Gänseplage in Köln: Gesundheitliche Risiken durch Gänsekot steigen!
Mülheim diskutiert die Auswirkungen der Nilgans: Umweltmanagement, Gänsepopulation und gesundheitliche Risiken durch Gänsekot.

Gänseplage in Köln: Gesundheitliche Risiken durch Gänsekot steigen!
In Köln bleibt das Gras auf den Wiesenflächen stehen, was nicht nur der Natur, sondern auch den Gänsen zugutekommt. Diese gefiederten Gäste, insbesondere die nilgänse, fühlen sich in der Stadt immer wohler und breiten sich zusehends aus. [WDR] berichtet, dass in den letzten Jahren die Zahl der Gänse in städtischen Gebieten angestiegen ist. Die Gänse sind nicht mehr nur in Parks zu sehen, sondern sogar in Freibädern und Pools, wo sie fröhlich umherwatscheln. Doch wo Licht ist, ist oft auch Schatten, denn schon wenige Gänse produzieren enorme Mengen Kot und hinterlassen ihre Spuren in Form von gesundheitlichen Risiken, vor allem für Kinder.
Die Gänse sehen zwar putzig aus, doch sie haben einen unübersehbaren Einfluss auf das Stadtbild. Ihr Kot kann Infektionsrisiken bergen, und insbesondere in Bereichen, wo Kinder spielen, ist das ein nicht zu unterschätzendes Problem. Die Diskussion kreist um die potenziellen Gefahren, die Gänsekot mit sich bringt, darunter auch Erreger wie Salmonellen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Stadtplaner über Strategien nachdenken müssen, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Die Nilgans – ein Neozoon unter den Gänsen
Die Nilgans, zunächst aus Afrika südlich der Sahara und Ägypten stammend, hat sich in Deutschland als Neozoon etabliert. Aktuelle Zahlen zeigen über 7.500 Brutpaare in Deutschland, hauptsächlich in Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen. [NABU] mahnt zur Vorsicht und informiert, dass diese Vogelart 2017 auf die Liste der invasiven Arten in der EU gesetzt wurde, obwohl noch unklar ist, ob sie tatsächlich ein ökologisches Problem darstellt. Während einige Studien nahelegen, dass Nilgänse sich ohne negative Folgen auf andere Arten verbreiten, stimmen andere Berichte darauf hin, dass sie mit einheimischen Wasservögeln konkurrieren und potenziell lokale Ökosysteme stören können.
Die Diskussion um die Nilgans spiegelt größere gesellschaftliche Themen wider, denn wie geht man mit nicht-heimischen Arten um? Die EU hat bereits 2014 eine Richtlinie zur Kontrolle invasiver Arten herausgegeben, und Deutschland ist gefordert, einen Managementplan zu entwickeln. Eine jährliche Jagd auf Nilgänse ist in neun Bundesländern erlaubt, jedoch hat diese Maßnahme kaum Einfluss auf den Bestand. Laut NABU spricht man sich gegen eine Jagd zur Bestandsreduktion aus und empfiehlt alternative Lösungen wie Fütterungsverbote oder die Schaffung von Ausweichflächen.
Invasive Arten in Deutschland
Die nilgänse sind nur eine von fast 2000 invasiven Arten, die in Deutschland heimisch geworden sind. Eine aktuelle Studie zählt 1.962 nicht-heimische Arten, darunter Pflanzen, Insekten und Wirbeltiere. [Natur und Landschaft] hebt hervor, dass die Auswirkungen der meisten dieser Arten auf heimische Ökosysteme unbekannt sind – eine besorgniserregende Tatsache, vor allem in Anbetracht der steigenden Zahl durch den globalen Handel. Dabei hat sich das Bild gefährlicher Neulinge durch Migration und Online-Handel gewandelt, was die Einschleppung invasiver Arten begünstigt hat.
Mit einem gezielten Management sollen Ressourcen effektiv eingesetzt werden, um nicht nur die Nilgans, sondern auch andere invasive Arten in den Griff zu bekommen. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt und die Naturschutzorganisationen die Herausforderungen der Gänsepopulation angehen und welche Maßnahmen in Zukunft ergriffen werden, um sowohl die öffentliche Gesundheit zu sichern als auch die Natur zu schützen.