Köln streicht Spielplatz: Neuer Name für mehr Inklusion und Vielfalt!

Köln plant Umbenennung von „Spielplatz“ zu „Spiel- und Aktionsfläche“, um Inklusion und Vielfalt zu fördern. Entscheidung im September.
Köln plant Umbenennung von „Spielplatz“ zu „Spiel- und Aktionsfläche“, um Inklusion und Vielfalt zu fördern. Entscheidung im September. (Symbolbild/MK)

Köln streicht Spielplatz: Neuer Name für mehr Inklusion und Vielfalt!

Köln, Deutschland - In Köln sorgt eine geplante Änderung für Gesprächsstoff: Die Stadtverwaltung möchte den traditionellen Begriff „Spielplatz“ durch die neutralere Bezeichnung „Spiel- und Aktionsfläche“ ersetzen. Ziel dieser Maßnahme ist es, den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der Freiflächen gerecht zu werden und die Toleranz gegenüber unterschiedlichen Altersgruppen und Zielgruppen zu fördern. Ein Bericht des Kölner Stadtanzeiger brachte das Thema kürzlich ins Rampenlicht.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) äußerte sich zu dem Vorhaben skeptisch. Sie empfindet die Bezeichnung „Spielplatz“ als klar und verständlich. Während die Verwaltung an der Neugestaltung von Spielplatzschildern arbeitet, gibt es jedoch auch andere Herausforderungen, denen sich die Stadt stellen muss. Reker kündigte an, den Vorschlag zur Umbenennung am 4. September im Stadtrat zur Abstimmung vorzulegen. Ein zustimmendes Votum des Stadtrats ist notwendig, bevor die neuen Schilder in den Kölner Parks aufgestellt werden können.

Von der Idee zur Umsetzung

Die Entscheidung zur Umbenennung stützt sich auf die Argumentation, dass der alte Begriff zu stark eingrenzend wirkt. Inklusion spielt dabei eine zentrale Rolle: Die Stadt verfolgt damit den Ansatz, alle Kölner Bürger:innen an den vorgenannten Spiel- und Aktionsflächen teilhaben zu lassen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder individuellen Fähigkeiten. Bereits jetzt sind Plätze in der Planung, die nicht nur auf junge Kinder, sondern auch auf Jugendliche und Familien ausgerichtet sind. Teil der Planung bis 2030 sind über 120 neue und modernisierte Anlagen, einschließlich Sportflächen wie Bolz- und Basketballplätze sowie Wasserspielflächen.

Der Oppositionsführer im NRW-Landtag, Jochen Ott (SPD), kritisierte die Umbenennung scharf. Er weist darauf hin, dass der Zustand vieler Kölner Spielplätze stark verbesserungswürdig sei und die Kapazitäten der Stadt an anderer Stelle besser genutzt werden könnten. Die neuen Schilder, die in einem langwierigen Prozess von fast einem Jahr entwickelt wurden, zeigen fiktive Menschen in Bewegung, um keine Rückschlüsse auf Alter, kulturellen Hintergrund oder Beeinträchtigungen zuzulassen.

Inklusion auf öffentlichen Flächen

Ein ganzheitlicher Ansatz für Inklusion auf Spielplätzen spielt eine entscheidende Rolle. Inklusion bedeutet, dass alle Kinder ungehindert spielen können und verschiedene Schwierigkeitsgrade von Spielgeräten vorhanden sein sollten. Es geht nicht nur um Rutschen und Schaukeln, sondern um die Förderung von Kreativität und Bewegungsfreiheit durch vielfältige Angebote. Dies schließt auch barrierefreie Zugänge und geeignete Plätze für Eltern und Großeltern ein, damit diese ihren Kindern helfen und sie unterstützen können. Ein Bericht der GALK hebt hervor, dass jeder kleine Schritt, der die Teilhabe aller ermöglicht, wertvoll ist.

Insgesamt scheinen die neuen Ansätze zur Umgestaltung und Umbenennung der Kölner Spielplätze sowohl für die Verwaltung als auch für die Bürgerschaft noch viele Fragen aufzuwerfen. Ob sich der neue Begriff durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Die Hauptstadt der rheinischen Lebensfreude ist gefordert, den Spagat zwischen Tradition und modernen Anforderungen zu meistern, während gleichzeitig auf die Bedürfnisse aller Bürger:innen eingegangen wird.

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OrtKöln, Deutschland
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