen Schluck Labetrunk gekennzeichnet. Ein besonderer Brauch war der Schlag mit dem Zollstock auf das Gesäß, der den neuen Zimmerleuten symbolisch Absolution von den Sünden ihrer Lehrlingszeit erteilte.

Traditionen des Zimmererhandwerks

Die Tradition des Zimmererhandwerks hat tief verwurzelte Bräuche, die oft auch in der Wanderschaft weitergelebt werden. Diese, auch als Walz bekannt, hat ihren Ursprung im Spätmittelalter und wird heute noch von vielen Gesellen gepflegt. Ursprünglich war die Wanderschaft die Voraussetzung für die Meisterprüfung, um neue Arbeitsweisen kennenzulernen und Lebenserfahrungen zu sammeln. Die Dauer dieser Reise betrug üblicherweise drei Jahre und einen Tag.

Heutzutage begegeben sich Gesellen freiwillig auf Wanderschaft, um ihre Fähigkeiten zu erweitern und fremde Orte zu entdecken. Aus der Zeit des Spätmittelalters bis zur Industrialisierung war es die Norm, dass Gesellen vor ihrer Rückkehr in den elterlichen Betrieb Erfahrungen in anderen Städten sammelten. Heute haben nur noch einige Handwerke, darunter das der Zimmerleute, die Wanderschaft in gewissem Maße beibehalten.

Das Leben eines Wandergesellen

Wandergesellen tragen eine besondere Kluft, die sie als solche kennzeichnet. Dazu gehören unter anderem ein schwarzer Hut, eine Hose mit weitem Schlag und ein kragenloses, weißes Hemd. Ein wichtiges Utensil ist der „Charlottenburger“, ein quadratisches Tuch für persönliche Gegenstände und Werkzeug. Die Regeln für die Wanderschaft sind strikt: junge Gesellen dürfen nur tragbare Habseligkeiten mitnehmen und müssen sich in fremden Städten beim Zunft- oder Zechvater vorstellen.

Neben den traditionellen Regeln gibt es auch geheimnisvolle Rituale, wie das vorsprechen beim Bürgermeister neuer Städte, um die Ehre des Handwerks zu bewahren. Trotz des Rückgangs der Teilnehmerzahl – weniger als 0,5 Prozent der frischgebackenen Handwerker in Deutschland machen heutzutage eine Walz – bleibt die Faszination für die Wanderschaft lebendig.

Wie das Handwerk selbst, so lebt auch die Tradition der Wanderschaft weiter: Gesellen halten sich an jahrhundertealte Bräuche und tragen ihre spezielle Ausrüstung mit Stolz. So lässt sich die Verbindung zwischen der modernen Zimmererschaft und den Wurzeln des Handwerks eindrucksvoll nachempfinden. Ein spannender Weg, um die alten Werte des Handwerks aufrechtzuerhalten.

Die Feiern in Köln boten nicht nur den frischgebackenen Gesellen, sondern auch den bereits erfahrenen Innungsmitgliedern die Möglichkeit, sich in geselliger Runde auszutauschen und die Neulinge herzlich in der Gemeinschaft willkommen zu heißen. Es war ein Tag voller Erinnerungen und spannender Hoffnungen für die Zukunft.

Informationen zu den Traditionen und der Wanderschaft formulieren ein umfassendes Bild des Zimmererhandwerks. Weitere Details dazu finden sich auf bauenmitholz.de, holzbau-deutschland.de und planet-wissen.de.

Details
OrtKöln-Dünnwald, Deutschland
Quellen