Sanierung der Mülheimer Brücke: Kostenexplosion und Bauverzögerungen!

Die Sanierung der Mülheimer Brücke in Köln wird teurer und dauert länger als geplant. Baukosten steigen auf 498 Millionen Euro.
Die Sanierung der Mülheimer Brücke in Köln wird teurer und dauert länger als geplant. Baukosten steigen auf 498 Millionen Euro. (Symbolbild/MK)

Sanierung der Mülheimer Brücke: Kostenexplosion und Bauverzögerungen!

Köln, Deutschland - Köln steht erneut in der Vogelperspektive auf stagnierende Bauprojekte. Die Sanierung der Mülheimer Brücke entwickelt sich zu einem finanziellen und zeitlichen Kraftakt. Ursprünglich mit Kosten von 188 Millionen Euro veranschlagt, hat sich die Summe auf erstaunliche 498,2 Millionen Euro erhöht. Der Entwurf, die Brücke bis Ende 2026 wieder für den Verkehr freizugeben, wird nun auf Ende März 2028 verschoben, wie Rundschau Online berichtet. Diese Verschiebung betrifft nicht nur die Planung, sondern auch die bereits erheblichen Mehrkosten, die sich um 196,7 Millionen Euro erhöht haben.

Die Gründe sind vielseitig: Unentdeckte Mängel, steigende Lohn- und Materialpreise sowie Nachforderungen von Bauunternehmen tragen zu den Schwierigkeiten bei. Bereits in der zweiten von insgesamt fünf Bauphasen angekommen, belaufen sich die Kosten der ersten beiden Phasen auf 103,7 Millionen Euro. Zu den bislang aufgedeckten baulichen Problemen gehören unter anderem die nicht sondierten Braunkohleschichten im Uferbereich sowie ein verrotteter Gleisaufbau der Kölner Verkehrs-Betriebe, was zwingende Maßnahmen für einen kompletten Neuaufbau nach sich zieht.

Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr

Die Verzögerungen bei der Sanierung der Mülheimer Brücke haben auch unmittelbare Folgen für die Straßenbahn-Linien 13 und 18. Geplant war eine Wiederinbetriebnahme im April, doch diese ist nun ungewiss. Bis zur tatsächlichen Wiederherstellung des regulären Betriebs wird ein Schienenersatzverkehr notwendig sein, der mindestens bis Ende Juni erhalten bleibt. Bei WDR heißt es zudem, dass eine Verlängerung des Bus-Ersatzverkehrs bis Ende September oder gar Dezember realistisch ist, wenn die Brücke nicht rechtzeitig fertiggestellt werden kann.

Die Gleise sind bereits verlegt, eine definitive Befestigung und Justierung steht aber noch aus. Auch die Installation der Oberleitungen ist nicht abgeschlossen. Der ADAC hat alarmiert, dass durch diese Verzögerungen erhebliche Folgekosten, geschätzt auf etwa 4 Millionen Euro, insbesondere für den ÖPNV entstehen könnten. Zusätzlich sind weitere Kosten für den Kfz-Verkehr aufgrund von umständlichen Umwegen und Zeitverlusten zu erwarten.

Köln im Wandel

Diese Entwicklungen sind jedoch nur ein kleines Mosaikstück in einem großen Bild, das von vielen Großprojekten in Köln geprägt ist. Die Stadt befindet sich im Wandel, mit einer Vielzahl an Vorhaben, die das Stadtbild nachhaltig verändern werden. Dazu gehört die Nord-Süd-Stadtbahn, eines der größten städtebaulichen Projekte Deutschlands, mit dem Ziel einer besseren Anbindung und einer Reduzierung des Autoverkehrs. Der Bau soll frühestens 2028 abgeschlossen sein. Ebenso in Planung: ein neuer Stadtteil im Gebiet Kreuzfeld für bis zu 8000 Menschen, sowie die Umwandlung des Deutzer Hafens in ein Wohn- und Arbeitsquartier, wie 24rhein zusammenfasst.

Angesichts dieser Umstände ist es unvermeidlich, dass sich die Baumaßnahmen um die Mülheimer Brücke als kontinuierliche Herausforderung herausstellen. Der Fokus liegt nun darauf, sowohl die vorhandenen Mängel zu beheben als auch kosteneffiziente Lösungen für die Stadt und deren Bewohner zu finden, während Köln gleichzeitig die Weichen für die Zukunft stellt.

Details
OrtKöln, Deutschland
Quellen