Köln in Aufruhr: 20.000 müssen wegen Bombenfund ihre Wohnungen verlassen!

In Deutz, Köln, müssen 20.000 Bürger wegen Bombenentschärfung evakuiert werden. Beeinträchtigungen im Fernverkehr erwartet.
In Deutz, Köln, müssen 20.000 Bürger wegen Bombenentschärfung evakuiert werden. Beeinträchtigungen im Fernverkehr erwartet. (Symbolbild/MK)

Deutz, Köln, Deutschland - In Köln gibt es zurzeit keinen Grund zur Ruhe – ganz im Gegenteil! Die Stadt ist in Aufruhr, denn heute werden gleich drei Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft. Ein wahrhaft historisches Ereignis, das nicht nur die Anwohner, sondern auch den gesamten öffentlichen Verkehr in der Region betrifft. Die ersten Maßnahmen zur Evakuierung sind bereits angelaufen.

Die Deutsche Bahn hat mehrere Verbindungen von Köln nach Frankfurt am Main und Stuttgart gestrichen. Fernverkehrszüge, die über Köln fahren sollten, werden großräumig umgeleitet, und selbst die Schifffahrt auf dem Rhein wird vorübergehend eingestellt. Laut Deutschlandfunk müssen rund 20.000 Menschen aus einem Umkreis von 1.000 Metern um die Fundstelle in Deutz ihre Wohnungen verlassen. Davon betroffen sind neben Anwohnern auch tausende Pendler, die durch die Evakuierung in ihrer Mobilität eingeschränkt werden.

Große Evakuierungsaktion in Köln

Um 8 Uhr morgens begann der erste Klingeldurchgang, und die Straßen rund um die Altstadt wurden rigoros gesperrt. „Da liegt was an!“, kommentierte ein Passant die Situation. Die gesamte Altstadt sowie große Teile von Deutz sind von den Maßnahmen betroffen. Hier befinden sich nicht nur zahlreiche Hotels und Museen, sondern auch Seniorenheime, Kitas und sogar der Fernsehsender RTL. Auch die Trauungen, die für diesen Mittwoch im Historischen Rathaus geplant waren, mussten nach Porz verlegt werden.

Für die evakuierten Bürger stehen städtische Anlaufstellen zur Verfügung. Die Messehalle 10.1 rechtsrheinisch und das Berufskolleg Humboldtstraße linksrheinisch dienen als Unterkünfte. Allerdings müssen die Haustiere zuhause bleiben. Wer gezielte Informationen benötigt, kann das Bürgertelefon unter 0221/221-0 oder 115 kontaktieren, das von 7 bis 18 Uhr besetzt ist, wie Tagesschau berichtet.

Mehr als nur eine Herausforderung für den Verkehr

Der Hauptbahnhof von Köln ist nicht Teil der Sperrzone, allerdings gibt es massive Beeinträchtigungen an anderen Bahnhöfen wie Köln Messe/Deutz und der Hohenzollernbrücke. Laut Tagesschau fallen wichtige Verbindungen, darunter der Halt in Köln Deutz/Tief und mehrere ICE-Sprinter-Züge zwischen Köln und Berlin, aus. Busse und Bahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sind ebenfalls betroffen; massive Beeinträchtigungen werden erwartet.

Die entschärften Bomben bestehen aus zwei amerikanischen 20-Zentner-Bomben und einer zehnzentner schweren Bombe, alle mit Aufschlagzündern. Es bleibt unklar, wann die Entschärfung genau stattfinden kann und wann die Sperrungen aufgehoben werden. Doch die Stadt ist zuversichtlich, dass die Entschärfung im Laufe des Mittwochs erfolgreich abgeschlossen werden kann.

Vergleichbare Situationen sind auch in anderen deutschen Städten bekannt. So wurde kürzlich in Teltow eine Fliegerbombe erfolgreich entschärft, woraufhin die evakuierten Anwohner schnell wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten, wie RBB24 berichtet. In Köln hingegen stehen viele noch vor ungewissen Zeiten. Sicher ist nur, dass die Erinnerungen an den Krieg nach all den Jahren noch lange nicht ruhen.

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Ort Deutz, Köln, Deutschland
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