Ermittlungen nach Poldi-Spiel: Kölner Chaos bleibt unaufgeklärt!

Nach Ausschreitungen am Kölner Dom vor Podolskis Abschiedsspiel wird die Strafverfolgung erschwert. Ermittlungen laufen.
Nach Ausschreitungen am Kölner Dom vor Podolskis Abschiedsspiel wird die Strafverfolgung erschwert. Ermittlungen laufen. (Symbolbild/MK)

Kölner Dom, Köln, Deutschland - Ein halbes Jahr nach den gewalttätigen Ausschreitungen am Kölner Dom, die im Zusammenhang mit dem Abschiedsspiel von Lukas Podolski standen, sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft noch weit von einem Abschluss entfernt. Am 10. Oktober 2024 versammelten sich etwa 150 Fußball-Chaoten am Bahnhofsvorplatz und am Dom und griffen Passanten an. Die Ereignisse führten zu 14 verletzten Polizeibeamten, und die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile gegen mindestens acht polnische Staatsangehörige wegen schweren Landfriedensbruchs sowie gefährlicher Körperverletzung ermittelt, wie rundschau-online.de berichtet.

Bislang konnten lediglich zwei mutmaßliche Angreifer identifiziert werden, während die Identität von sechs weiteren Beschuldigten noch ungeklärt ist. Trotz umfangreichen Videomaterials, das der Polizei vorliegt, bleibt die Ermittlungsarbeit schwierig, da viele der Angreifer vermummt und unkooperativ sind. Sollten die Verdächtigen nicht bald zur Rechenschaft gezogen werden, könnte sich das Verfahren erheblich in die Länge ziehen.

Festnahmen und Verwundete

Nach dem Spiel wurden acht polnische Fußballanhänger, im Alter zwischen 24 und 44 Jahren, vorläufig festgenommen. Ein weiterer Vorfall, der am gleichen Tag auf der Schildergasse geschah, betrifft einen 32-jährigen polnischen Fan, der von einem 17-Jährigen niedergestochen wurde und lebensgefährlich verletzt ist. Der zuständige 18-jährige Täter erhielt nach zwei Verhandlungstagen zwei Jahre Haft wegen gefährlicher Körperverletzung. Auch dieser Mann war für das Abschiedsspiel nach Köln gereist. Solche Vorfälle werfen ein dunkles Licht auf das Umfeld des Fußballs und die Gewaltbereitschaft unter manchen Fans.

Hooliganismus ist kein neues Phänomen, sondern hat in Europa eine lange Geschichte. In Polen beispielsweise entstand die Hooligan-Szene bereits in den 1970er Jahren und ist heute größer als in vielen anderen Ländern, selbst als in Großbritannien. Die Entwicklung wurde anfangs von sporadischen Vorfällen begleitet, bis die Szene in den 1980er Jahren zu florieren begann. In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder gewalttätige Zusammenstöße, die international für Aufsehen sorgten, wie in der Analyse von wikipedia.org zu lesen ist.

Ein Blick auf die Vergangenheit

Historisch betrachtet sind die Ausschreitungen zwischen Fußballfans tief verwurzelt. Erste Berichte über Fan-Konflikte reichen bis in die 1930er Jahre zurück. Die Vorfälle nahmen in den 1990er Jahren besonders zu, als viele Hooligan-Gruppen an Einfluss gewannen und Kämpfe außerhalb der Stadien organisierten. Diese Entwicklung führte zu einer durchgängigen Problematik, die auch heute noch, trotz gewisser Fortschritte in der Gewaltprävention, wie in der interdisziplinären Analyse von boeckler.de thematisiert wird, besteht.

Die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Hooliganismus ist unerlässlich, um die Sicherheit im Fußball zu verbessern. Verbände, Kommunen, Vereine und Fanorganisationen sind gefordert, gemeinsam Strategien zu entwickeln, um die Gewalt im Fußball nachhaltig zu bekämpfen. Die aktuellen Ereignisse rund um das Abschiedsspiel von Lukas Podolski sind nur das letzte Kapitel in einer seit Jahrzehnten andauernden Problemgeschichte.

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Ort Kölner Dom, Köln, Deutschland
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