KVB schlägt Alarm: Sicherheit an Kölner Haltestellen in Gefahr!

Köln, Deutschland - Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) stehen vor einer gewaltigen Herausforderung: Immer mehr Kölnerinnen und Kölner fühlen sich beim Fahren mit Bussen und Bahnen unsicher. Eine Kombination aus knappen finanziellen Mitteln, hohen Krankenständen und Lieferschwierigkeiten bei den Fahrzeugherstellern sorgt für ein angespanntes Betriebsklima. In diesem Zusammenhang sind auch soziale Probleme aufgekommen, die das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste weiter beeinträchtigen. Wie die Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, nutzen vor allem obdachlose und drogenabhängige Personen die U-Bahn-Haltestellen, was für eine zunehmende Gefährdung sorgt.
Ein Blick auf die Haltestelle Appellhofplatz offenbart, wie ernst die Lage ist. Hier sind in den frühen Morgenstunden bis zu 45 Obdachlose anzutreffen, die nicht nur übernachten, sondern häufig auch Drogen konsumieren und Müll hinterlassen. In den U-Bahnstationen ist der Geruch von Urin und Fäkalien alltäglich geworden, was nicht nur eine praktische Herausforderung darstellt, sondern auch Eltern besorgt, die um die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg fürchten. Stefanie Haaks, die Vorstandsvorsitzende der KVB, hebt hervor, dass die Aggressionen gegen Mitarbeiter und Fahrgäste zunehmen und die KVB bereits Maßnahmen ergriffen hat, um der Situation entgegenzuwirken.
Sicherheits- und Sauberkeitsoffensive
Die KVB hat eine umfassende Sicherheits- und Sauberkeitsoffensive geplant, um das wachsende Problem zu adressieren. Für diese Initiative sind drastische Maßnahmen, wie das Schließen von Haltestellen während betriebsfreier Zeiten, im Gespräch. Das Pilotprojekt soll am Appellhofplatz erprobt werden. Zudem zieht die KVB in Betracht, die Reinigungsintervalle weiter zu verkürzen und stärkere Reinigungsmittel zu verwenden. Ab dem Frühjahr 2024 soll zudem ein Konzept namens „SOS“ in Kraft treten, das eine Intensivierung der Kontrollen vorsieht, wobei bereits 1,5 Millionen Euro für die Umsetzung bewilligt wurden – doch bisher sind keine Gelder angekommen.
Zusätzlich plant die KVB, einen Shuttlebuss zur Notschlafstelle für obdachlose Menschen einzuführen und sogar einen Wärmeraum in einem Bus während der Wintermonate anzubieten. Um den Aufenthalt in den Haltestellen angenehmer zu gestalten, wird auch die Idee getestet, Musik einzuspielen. Dennoch bleibt die Finanzierung eine Herausforderung. Wie die Rundschau Online erläutert, kann die KVB die Kosten für zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und Sauberkeit nicht aus dem eigenen Budget decken.
Politik gefordert
Die Politik ist gefordert, in dieser angespannten Haushaltslage schnell zusätzliche Mittel bereitzustellen. Die KVB, die mehr als 250 Millionen Fahrgäste pro Jahr befördert und über ein umfangreiches Liniennetz von Bus- und Stadtbahnlinien verfügt, hat eine Verantwortung gegenüber den Kölnern. Es ist dringend notwendig, dass sowohl die Stadtwerke Köln, die zu 90% Eigentümer der KVB sind, als auch die Stadt Köln, die zu 10% beteiligt ist, für die Sicherheit auf den Haltestellen Sorge tragen. In Anbetracht der laufenden Entwicklungen sind engagierte und kreative Lösungen gefragt, um die Situation zu verbessern und das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zurückzugewinnen.
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Ort | Köln, Deutschland |
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